Die Reliktform einer Astschneitelung an einer Eiche am Parkplatz Malberg im Dämmerwald (2012)
Copyright-Hinweis:
Selter, Bernward
Fotograf/Urheber:
Bernward Selter
Medientyp:
Bild
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Die Reliktform einer Astschneitelung an einer Eiche am Parkplatz Malberg im Dämmerwald (2012)
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Selter, Bernward
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Bernward Selter
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Die geschneitelte Eiche steht auf dem Parkplatz an der Malberger Straße im Süden des Dämmerwaldes. Der Baum weist Spuren einer ehemaligen Astschneitelung auf. Bei der Astschneitelung wurden Äste und Zweige der Bäume bis zur Mitte der Baumlänge oder noch höher abgeschnitten (geschneitelt). Das war zwar aufwändig, aber man konnte relativ viel Laub gewinnen und später noch den Baumstamm in voller Länge als Nutzholz verwenden.
Die periodische Nutzung der Ausschläge gekappter Laubhölzer diente der Gewinnung von Laubfutter, Brennholz und Rinde. Die Schneitelung der Bäume war neben der Waldweide oder Hude/Hute eine Möglichkeit, den Futtermangel der traditionellen Landwirtschaft mit Hilfe des Waldes zu lindern. Die Baumschneitelung geschah in den Nieder- und Kopfholzbeständen, den Wallhecken und an Einzelbäumen. Vier Formen der Schneitelung sind in Nordwestdeutschland überliefert: je nach Höhe des Abtriebs am Stamm die Stockschneitelung, Kopfschneitelung, Astschneitelung, und daneben das einfache Rupfen des Laubs (Laubstreifen). Verbreitet war vor allem das Ausästen und Abschneiden von Blättern und Zweigen in Baumhöhe.
Noch in den Notzeiten zwischen den beiden Weltkriegen wurde regional die Laubschneitelung betrieben.
(Bernward Selter, Münster, 2014)
Literatur
Burrichter, Ernst (1986)
Baumformen als Relikte ehemaliger Extensivwirtschaft in Nordwestdeutschland. In: Geographische Kommission für Westfalen (Hrsg.): Erträge geographisch-landeskundlicher Forschung in Westfalen. Festschrift 50 Jahre Geographische Kommission für Westfalen, (Westfälische Geographische Studien, 42.) S. 157-171. Münster.
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