Alter Friedhof Bonn

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Fachsicht(en): Kulturlandschaftspflege, Landeskunde
Gemeinde(n): Bonn
Kreis(e): Bonn
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Koordinate WGS84 50° 44′ 8,18″ N: 7° 05′ 25,77″ O 50,7356°N: 7,09049°O
Koordinate UTM 32.365.255,45 m: 5.622.162,50 m
Koordinate Gauss/Krüger 2.577.026,92 m: 5.622.801,41 m
  • Blick vom Dach des neuen Stadthauses am Berliner Platz hinunter auf den Alten Friedhof in Bonn (2015).

    Blick vom Dach des neuen Stadthauses am Berliner Platz hinunter auf den Alten Friedhof in Bonn (2015).

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  • Das östliche Eingangstor zum Alten Friedhof in Bonn-Nordstadt (2014).

    Das östliche Eingangstor zum Alten Friedhof in Bonn-Nordstadt (2014).

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  • Georgskapelle auf dem Alten Friedhof in Bonn-Nordstadt aus südlicher Richtung. Im Vordergrund sind Grabmale zu erkennen (2014).

    Georgskapelle auf dem Alten Friedhof in Bonn-Nordstadt aus südlicher Richtung. Im Vordergrund sind Grabmale zu erkennen (2014).

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  • Das westliche Eingangstor zum Alten Friedhof in Bonn-Nordstadt (2014).

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  • Gebäude der Friedhofsverwaltung auf dem Alten Friedhof in Bonn-Nordstadt.

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  • Das Grabmal von Clara und Rober Schumann auf dem Alten Friedhof in Bonn-Nordstadt (2014).

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  • Das Grabmal von Clara und Robert Schumann auf dem Alten Friedhof in Bonn-Nordstadt (2014).

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  • Gräber und Grabmale auf dem Alten Friedhof in Bonn-Nordstadt (2014).

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  • Der nördliche Friedhofsweg mit der nördlichen Friedhofsmauer, Gräbern und Grabmalen auf dem Alten Friedhof in Bonn-Nordstadt (2014).

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  • Gräber und Grabmale auf dem Alten Friedhof in Bonn-Nordstadt (2014).

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  • Das Grabmal des Ehepaars Niebuhr auf dem Alten Friedhof in Bonn-Nordstadt (2014).

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  • Gräber und Grabmale auf dem Alten Friedhof in Bonn-Nordstadt (2014).

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  • Gräber und Grabmale auf dem Alten Friedhof in Bonn-Nordstadt (2014).

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  • Gräber und Grabmale auf dem Alten Friedhof in Bonn-Nordstadt (2014).

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  • Friedhofsplan mit der Verortung der Gräber auf dem Alten Friedhof in Bonn-Nordstadt (2014).

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  • Der nördliche Friedhofsweg mit der nördlichen Friedhofsmauer, Gräbern und Grabmalen auf dem Alten Friedhof in Bonn-Nordstadt.

    Der nördliche Friedhofsweg mit der nördlichen Friedhofsmauer, Gräbern und Grabmalen auf dem Alten Friedhof in Bonn-Nordstadt.

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  • Friedhofsweg mit Gräbern und Grabmalen aus östlicher Richtung auf dem Alten Friedhof in Bonn-Nordstadt (2014).

    Friedhofsweg mit Gräbern und Grabmalen aus östlicher Richtung auf dem Alten Friedhof in Bonn-Nordstadt (2014).

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  • Georgskapelle auf dem Alten Friedhof in Bonn-Nordstadt aus östlicher Richtung (2014).

    Georgskapelle auf dem Alten Friedhof in Bonn-Nordstadt aus östlicher Richtung (2014).

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  • Hauptfriedhofsweg in Richtung Osttor, sowie Gräber und Grabmale auf dem Alten Friedhof in Bonn-Nordstadt (2014).

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Der „Alte Friedhof“ in Bonn, der 1715 eröffnet wurde, ist nicht nur die letzte Ruhestätte vieler berühmter Persönlichkeiten, die in dieser Stadt lebten und wirkten, er ist auch ein Ort der Ruhe und Erholung im Herzen von Bonn.

Aus der Not geboren
Zu Beginn des Jahres 1715 (aus Akten des Stadtarchivs lässt sich die Friedhofsweihe auf den Zeitraum zwischen dem 25. Februar 1715 und dem 09. April 1715 eingrenzen) wurde er vom Kölner Kurfürst Joseph Clemens von Bayern (1671-1723, Erzbischof und Kurfürst von Köln 1688-1723) der gerade aus seinem französischen Exil in seine Residenz in Bonn zurückgekehrt war, begründet. Er sollte zur Verbesserung der Hygiene beitragen und die längst überbelegten Kirchhöfe der kleinen Pfarrkirche St. Martin (1812 abgebrochen), und der ehemaligen Hauptpfarrkirche St. Remigius (1800 durch Blitzschlag schwer beschädigt und daher 1806 abgebrochen), entlasten. Zusätzlich sollte er mehrere „Notfriedhöfe“, die aufgrund von Seuchen im 17. Jahrhundert angelegt worden waren, und einen nach 1700 angelegten Soldatenfriedhof, der sich auf einer Bastion vor dem Sterntor befand, ersetzen.

Joseph Clemens, der den damals „neuen Friedhof“ selbst weihte, bestimmte ihn zur Begräbnisstätte „vor gemeine Einwöhner, paßanten und Soldaten“ (Zitat nach Gassner 1954). Die innerstädtischen Friedhöfe bei St. Remigius und St. Martin sollten von da an den besser gestellten Bürgern mit Erbgräbern vorbehalten sein.

Das nach Osten spitz zulaufende Gelände des Friedhofs bildete zunächst nur ein kleines, nicht umfriedetes Dreieck von 0,34 Hektar, das durch die Straße nach Brühl (heute „Bornheimer Straße“) im Norden, und im Süden durch die Straße nach Endenich (heute die Straße „Am Alten Friedhof“), begrenzt wird. Der Kurfürst musste das Gelände sehr bald mit Steinen abgrenzen lassen, da die Anlieger es nicht respektierten und ihre Wege häufig darüber abkürzten.

Da der Totenacker von der Bevölkerung zunächst nicht gut angenommen wurde, verfügte der Nachfolger von Joseph Clemens, Kurfürst Clemens August von Bayern (1700-1761, Erzbischof und Kurfürst von Köln 1723-1761), am 29. März 1725 noch einmal ausdrücklich, „das hinführo alle verstorbene Soldaten, arme Leuth, Fremde, Auswendige und diejenige Burger oder Einwöhner hiesiger unserer Residentz, deren Kinder und Domestiquen, welche keine beständige eigene Begräbnussen binnen der Stadt in den Kirchen oder auf den Kirchhöfen haben, wie imgleichen diejenige, deren Gräber mit Beysetzung vieler Todten angefüllet, hinführo außer der Sternen-Pforte auf dem geweyheten sogenenten Soldaten-Kirchhof beerdigt werden“ (Zitat nach Gassner 1954).

Dass Standespersonen sich auf diesem Friedhof zur letzten Ruhe betteten, blieb zunächst jedoch die Ausnahme, da im religiösen Bewusstsein der Zusammenhang zwischen Pfarrkirche und Begräbnisstätte zu tief verwurzelt war. Somit blieben die hygienischen Probleme, bei steigenden Bevölkerungszahlen, bestehen.
Erst der letzte in Bonn residierende Kurfürst Maximilian Franz von Österreich (1756-1801, Erzbischof und Kurfürst von Köln 1784-1801) konnte den Friedhof zur Ruhestätte aller christlichen Bewohner der Stadt machen, indem er am 5. April 1787 die Schließung der innerstädtischen Pfarrkirchhöfe verordnete.

Vom Totenacker zum Stadtpark
Die erste Friedhofsvergrößerung war 1819/20 nötig. Die Stadt Bonn zählte zu diesem Zeitpunkt etwas weniger als 10.000 Einwohner. Das Erweiterungsgelände wurde durch Schenkung und Ankauf ermöglicht und im März 1821 eingeweiht. Von da an konnte man auch Familiengräber erwerben. Im darauffolgenden Jahrzehnt wurde das Friedhofsgelände um mehr als das Doppelte seiner bisherigen Fläche erweitert (1831-1833 vor allem aufgrund der Cholera sowie 1839-1842 ein weiteres Mal).
Der spätere Bonner Oberbürgermeister Leopold Kaufmann (1821-1898, Oberbürgermeister von Bonn 1859-1875) ließ 1855 eine Vorausberechnung des Flächenbedarfs durch das Stadtbauamt aufstellen. Unter Berücksichtigung der Bevölkerungsentwicklung und einer angemessenen Ruhefrist ergab diese, dass weitere Vergrößerungen des Friedhofs nötig waren, die in den Jahren 1859, 1861 und 1864 durchgeführt wurden. In Folge einer erneuten Berechnung im Jahre 1871 durch Adolf Held (1844-1880, habilitierte sich 1867 in Bonn zum Professor für Nationalökonomie) geschahen im Jahre 1876 die letzten Grundstücksankäufe zur Friedhofserweiterung.

Ebenfalls Leopold Kaufmann ist zu verdanken, dass der Friedhof eine parkartige Umgestaltung unter Berücksichtigung gärtnerischer und ästhetischer Gesichtspunkte erfuhr. An der Planung dieser Umgestaltung war Peter Joseph Lenné (1789-1866, seit 1854 Potsdamer Generalgartendirektor), der ebenfalls ein Sohn der Stadt Bonn ist, maßgeblich beteiligt. Heute ist sehr gut zu erkennen, wie sich die Gestaltung des Friedhofs von Osten nach Westen her verändert, weg von einer strengen, zweckmäßigen Aneinanderreihung von Gräbern, hin zu einer aufgelockerten Parkgestaltung.

Nach der Erweiterung des Friedhofs von 1839 bis 1842 sollte eine Friedhofskapelle auf dem neuen Gelände errichtet werden. Zur gleichen Zeit wollte Joseph zu Salm-Reifferscheidt-Dyck (1773-1861), der Eigentümer der Sankt Georgs-Kapelle, welche im Jahre 1230 für die Deutschordenskommende in Ramersdorf errichtet wurde, ebendiese abbrechen lassen. Darauf wurde Johann Claudius von Lassaulx (1781-1848, seit 1816 Koblenzer Bauinspektor) aufmerksam und konnte 1847 die Translozierung auf den Alten Friedhof erwirken. Am 2. November 1850 (Allerseelentag) fand die Einweihung der Kapelle statt. Somit bekam der Friedhof nicht nur endlich eine Kapelle (siehe Abbildungen in der Mediengalerie), es wurde auch ein historisches Baudenkmal aus dem Mittelalter vor seiner Zerstörung bewahrt.

Die sogenannte „Westanlage“, die jenseits der westlichen Friedhofsmauer liegt, wurde im Jahre 1868 vom damaligen Universitäts-Garteninspektor Wilhelm Sinning (1792-1874) als Anlage mit parkartiger Bepflanzung angelegt und sollte den Friedhof von den Bahngleisen schützend abgrenzen. Die Anlage sollte Besuchern zum Lustwandeln dienen und dem Friedhof einen landschaftlich schönen Anschluss geben. Inklusive dieses Geländes beträgt die Gesamtfläche des Friedhofs seitdem circa 3,5 Hektar. Dem Bildhauer Albert Küppers (1842-1929) wurde 1875 der Auftrag zur Fertigung eines Kriegerdenkmals erteilt. Im Jahre 1877 wurde es im Nordwestlichen Teil des Friedhofs aufgestellt. Es erinnert an die gefallenen Soldaten des Preußisch-Deutschen- (1866) und des Deutsch-Französischen Krieges (1870-1871).
In Bonn wuchs die Einwohnerzahl von 22.965 1871, auf 34.346 im Jahre 1885. Der „Alte Friedhof“ wurde daher 1884 für allgemeine Begräbnisse geschlossen, und der zur damaligen Zeit weit außerhalb der Stadt gelegen Nordfriedhof, der seit 1882 an der Kölnstraße angelegt wurde, eröffnet. Auf dem „Alten Friedhof“ durften die bestehenden Privatgrabstätten jedoch weiter für Beerdigungen genutzt werden.

Gräber namhafter Persönlichkeiten
Zahlreiche Gräber von prominenten Bewohnern der Stadt, besonders aus dem 19. Jahrhundert, sind auf dem zentralen Totengarten zu finden:
Franz Anton Ries (1755-1846), der Geigenlehrer von Ludwig van Beethoven (1770-1827) wurde an diesem Ort bestattet. Auch das Grab von Beethovens Mutter, Maria Magdalena (1746-1787), befindet sich hier. Das vermutlich berühmteste Musikergrab des Friedhofs, auch weil es mit einem aufwendigen Denkmal versehen ist (siehe Abbildungen in der Mediengalerie), ist die letzte Ruhestätte von Clara (1819-1896) und Robert Schumann (1810-1856).
Aufgrund der ortsansässigen Rheinischen Friedrich-Wilhelms Universität wurden auch viele Bonner Professoren auf dem Friedhof begraben:
Ernst Moritz Arndt (1769-1860), August Wilhelm von Schlegel (1767-1845), sowie der ehemalige Rektor der Universität Clemens-August Freiherr Droste zu Hülshoff (1793-1832), Vetter der Dichterin Annette von Droste-Hülshoff (1797-1848).

Bis in die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts durften nur Nachfahren der Bestatteten bzw. Privateigentümer oder Ehrenbürger der Stadt Bonn auf dem „Alten Friedhof“ begraben werden. Zu den berühmtesten Persönlichkeiten, die im vergangenen Jahrhundert hier beerdigt wurden, gehören Elisabeth Erdmann-Macke (1888-1978), die Witwe August Mackes (1887-1914), die Schriftstellerin Marie von Bunsen (1860-1941), der Schriftsteller Wilhelm Schmidtbonn (1876-1952), der Arzt Ferdinand August Schmidt (1852-1929), der Politiker Hermann Wandersleb (1895-1977), sowie die Gründerin der Deutschen Krebshilfe Mildred Scheel (1932-1985).

Neuere Entwicklung
Im Zweiten Weltkrieg wurde der Friedhof größtenteils vor Zerstörungen verschont und die meisten Grabmäler blieben unbeschädigt. Nur in einigen Bereichen um die Kapelle herum erlitten einige Grabanlagen Schäden oder wurden vernichtet. Bis zur Gründung der Gesellschaft der Freunde und Förderer des Alten Friedhofes in Bonn e.V. 1975 geriet der „Alte Friedhof“ etwas in Vergessenheit und drohte zu verfallen. Seitdem setzt sich der Verein für die Erhaltung und Pflege des Friedhofs ein und bietet regelmäßig Führungen mit verschiedenen Themenschwerpunkten für Besucher an.

Seit einiger Zeit ist es wieder möglich, hier beerdigt zu werden. Bedingung ist die Übernahme einer Patenschaft für ein zu pflegendes Grab – als Gegenleistung für die Pflege, erhält man das Recht auf eine Bestattung im betreuten Grab. Da jedoch ein großer Teil des Friedhofes nicht für Bestattungen genutzt werden darf, übersteigen die Betriebskosten die Einnahmen aus den Gebühren bei Weitem. Trotz Landeszuschüssen für das „Denkmal Alter Friedhof“ bleibt eine Deckungslücke.

Ort der Einkehr
Mitten im Zentrum Bonns bietet der „Alte Friedhof“ die Möglichkeit, einmal innezuhalten. In unmittelbarer Nähe einer der am meisten befahrenen Kreuzungen der Stadt kann man sich erholen, etwas im Grünen spazieren oder einfach eine ruhige Mittagspause, umringt von den Gräbern historischer Persönlichkeiten, verbringen.

Baudenkmal
Das Objekt „Alter Friedhof“ ist ein Baudenkmal gemäß § 3 DSchG NW (Denkmalliste Bonn von 2014, Nr. A 706).

(David Gimbel, Geographisches Institut der Universität Bonn, 2014)

Internet
www.alter-friedhof-bonn.de: Gesellschaft der Freunde und Förderer des Alten Friedhofs in Bonn e.V. (abgerufen 10. Oktober 2014)
de.wikipedia.org: Alter Friedhof Bonn (abgerufen 10. Oktober 2014)

Literatur

Ennen, Edith; Holzhausen, Walter; Schroers, Gert (1958)
Der Alte Friedhof in Bonn, Geschichtlich, Biographisch, Kunstgeschichtlich. Bonn.
Gassner, Edmund / Stadt Bonn (Hrsg.) (1954)
Der Alte Friedhof in Bonn. In: Alt Bonn vom Rhein zur Ahr, (Heimatblätter für Bonn und Umgebung, Beilage der Bonner Rundschau 8.) S. 17-45. Bonn.
Stadt Bonn, Amt 61-02, Untere Denkmalbehörde (Hrsg.) (2014)
Liste der gem. § 3 DSchG NW in die Denkmalliste eingetragenen Baudenkmäler, Bodendenkmäler, beweglichen Denkmäler und Denkmalbereiche der Stadt Bonn (Stand: 01.04.2014). S. 4, Bonn.

Alter Friedhof Bonn

Schlagwörter
Straße / Hausnummer
Am Alten Friedhof
Ort
53115 Bonn
Gesetzlich geschütztes Kulturdenkmal
Ortsfestes Denkmal gem. § 3 DSchG NW
Fachsicht(en)
Kulturlandschaftspflege, Landeskunde
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Literaturauswertung, Geländebegehung/-kartierung, mündliche Hinweise Ortsansässiger, Ortskundiger, Auswertung historischer Schriften, Auswertung historischer Karten
Historischer Zeitraum
Beginn 1715

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„Alter Friedhof Bonn”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/O-105203-20141008-2 (Abgerufen: 25. April 2024)
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