Seit dem 17. Jahrhundert lebten vereinzelt Juden in Bad Godesberg. 1875 wurde der Synagogenverband mit Bonn aufgelöst. 1932 waren die Bürgermeistereien Villip (eine Person), Lannesdorf und Mehlem (6 Personen) an die Godesberger Gemeinde angeschlossen
Gemeindegröße um 1815: 32 (1808), um 1880: 56 (1885), 1932: 109, 2006: –. (Reuter 2007)
Unter www.jüdische-gemeinden.de werden ferner genannt: 1828: 60 (Bürgermeisterei), 1871: 124 (Bürgermeisterei) / 66 (Godesberg), 1905: 97 (Synagogengemeinde), 1925: ca. 140 (Synagogengemeinde), 1933: 122 (Synagogengemeinde) / 94 (Godesberg), 1939: 82 (Synagogengemeinde) und Dezember 19425: keine.
Bethaus / Synagoge
1812 ist eine Synagoge in Bad Godesberg bezeugt. 1850 wurde ein Neubau eingeweiht. 1938 wurde das Gebäude in Brand gesetzt und zerstört (Reuter 2007).
Die kleine orthodoxe Landgemeinde nutze zunächst einen Betraum in einem Privathaus in der Hüttenstraße.
„Ein eigenes, schlichtes Synagogengebäude – versteckt hinter Häusern der Koblenzer Straße gelegen – konnte dann im Sommer 1850 in der Judengasse, der heutigen Oststraße, eingeweiht werden; es verfügte über 90 Plätze.“ (jüdische-gemeinden.de)
Wegen vom Bonner Synagogenverband nicht mitgetragenen Reformbestrebungen trennten sich die Godesburger Juden von diesem und bildeten 1875 eine autonome Kultusgemeinde Godesberg-Mehlem, der auch die Juden aus Friesdorf und Muffendorf angehörten.
Einheimische Brandstifter zerstörten die Synagoge sowie einige jüdische Geschäfte im Zuge des NS-Novemberpogroms am 10. November 1938. Die Ruine des Gotteshauses wurde bald darauf abgetragen (ebd., offenbar irrtümlich wird „10. November 1939“ angegeben).
An den einstigen Standort der Godesberger Synagoge erinnert seit 1985 eine Gedenktafel. Ihre Inschrift lautet:
Nahe dieser Stelle stand die SYNAGOGE
Sie wurde um 1840 erbaut und bei den nationalsozialistischen Gewalttaten
gegen unsere jüdischen Mitbürger am 10. November 1938 zerstört
Sie wurde um 1840 erbaut und bei den nationalsozialistischen Gewalttaten
gegen unsere jüdischen Mitbürger am 10. November 1938 zerstört
Lage
Die frühere Lage des Gotteshauses ist nicht sicher zu lokalisieren, daher ist die Synagoge hier nur symbolisch mit einer Geometrie in der heutigen Oststraße verortet. Nach de.wikipedia.org liegt ihr ehemaliger Standort im rückwärtigen Bereich des heutigen Grundstücks Koblenzer Straße 19-21 (früher Oststraße 7).
(Franz-Josef Knöchel, LVR-Redaktion KuLaDig, 2016/2022)
Internet
www.jüdische-gemeinden.de: Bad Godesberg (abgerufen 18.10.2016 und 12.04.2022)
de.wikipedia.org: Synagoge Bad Godesberg (abgerufen 05.05.2021)