Fort VI des äußeren preußischen Festungsgürtels

Fort Deckstein

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Kulturlandschaftspflege
Gemeinde(n): Köln
Kreis(e): Köln
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Koordinate WGS84 50° 54′ 52,29″ N: 6° 53′ 26,97″ O 50,91453°N: 6,89082°O
Koordinate UTM 32.351.735,07 m: 5.642.438,52 m
Koordinate Gauss/Krüger 2.562.691,64 m: 5.642.515,95 m
Fort VI ist Teil des äußeren Kölner Festungsgürtels, der 1872 aufgrund der fortschreitenden Waffentechnologie gut sechs Kilometer vor der bestehenden Verteidigungslinie geplant wurde. Im Jahr 1873 wurde mit dem Bau von Fort VI als erstes Festungswerk im äußeren Festungsring begonnen. Die Arbeiten an Fort VI endeten 1876.
Als Artilleriefort konzipert und gebaut, bot das in Ziegelbauweise errichtete Festungswerk Platz für 900 Mann Besatzung und 16 Kanonen verschiedenen Kalibers. Die Ausmaße betrugen 285 x 165 Meter, die Mauern waren zwischen ein und drei Meter stark. Mit der Zeit erfuhr das Fort einige Modernisierungsmaßnahmen sowie eine Umnutzung zum Infanteriefort.

Die Schleifung von Fort VI erfolgte gemäß des Versailler Vertrages im Jahre 1921. Die Kehlkaserne sowie Teile des Grabensystemes sind heute noch vorhanden. Die Anlage wurde verschiedenen Nachnutzungen zugeführt, weswegen sie heute noch im Kölner Stadtbild vorhanden ist. So wurden in der Kehlkaserne zeitweise Wohnungen eingerichtet. Die Umwandlung der Gesamtanlage zu einer Tageswaldschule mit Sportpätzen stand zur Diskussion. Im Zweiten Weltkrieg wurden Notunterkünfte für ausgebombte Bürger eingerichtet.
1971 belegten das Grünflächenamt der Stadt Köln sowie drei Sportvereine das Gebäude. Ende der 1970er Jahre probten hier Rockgruppen, daneben betrieben bildende Künstler ihre Ateliers. Heute befindet sich auf dem Gelände eine Parkanlage mit einem Felsengarten im nördlichen Graben (Angaben nach koelner-festungsbauten.de, 2014). Fort VI ist integriert in den äußeren Kölner Grüngürtel (Errichtung von 1923 bis 1929), dessen Anlage auf Initiative des damaligen Kölner Oberbürgermeisters Konrad Adenauer (1876-1967) erfolgte. Die Anlage des Grüngürtels war nur möglich, da durch die Schleifung der Festungsbauten und die ringförmig umliegende schussfreie Zone (Rayon) genügend unbebauter Platz zur Verfügung stand.

(Christoph Boddenberg, LVR-Fachbereich Umwelt, 2014)

Internet
koelner-festungsbauten.de: Festungsstadt Köln (abgerufen 15.07.2014)
welt.unter.koeln: Fort VI (Deckstein), Preußischer Festungsgürtel Cöln (abgerufen 10.09.2024)

Literatur

Meynen, Henriette / Fortis Colonia e.V. (Hrsg.) (2010)
Festungsstadt Köln. Das Bollwerk im Westen. (Fortis Colonia, Schriftenreihe Band 1.) Köln.
Meynen, Henriette / Fortis Colonia e.V. (Hrsg.) (2010)
Katalog der Festungsbauten mit Nachfolgenutzungen. (Festungsstadt Köln - Das Bollwerk im Westen.) S. 494-503. Köln.
Zinnow, Uwe (2010)
Die große Baumaßnahme. Die Werke des äußeren Festungsgürtels. In: Meynen, Henriette (Hrsg.): Festungsstadt Köln. Das Bollwerk im Westen, S. 126-217. Köln.

Fort VI des äußeren preußischen Festungsgürtels

Schlagwörter
Ort
50931 Köln - Lindenthal
Fachsicht(en)
Kulturlandschaftspflege
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Auswertung historischer Karten, Auswertung historischer Fotos, Literaturauswertung, Fernerkundung
Historischer Zeitraum
Beginn 1873 bis 1876

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„Fort VI des äußeren preußischen Festungsgürtels”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/O-96145-20140711-2 (Abgerufen: 4. August 2025)
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