Ehemalige Steinbrüche in der Klosterlandschaft Maulbronn

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Kulturlandschaftspflege, Denkmalpflege, Landeskunde
Gemeinde(n): Maulbronn
Kreis(e): Enzkreis
Bundesland: Baden-Württemberg
Koordinate WGS84 48° 59′ 58,26″ N: 8° 49′ 14,04″ O 48,99952°N: 8,82057°O
Koordinate UTM 32.486.875,70 m: 5.427.417,63 m
Koordinate Gauss/Krüger 3.486.945,81 m: 5.429.149,82 m
Nach der Darstellung auf der Gemarkungskarte von Johann Michael Spaeth von 1761 des Klosters Maulbronn muss diese Obstbaufläche (Plantage) nördlich des Roßweihers wohl systematisch angelegt sein. Ob diese Fläche aus der klösterlichen Zeit oder den ersten Jahrzehnten der nachklösterlichen Zeit stammt, ist nicht bekannt. Da im Lagerbuch von 1575 Obstwiesen zwar erwähnt worden sind, wäre anzunehmen, dass diese Fläche bereits vorhanden war. Auf der Forstkarte von 1680/1687 von Andreas Kieser ist diese Fläche ebenfalls dargestellt worden.

Aus dem Kartenvergleich der Gemarkungskarte und der Flurkarte von Württemberg von 1835 geht hervor, dass diese Fläche zwischen 1761 und 1835 gerodet worden ist und seitdem bis heute kontinuierlich als Ackerland genutzt wird.

An kulturlandschaftlichen Strukturen, die in die Gründungszeit datieren, fallen aller Wahrscheinlichkeit nach der Steinbruch im Bereich des späteren Ochsen- bzw. Schafhofes, wo der gelbe Maulbronner Schilfsandstein bis in die Mitte des 14. Jahrhunderts gebrochen wurde. Während der Gründungsphase des Klosters Maulbronn wurden sie für den Bau des Klosters und der Klosterkirche bewirtschaftet und erweitert.

(Peter Burggraaff, Universität Koblenz-Landau, 2013)

Seit 1993 gehört das Kloster Maulbronn (Zisterzienserabtei) aufgrund seiner hervorragenden baulichen Erhaltung, der Klosterlandschaft und als Zentrum der Stadt Maulbronn als Kulturerbe zur Liste der UNESCO-Welterbe-Stätten in Deutschland.

Literatur

Andermann, Kurt (1997)
Zur Besitz- und Wirtschaftsgeschichte des Klosters Maulbronn. In: Planck, Dieter (Hrsg.): Maulbronn - zur 850-jährigen Geschichte des Zisterzienserklosters, S. 31-42. Stuttgart.
Burggraaff, Peter / Bund Heimat und Umwelt (Hrsg.) (2013)
Zisterzienserklöster als Gestalter der Kulturlandschaft. Das Beispiel des Klosters und der heutigen Weltkulturerbestätte Maulbronn. In: Religion und Kulturlandschaft, S. 22-35. Bonn.
Burggraaff, Peter; Kleefeld, Klaus-Dieter (2009)
Kulturlandschaftsanalyse Klosterlandschaft Maulbronn als Beitrag zum Landschafts- und Flächennutzungsplan der VG Maulbronn-Sternenfels. Endbericht: 15.4.2009. (Gutachten im Auftrag des Landesamts für Denkmalpflege, Regierungspräsidium Stuttgart, Referat 25 – Denkmalpflege, Regierungspräsidium Karlsruhe und der Stadt Maulbronn (nicht veröffentlicht).) Köln u. Kelberg.
Burggraaff, Peter; Kleefeld, Klaus-Dieter; Zickermann, Stephan (2010)
Klosterlandschaft und UNESCO-Welterbe Maulbronn - von der Stätte zur umgebenden Kulturlandschaft. Methodische Ergebnisse eines Fachgutachtens. In: UVP-Report 1+2, S. 13-23. Hamm.
Ehmer, Hermann (1999)
Die Maulbronner Klosterschule. Zur Bewahrung zisterziensischen Erbes durch die Reformation. In: Planck, Dieter u. Rückert, Peter (Hrsg.): Anfänge der Zisterzienser in Südwestdeutschland, S. 233-246. Stuttgart.
Ehmer, Hermann (1997)
Vom Kloster zur Klosterschule. Die Reformation in Maulbronn. In: Planck, Dieter (Hrsg.): Maulbronn - zur 850-jährigen Geschichte des Zisterzienserklosters, S. 59-82. Stuttgart.
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Kloster Maulbronn gehört jetzt zum Weltkulturerbe: UNESCO würdigt die eindrucksvollste Klosteranlage des Mittelalters nördlich der Alpen. In: Kultur, Geschichte und Politik aus Baden-Württemberg, S. 16-19. Stuttgart.
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Die Bedeutung Maulbronns für die Siedlungsgenese zwischen Stromberg und Schwarzwald im Mittelalter. In: Planck, Dieter (Hrsg.): Maulbronn - zur 850-jährigen Geschichte des Zisterzienserklosters, S. 15-29. Stuttgart.
Rückert, Peter; Planck, Dieter (1999)
Anfänge der Zisterzienser in Südwestdeutschland. Politik, Kunst und Liturgie im Umfeld des Klosters Maulbronn. (Oberrheinische Studien, 16.) Stuttgart.
Seidenspinner, Wolfgang (1997)
Kloster und Landschaft. Zum Problem einer Morphologie der Kulturlandschaft aus denkmalpflegerischer Perspektive am Beispiel der historischen Funktionseinheit Kloster Maulbronn. In: Planck, Dieter (Hrsg.): Maulbronn - zur 850-jährigen Geschichte des Zisterzienserklosters, S. 555-574. Stuttgart.
Stober, Karin (1997)
Denkmalpflege zwischen künstlerischem Anspruch und Baupraxis. Zur Veränderung des Baudenkmals Maulbronn 1840-1938. In: Planck, Dieter (Hrsg.): Maulbronn - zur 850-jährigen Geschichte des Zisterzienserklosters, S. 531-554. Stuttgart.
Zickermann, Stefan (2002)
Argumentationshilfen und Forderungen zum Erhalt Zisterziensischer Kulturlandschaften am Beispiel des historischen Wasserbewirtschaftungssystems in Maulbronn. ((Diplomarbeit Technische Universität Berlin.) Berlin.

Ehemalige Steinbrüche in der Klosterlandschaft Maulbronn

Schlagwörter
Ort
75433 Maulbronn - Schmie
Fachsicht(en)
Kulturlandschaftspflege, Denkmalpflege, Landeskunde
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Auswertung historischer Schriften, Auswertung historischer Karten, Auswertung historischer Fotos, Geländebegehung/-kartierung, Archivauswertung, mündliche Hinweise Ortsansässiger, Ortskundiger
Historischer Zeitraum
Beginn 1138

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„Ehemalige Steinbrüche in der Klosterlandschaft Maulbronn”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/O-80209-20131122-2 (Abgerufen: 12. Mai 2024)
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