Zusätzlich hängte man getragene Kleidungsstücke der Erkrankten in den Bäumen um die Quelle herum auf. So sollen dort oftmals mehrere Jacken, Hemden, Mützen und andere Kleidungsstücke gehangen haben. Desweiteren war es Brauch kleine Säckchen mit Roggenkörnern, die mit Quellwasser befeuchtet waren, in die Bäume zu hängen. Die Säckchen waren dabei geöffnet. So wie der angefeuchtete Roggen keimte und schlussendlich abstarb, sollte auch der Ausschlag austrocknen und absterben. Dieses Ritual sollte die Heilungschancen weiter erhöhen.
Im Hunsrück existierten zahlreiche solcher Heilquellen, die allerdings heutzutage ihre spirituelle Bedeutung verloren haben. Die Quelle bei Börfink bzw. Rinzenberg ist dabei noch eine der bekanntesten „Brunnen“ im Hunsrück.
Wurden bis zum 19. Jahrhundert noch viele solcher Quellen im Hunsrück aufgesucht, so nahmen die Bittgänge in der Zeit des Ersten Weltkrieges ab.
(Thomas Becker, Universität Koblenz-Landau, 2016)