Das Gelände der Eisenhütte in Abentheuer wurde früher von Nordwesten aus, über die Traun, betreten. Von diesem ehemaligen Zufahrtsweg sind heute noch Spuren im Gelände zu finden. Damit die Ochsenkarren ohne größere Probleme die schweren Wagen mit Eisenerz zur Hütte transportieren konnten, wurde der Weg aufgeschüttet und begradigt. Dies ist teilweise mit bloßem Auge zu erkennen. Die leichte Erhöhung des Weges hatte außerdem den Vorteil, dass die Zufahrt nicht dauerhaft überspült wurde, wenn aus dem Schneidweiher das Wasser zur Reinigung auf die Fischwiese abgelassen wurde.
Auf dem Gelände der ehemaligen Eisenhütte markieren zwei alte Eschen die einstige Position des Weges, der an dieser Stelle einen Kanal mit einer Brücke überquerte. Da die Bäume heute zu dicht stehen, um zwischen ihnen hindurchzufahren, wurde die Brücke einige Meter versetzt und besteht heute aus alten, belastbaren Eisenbahnschwellen. Die ursprüngliche Brücke bestand aus Eisenguss. Bis vor einigen Jahrzehnten war der Weg geschottert und mit Blumenrabatten gesäumt. Dies verdeutlicht, dass das Gelände um die Industrieanlagen herum nicht nur funktionale, sondern auch repräsentative Funktionen übernommen hat und daher als Kultur- oder Industrielandschaftspark angelegt worden war.
(Nicole Etzkorn, Universität Koblenz-Landau, 2016 / Freundliche Hinweise von Herrn C. Kampf, 2015)
Literatur
Böcking, Herbert W. (1962)
Abentheuer. Beiträge zur Geschichte des Ortes Abentheuer und seiner Eisenhütte. Birkenfeld.
Weber, Rolf (2000)
Abentheuer. Vom frühen Industriestandort zur mondernen Wohngemeinde 1350-2000. Abentheuer.
Zufahrtsweg auf das Gelände der Eisenhütte in Abentheuer
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