Objektstandort Die Befestigung liegt auf einem direkt nördlich von Bad Honnef liegenden, nach Westen ins Schmelztal vorspringenden Sporn, der sogenannten „Kitzenhardt“, welcher im Norden, Westen und Süden steil abfällt.
Kurzbeschreibung 300 Meter östlich der Hauptanlage befindet sich über eine Ausdehnung von etwa 160 Metern ein Vorwall mit einer Breite von 6 Metern und einer Höhe von 1 Meter. Der ihm vorgelagerte Graben ist 5 Meter breit und 1 Meter tief. 250 Meter westlich des Vorwalls, am Ende der „Kitzenhardt“, fast 20 Meter unterhalb des Vorwalls befindet sich der bogenförmig verlaufende, 45 Meter lange Abschnittswall. Seine Breite beträgt am Fuße 7 bis 8 Meter und an der Krone 1 bis 1,5 Meter. Vor dem Wall liegt hinter einer 5 bis 7 Meter breiten Berme ein Spitzgraben von 65 Metern Länge, 5 bis 7 Metern Breite und 2,20 Metern Tiefe.
(Rainer Laskowski, LVR-Amt für Bodendenkmalpflege im Rheinland, 1978)
Ergänzung 2012 Der ursprüngliche Torzugang zur Anlage lag mit hoher Wahrscheinlichkeit am Südende des Abschnittwalles über dem steil abfallenden Hang. Hinweise darauf gibt ein alter, heute nur noch schwach erkennbarer Weg, der von Südosten kommend den steilen Hang hinaufzieht. Unmittelbar hinter dem Abschnittswall liegt ein befestigter Innenraum, dessen Fläche das gesamte Plateau am Spornende und einen Teil des anschließenden, nach West-Süd-West abfallenden Hanges einnimmt. Innerhalb des 170 Meter langen und 40 Meter breiten Geländes ist eine künstliche Kante sichtbar, die wohl zu einer ehemaligen Befestigung des Innenraumes gehört. Die gesamte Anlage wurde stellenweise durch einen Steinbruch und den über Jahrhunderte hinweg aktiven Forstbetrieb stark in Mitleidenschaft gezogen.
Zeitliche Einordnung 1981 wurden bei der Anlage eines Waldwegs Scherben mittelalterlicher Reliefbandamphoren und vorgeschichtliche Scherben von Trichterhalsgefäßen der frühen Eisenzeit geborgen. 2012 wurde im Wegebereich ein 25 Meter langer Profilschnitt durch den Hauptwall, Berme und davor gelagertem Graben angelegt. Im Profil konnten mehrere Bauphasen des Wallgrabensystems dokumentiert werden. Die Befestigungsanlage wurde demzufolge bereits in der Eisenzeit (ab circa 700 vor Christus) errichtet. Später wurde der Hauptwall mit einer Trockenmauer aus dem lokal anstehenden Gestein (Steinbruch) nach außen hin verstärkt. Eine letzte Nutzungsphase scheint im Mittelalter stattgefunden zu haben. Bauliche Reste der Besiedlung im Innenraum der Anlage sind aufgrund fehlender Untersuchungen/Ausgrabungen bislang noch nicht bekannt.
Zustand/Erscheinungsbild Die Abschnittsbefestigung auf der Kitzenhardt ist durch Waldwege und unerlaubte Schürfungen im Hauptwall durch Metallsondengänger in Mitleidenschaft gezogen. Desweiteren sind durch die Steilhanglage und die Steinbruchtätigkeit die Wälle durch Erosion geschädigt. Immer mehr freiliegende Bruchsteine aus dem Wallfuß rutschen am Steilhang ab.
Bodendenkmal Das Objekt ist ein eingetragenes Bodendenkmal (LVR-ABR SU 053).
(Christine Wohlfarth, LVR-Amt für Bodendenkmalpflege im Rheinland, 2012)
Die Erfassung und Bearbeitung erfolgten im Rahmen des von der DBU (Deutsche Bundesstiftung Umwelt) geförderten Projektes „Natur- und Kulturlandschaft zwischen Siebengebirge und Sieg“.
Internet www.bodendenkmalpflege.lvr.de: Projekt „Natur- und Kulturlandschaft zwischen Siebengebirge und Sieg“ (abgerufen 30.08.2017)
Literatur
Offer, H. (1971)
Naturpark, Naturschutzgebiet Siebengebirge. S. 22, Bonn.
Roth, Hermann Josef (1977)
Das Siebengebirge. (Rheinische Landschaften, Heft 13.) S. 4, Neuss.
Der hier präsentierte Inhalt ist urheberrechtlich geschützt. Die angezeigten Medien unterliegen möglicherweise zusätzlichen urheberrechtlichen Bedingungen, die an diesen ausgewiesen sind.
Möchten Sie dieses Objekt in der Kuladig-App öffnen?
Wir verwenden Cookies
Dies sind zum einen technisch notwendige Cookies,
um die Funktionsfähigkeit der Seiten sicherzustellen. Diesen können Sie nicht widersprechen, wenn
Sie die Seite nutzen möchten. Darüber hinaus verwenden wir Cookies für eine Webanalyse, um die
Nutzbarkeit unserer Seiten zu optimieren, sofern Sie einverstanden sind. Mit Anklicken des Buttons
erklären Sie Ihr Einverständnis. Weitere Informationen finden Sie auf unserer Datenschutzseite.