Das Empfangsgebäude für den am 1. Oktober 1890 eröffneten Bahnhof in Münstereifel errichtete man im Schweizer Landhausstil. Es ist typisch für Bahnhofsbauten der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts mit dem zweigeschossigen Mitteltrakt und zwei eingeschossigen Seitenflügeln für Wartesaal und Güterhalle. Der Mitteltrakt steht auf einem Bruchsteinerdgeschoss und wird von einem hohen Krüppelwalmdach gedeckt. Zur Entstehungszeit des Gebäudes besaß das Gebäude noch einen reich ausgebildeten Bauschmuck mit geschnitzten Fensterumrahmungen, hohen Kaminaufsätzen, Dachgauben, Zierrat. Von diesem ist sind nach den Veränderungen nach dem Zweiten Weltkrieg nur noch weniges erhalten.
Zur Stadt hin schließt sich der südliche, eingeschossige Seitenflügel an. Er ist im Erdgeschoss ebenfalls in Bruchstein gemauert. Hier befand sich einst der Wartesaal. Der Giebel war ursprünglich reich mit Holz verziert.
Nach Norden schließt sich der in Bruchstein gemauerte Güterschuppen an. An beiden Langseiten befinden sich schmale Rampen, die auf gemauerten Segmentbögen stehen. Die beiden Rampen vereinten sich vor dem Giebel ursprünglich zu einem erhöht angeordneten Vorplatz, der über eine Schrägauffahrt erschlossen war. Vom Güterschuppen führte eine Ladestraße mit Gleisanschluss nach Norden zur ehemaligen Zufahrt für den Güterverkehr. Der Bereich um den Güterschuppen und der ehemaligen Ladestraße sind heute stark verändert.
1913 erweiterte man das Gebäude, zusätzlich gab es ein Bahnsteigdach. 1957 und 1968 wurde das Bahnhofsgebäude modernisiert und umgebaut. Im Jahr 2000 wurde das Empfangsgebäude von der DB AG an die Stadt Bad Münstereifel verkauft. Diese ließ anschließend äußerlich den Originalzustand wiederherstellen. Im Empfangsgebäude sind seit 2003 nun die Kurverwaltung, das Büro der Eifel- und Touristikagentur und im Güterschuppen ein Fahrradladen untergebracht.
(Claus Weber, LVR-Redaktion KuLaDig, 2015 / Harald Bongart, Stadt Bad Münstereifel, Stadtarchiv)
Das Empfangsgebäude Bahnorf Münstereifel ist eingetragenes Baudenkmal (Bad Münstereifel, UDB Nr. 345; LVR-ADR, ObjNr. 45411).
Internet de.wikipedia.org: Bahnhof Bad Münstereifel (Abgerufen: 4.7.2015) Bahnarchiv NRW: Bad Münstereifel (Abgerufen: 4.7.2015) www.wisoveg.de: Weiterführende Literatur zum historischen Wirtschafts-, Verkehrs- und Kulturgeschehen Bad Münstereifel (Abgerufen: 26.7.2015)
Literatur
Arbeitskreis Erhaltet die Erfttalbahn (Hrsg.) (1990)
100 Jahre Erfttalbahn. Festschrift zum 100-jährigen Jubiläum der Bahnstrecke Euskirchen-Bad Münstereifel 1890-1990. Bad Münstereifel.
Schmitz-Ehmke, Ruth (1985)
Die Bau- und Kunstdenkmäler des Kreises Euskirchen. Stadt Bad Münstereifel. (Die Bau- und Kunstdenkmäler des Landes Nordrhein-Westfalen, I, Rheinland 9.1.) Berlin.
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