Der Treiser Kreuzweg zum Zillesberg wurde erstmalig im Jahre 1646 erwähnt. Er diente den katholischen Christen aus Treis, den von Jesus Christus von seiner Verurteilung bis zur Grablegung in Jerusalem gegangenen Leidensweg nachvollziehen zu können.
Verlauf Der Treiser Kreuzweg hat seinen Anfang in der Kastellauner Straße, gegenüber der Johannesstraße. Er verläuft von hier stetig ansteigend durch die moselseitigen Weinberge zur Zilleskapelle. Ehemals war der Verlauf des schmalen Pfädchens fast gradlinig bis zur Zilleskapelle. Doch die Errichtung eines Hauses und die Flurbereinigung machten zwei Änderungen erforderlich.
Stationen Die 14 Stationen des Kreuzweges sind alle einheitlich gebaut. Über einem verputzten Sockel in einer zurückspringenden Nische sind aus Terrakotta gebrannte Tafeln, die Leidensstationen Jesu darstellend, angebracht. In der Giebelspitze ist die Stationsnummer in römischen Ziffern angegeben. Auf der Giebelspitze ist ein Kreuz angebracht. Unter den einzelnen Tafeln steht die Bezeichnung der jeweiligen Station. Sehr schwierig ist die Einschätzung des genauen Alters des Kreuzwegs. Er stammt wahrscheinlich aus der Mitte des 19. Jahrhunderts. Bei der letzten Renovierung im Jahre 1980 wurde die heutige schlichte farbliche Fassung gewählt.
Zur Bedeutung von Kreuzwegen Kreuzwege haben schon eine sehr lange Tradition. Die geschichtlichen Anfänge unserer heutigen Kreuzwege müssen wir in den frühen Pilgerfahrten nach Jerusalem suchen. Dies trifft insbesondere auf die Kreuzwege zu, die außerhalb von Kirchen liegen und einen Endpunkt auf einem Berg haben. Bereits im vierten Jahrhundert n. Chr. berichtet die gallische Nonne Aetheria (auch genannt Egeria, lebte im späten 4. Jahrhundert n. Chr.) von Prozessionen zum Ölberg und zum Heiligen Grab. Aetheria hatte von 381 bis 384 das Heilige Land bereist und viele Eindrücke der frühen Christenbewegung gesammelt. Während im 17. Jahrhundert die Kreuzwege noch vielfach die „sieben Fußfälle“ darstellten, wandelte sich das bis zu 14 Stationen im 18. Jahrhundert.
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