Als Artilleriefort konzipert und gebaut, bot das in Ziegelbauweise errichtete Festungswerk Platz für 900 Mann Besatzung und 16 Kanonen verschiedenen Kalibers. Die Ausmaße betrugen 285 x 165 Meter, die Mauern waren zwischen ein und drei Meter stark. Mit der Zeit erfuhr das Fort einige Modernisierungsmaßnahmen sowie eine Umnutzung zum Infanteriefort.
Die Schleifung von Fort VI erfolgte gemäß des Versailler Vertrages im Jahre 1921. Die Kehlkaserne sowie Teile des Grabensystemes sind heute noch vorhanden. Die Anlage wurde verschiedenen Nachnutzungen zugeführt, weswegen sie heute noch im Kölner Stadtbild vorhanden ist. So wurden in der Kehlkaserne zeitweise Wohnungen eingerichtet. Die Umwandlung der Gesamtanlage zu einer Tageswaldschule mit Sportpätzen stand zur Diskussion. Im Zweiten Weltkrieg wurden Notunterkünfte für ausgebombte Bürger eingerichtet.
1971 belegten das Grünflächenamt der Stadt Köln sowie drei Sportvereine das Gebäude. Ende der 1970er Jahre probten hier Rockgruppen, daneben betrieben bildende Künstler ihre Ateliers. Heute befindet sich auf dem Gelände eine Parkanlage mit einem Felsengarten im nördlichen Graben (Angaben nach koelner-festungsbauten.de, 2014). Fort VI ist integriert in den äußeren Kölner Grüngürtel (Errichtung von 1923 bis 1929), dessen Anlage auf Initiative des damaligen Kölner Oberbürgermeisters Konrad Adenauer (1876-1967) erfolgte. Die Anlage des Grüngürtels war nur möglich, da durch die Schleifung der Festungsbauten und die ringförmig umliegende schussfreie Zone (Rayon) genügend unbebauter Platz zur Verfügung stand.
(Christoph Boddenberg, LVR-Fachbereich Umwelt, 2014)
Internet
koelner-festungsbauten.de: Festungsstadt Köln (abgerufen 15.07.2014)
welt.unter.koeln: Fort VI (Deckstein), Preußischer Festungsgürtel Cöln (abgerufen 10.09.2024)