Wallfahrtskirche Sankt Maria Königin des Friedens in Neviges

Mariendom, Wallfahrtsdom

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Kulturlandschaftspflege, Architekturgeschichte
Gemeinde(n): Velbert
Kreis(e): Mettmann
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Koordinate WGS84 51° 18′ 45,73″ N: 7° 05′ 14,75″ O 51,3127°N: 7,08743°O
Koordinate UTM 32.366.705,34 m: 5.686.336,50 m
Koordinate Gauss/Krüger 2.575.863,06 m: 5.686.996,95 m
  • Velbert-Neviges, Mariendom

    Velbert-Neviges, Mariendom

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  • Velbert-Neviges, Kindergarten

    Velbert-Neviges, Kindergarten

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  • Velbert-Neviges,

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  • Velbert-Neviges, Franziskanerklausen

    Velbert-Neviges, Franziskanerklausen

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  • Velbert-Neviges, Mariendom

    Velbert-Neviges, Mariendom

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    Nevigeser Wallfahrtsdom (2021)

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    Velbert-Neviges, Denkmalbereich Velbert-Neviges

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  • Wallfahrtskirche Sankt Maria Königin des Friedens in Neviges (2007)

    Wallfahrtskirche Sankt Maria Königin des Friedens in Neviges (2007)

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Die Wallfahrtsstätte liegt in Neviges, ehemals Hardenberg-Neviges, und ist als Ziel der Wallfahrt eine Erweiterung des Franziskanerklosters. Seit der kommunalen Neugliederung 1975 gehört Neviges zur Stadt Velbert. Der Dom liegt auf einer leichten Anhöhe oberhalb des Ortskerns und des Bahnhofes und ist durch Sakristeibauten mit dem nördlich gelegenen Franziskanerkloster verbunden.
Freifrau Anna von Bernsau hatte 1670 eine katholische Kirche errichten lassen und 1676 zusammen mit ihrer Tochter ein Franziskanerkloster gestiftet, das 1681 von den Franziskanern in Dorsten ein kleines Marienbild enthielt. Fürstbischof Ferdinand von Fürstenberg zu Paderborn unternahm im selben Jahr eine feierliche Prozession zu diesem Marienbild und begründete damit den Ruf des Ortes als Wallfahrtsstätte. Die Wallfahrt nach Neviges blickt somit auf eine über dreihundertjährige Tradition zurück und ist damit die älteste Wallfahrt zur Verehrung der Unbefleckten Empfängnis nördlich der Alpen.

Die wachsende Anzahl an Pilgern nach dem Zweiten Weltkrieg machte einen Neubau der Kirche im Ortsteil Velbert-Neviges notwendig. Von 1965-68 schuf Gottfried Böhm (1920-2021) im Auftrag des Erzbischofs die Wallfahrtskirche Maria Königin des Friedens. Der aus Stahlbeton bestehende Bau wurde auf einem unregelmäßigen, mehreckigen Grundriss errichtet und ist mit einem freitragenden Faltdach aus Beton geschlossen. Die steilaufragenden Wände und Dachflächen des skulpturalen Baukörpers sind kantig voneinander abgesetzt und mehrfach geknickt. Die unregelmäßige verschachtelte Dachlandschaft weist unterschiedliche Höhen auf. Dadurch wird der Eindruck eines felsartigen Gebildes vermittelt.
Der Wallfahrer wird über den Pilgerweg, am Pilgerhaus entlang, über eine Folge von Plätzen stufenweise zum höchsten Punkt geleitet. Der Weg führt zu einem offenen Kirchenvorplatz, der sich in den umschlossenen Kirchenraum fortsetzt. Der Altarraum ist in dieser konzeptionellen Idee das Ende des Pilgerweges. Pflaster und Straßenbeleuchtung des Außenraumes setzen sich konsequent nach innen fort und unterstreichen das einheitliche Ensemble.

Das Innere der Kirche ähnelt einem großen Versammlungsplatz. Die drei Emporengeschosse erinnern an Häuser mit Balkonen auf einem städtischen Marktplatz. Neben dem Versammlungsplatz gehören zwei kleine Kapellen und eine Unterkirche zum Raumprogramm. Die Unterkirche dient als Meditationsstätte und ist mit alten Holzplastiken ausgestattet. Die Mariensäule mit dem Gnadenbild ist Ziel der Pilger. Die Entwürfe für die farbigen Glasfenster stammen ebenfalls von Gottfried Böhm. In ihnen sind die leuchtend roten Rosen als Symbole der Marienverehrung Höhepunkte der Lichtführung und unterstützen das religiöse Erleben im Raum.

Der Mariendom ist der Endpunkt der Wallfahrt, im Anstieg der Gipfel des religiösen Weges, begleitet von der rhythmischen Reihe der Pilgerhäuser. Der Kirchenraum beherbergt das Marienbild, stoppt und schützt wie ein Zelt den Pilgerfluss in seiner Bewegung. Die skulpturale Form im starken Kontrast der Materialien lenkt den Blick zum farbigen Licht der Rosen, auch nach oben zum Himmel und doch unterstützt der Raum in seiner Gestalt die innere Einkehr.
Der Mariendom ist gebauter Glaube. Religion bestimmt die Bewegung, die Architektur fängt sie auf: deutlich, massiv und dennoch einfühlsam. Der fließende Übergang von innen und außen ist als Teil des religiösen Weges Programm der Wallfahrt.

Baudenkmal
Das Objekt „Wallfahrtskirche St. Maria Königin des Friedens in Velbert-Neviges“ ist ein eingetragenes Baudenkmal (LVR-Amt für Denkmalpflege im Rheinland, Datenbank-Nr. 49603 / Denkmalliste der Stadt Velbert, laufende Nummer D 239).

(Elke Janßen-Schnabel, LVR-Amt für Denkmalpflege im Rheinland / Ute Schumacher, Abteilung Digitales Kulturerbe LVR, 2020)

Quelle
Christina Berg, LVR-Amt für Denkmalpflege im Rheinland, 1993: Gutachtliche Stellungnahme zum Denkmalwert der Wallfahrtsstätte in Velbert-Neviges, Elberfelder Straße 12 / Bernsaustraße.

Internet
baukunst-nrw.de: Neue Wallfahrtskirche St. Maria, Königin des Friedens (abgerufen 27.04.2020)

Wallfahrtskirche Sankt Maria Königin des Friedens in Neviges

Schlagwörter
Straße / Hausnummer
Elberfelder Straße 12
Ort
42553 Velbert - Neviges
Gesetzlich geschütztes Kulturdenkmal
Ortsfestes Denkmal gem. § 3 DSchG NW
Fachsicht(en)
Kulturlandschaftspflege, Architekturgeschichte
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Literaturauswertung, Geländebegehung/-kartierung
Historischer Zeitraum
Beginn 1961

Empfohlene Zitierweise

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Empfohlene Zitierweise
„Wallfahrtskirche Sankt Maria Königin des Friedens in Neviges”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/KLD-310621 (Abgerufen: 19. Mai 2024)
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