Nach den überlieferten schriftlichen Quellen ist bekannt, dass es sich bei diesem Bauwerk im engen Elztal mit dem ungewöhnlichen Namen „Mädburg“ um eine Mariakapelle handelt, die vor 1350 errichtet und nach 1350 erweitert worden ist. Bei diesem Anbau geht es um eine Wallfahrtskirche, die zu Ehren der Heiligen Luzia errichtet worden war. Der Anbautrakt wurde nach 1700 mit einer Trennmauer versehen. Etwa 80 Meter links am Berghang befinden die Mauerreste des abgerissenen Klosters, das ab 1715 für eine kürzere Periode als Zentrum für das Eremitenwesen im Erzbistum Trier diente. Dort erlangten die angehenden Einsiedler eine Ausbildung. Sie erhielten nach dem erfolgreichen Abschluss eine Bescheinigung, die auch als eine Art Ausweis fungierte.
Um 1810 muss der Abbruch erfolgt sein, in einem Zeitungsbericht vom 1. August 1928 heißt es dazu: „Um 1810, unter Herrschaft der Franzosen, wurden die Kapelle, das Pfarrhaus und auch das Kloster zum Abbruch verurteilt. Aus Kehrig wollte niemand Hand anlegen, denn bei den Großeltern stand die Kapelle in hohen Ehren. Da hat sich ein gewisser Mann aus Polch dazu hergegeben. Aber er hat kein Glück mit dem Erlös gehabt. Der Altar kam in die St.-Wolfgang-Kapelle. Das Altarbild stellt die armen Seelen im Fegefeuer dar. Das Glöcklein kam nach Berresheim, eine Muttergottesstatue ins Altersmuseum nach Mayen. Die noch heute stehende Dreifaltigkeitskapelle wurde von zwei Gräfinnen von Burg Monreal zum Dank für Errettung aus Lebensgefahr erbaut. Ihre Bildnisse standen früher in der Kapelle, sind aber verschwunden.“
Die überlieferte Ruine befindet sich heute in einem guten Pflegezustand. Neben der Kapelle an der gegenüberliegenden Seite stand eine ca. 350-jährigen Buche, die im Volksmund als „Dicke Buche“ bezeichnet wurde und unter Naturdenkmalschutz stand. Bei einem Unwetter, das in der Nacht vom 4. zum 5. Juli 1950 die Vordereifel und das Maifeld heimsuchte, wurde der Baum zerstört. Hierbei wurde auch die Kapelle schwer beschädigt, so dass sie wieder neuaufgebaut werden musste. Die heutige Kapelle hat nun eine etwas andere Form. In unmittelbarer Nähe der Kapelle sind die Grabsteine der damals dort lebenden Mönche aufgestellt worden und am Hang befindet sich ein Kreuz.
In den historischen Karten der „Topographischen Aufnahme der Rheinlande“ (Tranchot / von Müffling, 1803-1820) findet sich das Areal als „Medburck“ eingezeichnet (vgl. Kartenansicht).
Kulturdenkmal Die Klosterruine steht zusammen mit der benachbarten Mühle als geschütztes Kulturdenkmal unter Denkmalschutz: „Gemarkung Mädburger Mühle mit Klosterruine und Kreuz“ (Denkmalverzeichnis Kreis Mayen-Koblenz, S. 35).
(Peter Burggraaff, Universität Koblenz-Landau, 2016)
Internet www.kehrig-eifel.de: Ortsgemeinde Kehrig (abgerufen 17.05.2016) www.lvermgeo.rlp.de: Freie Daten und Dienste der Vermessungs- und Katasterverwaltung Rheinland-Pfalz, Kartenaufnahme der Rheinlande (abgerufen 17.05.2016)
Nachrichtliches Verzeichnis der Kulturdenkmäler, Kreis Mayen-Koblenz. Denkmalverzeichnis Kreis Mayen-Koblenz, 21. März 2023. S. 35, Mainz. Online verfügbar: denkmallisten.gdke-rlp.de/Mayen-Koblenz, abgerufen am 16.06.2023
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