Hafen Mevissen in Bergheim

Hafen Diergardt-Mevissen

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Kulturlandschaftspflege
Gemeinde(n): Duisburg
Kreis(e): Duisburg
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Koordinate WGS84 51° 25′ 57,82″ N: 6° 42′ 41″ O 51,43273°N: 6,71139°O
Koordinate UTM 32.340.916,81 m: 5.700.432,48 m
Koordinate Gauss/Krüger 2.549.514,78 m: 5.700.028,48 m
  • Hafen Mevissen (2016)

    Hafen Mevissen (2016)

    Copyright-Hinweis:
    Kai-William Boldt / Rheinischer Verein für Denkmalpflege und Landschaftsschutz e. V.
    Fotograf/Urheber:
    Kai-William Boldt
    Medientyp:
    Bild
    Anklicken öffnet eine größere Vorschau in Galerieansicht
An der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert wurden Werkshäfen immer wichtiger - sie gewährleisteten den Unternehmen geringere Kosten als ihre öffentlichen Pendants. Bekannt ist dahingehend unter anderem der Südhafen Walsum auf der rechtsrheinischen Seite, den die Oberhausener Gutehoffnungshütte verwendete.
Der Hafen Mevissen fungierte linksrheinisch als logistischer Standort für die Zechen der Diergardt-Mevissen Bergbau AG und den Transport ihrer Steinkohle. Der Standort liegt im nordöstlichen Eck des heutigen Ortsteils Bergheim von Duisburg-Rheinhausen - in der Nähe einer damaligen Fährstation (nicht erhalten). Unmittelbar benachbart lag auch Diergardt 2, ein Wetterschacht.
Bereits 1913 existierte schon ein einfacher Vorläufer des späteren Hafenbeckens in Form einer Verladestelle. Dessen Befestigung erfolgte zunächst bis Ende der 1920er Jahre.
In der Topographischen Karte 1:25.000 aus dem Jahr 1948 ist ein stabiles, eingefasstes und erweitertes Hafenbecken erkennbar; vermutlich erfolgte ein weiterer Ausbau in der Zeit des Nationalsozialismus.
Mitte des 20. Jahrhunderts waren zwei Verladekräne in Betrieb, die verschiedene Ausbauphasen des Hafens und die Relevanz der Kohle zur Zeit des Wirtschaftswunders dokumentieren. Der Antransport der Steinkohle erfolgte mit der Eisenbahn und in speziellen Waggons. Die ehemalige Bahnstrecke ist heute eine zwischen dem Sportplatz und dem nordwestlichen Rand der Kolonie Diergardt gelegene Wegeverbindung.

Der Hafen Mevissen war in dieser Funktion bis 1973 in Betrieb, zuletzt geführt durch den Stinnes-Konzern und die Ruhrkohle AG (RAG), die mit ihrer Entstehung 1968 die Verantwortung für die Zechen des Ruhrgebiets und ihre Infrastrukturen übernommen hatte. Stinnes gehörte schon zu dieser Zeit zu den mächtigsten weltweit aktiven Konzernen - heute bezeichnet man solche Unternehmen als Global Player.

(Kai-William Boldt, Rheinischer Verein für Denkmalpflege und Landschaftsschutz e.V. / LVR-Fachbereich Regionale Kulturarbeit, Abteilung Landschaftliche Kulturpflege, 2016)

Literatur

Achilles, Fritz W. (1985)
Zechensterben - Hafensterben? Strukturwandel in der Ruhrkohlenverschiffung. In: Deutsches Schiffahrtsarchiv, 8, S. 255-284. o. O.
Boldt, Kai-William; Gelhar, Martina (2008)
Das Ruhrgebiet - Landschaft, Industrie, Kultur. Darmstadt.
Gelhar, Martina (2005)
Industrietourismus am südlichen Niederrhein. Analyse von Grundlagen, Angebotsstrukturen und Entwicklungspotentialen unter Berücksichtigung räumlich-historischer Aspekte. Bergisch Gladbach.

Hafen Mevissen in Bergheim

Schlagwörter
Straße / Hausnummer
Wilhelmallee 12
Ort
47198 Duisburg - Rheinhausen
Fachsicht(en)
Kulturlandschaftspflege
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Literaturauswertung, Geländebegehung/-kartierung, Auswertung historischer Karten, Fernerkundung
Historischer Zeitraum
Beginn 1913 bis 1928

Empfohlene Zitierweise

Urheberrechtlicher Hinweis
Der hier präsentierte Inhalt ist urheberrechtlich geschützt. Die angezeigten Medien unterliegen möglicherweise zusätzlichen urheberrechtlichen Bedingungen, die an diesen ausgewiesen sind.
Empfohlene Zitierweise
Kai-William Boldt, 2016: „Hafen Mevissen in Bergheim”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/KLD-254830 (Abgerufen: 28. April 2024)
Seitenanfang