Fürstliche Zimmer im Schloss Sayn

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Fachsicht(en): Kulturlandschaftspflege, Museen
Gemeinde(n): Bendorf
Kreis(e): Mayen-Koblenz
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Koordinate WGS84 50° 26′ 18,61″ N: 7° 34′ 37,91″ O 50,4385°N: 7,5772°O
Koordinate UTM 32.398.964,23 m: 5.588.354,56 m
Koordinate Gauss/Krüger 3.398.998,89 m: 5.590.150,14 m
  • Roter Salon des Schlosses Sayn (2014)

    Roter Salon des Schlosses Sayn (2014)

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  • Blauer Salon des Schlosses Sayn (2014).

    Blauer Salon des Schlosses Sayn (2014).

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  • Französischer Salon des Schlosses Sayn (2014).

    Französischer Salon des Schlosses Sayn (2014).

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  • Die italienischen Vorhänge des Französischen Salons des Schloss Sayn (2014)

    Die italienischen Vorhänge des Französischen Salons des Schloss Sayn (2014)

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  • Blauer Salon des Schlosses Sayn (2014).

    Blauer Salon des Schlosses Sayn (2014).

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  • Deckenzelt aus Stoffbahnen im Maurischen Salon im Schloss Sayn (2014).

    Deckenzelt aus Stoffbahnen im Maurischen Salon im Schloss Sayn (2014).

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  • Blau-weiße Kacheln im maurisch-spanischen Stil (2014); Maurischer Salon, Schloss Sayn.

    Blau-weiße Kacheln im maurisch-spanischen Stil (2014); Maurischer Salon, Schloss Sayn.

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Die Fürstenzimmer des Schlosses Sayn befinden sich im Obergeschoss. Das „Schloss Sayn“, in welchem sich ebenfalls das Rheinische Eisenkunstguss-Museum befindet, ist als Kulturdenkmal des Kreises Mayen-Koblenz nach § 3 des Denkmalschutzgesetzes (DSchG) und als Denkmalzone ausgewiesen (Verzeichnis der Kulturdenkmäler des Kreises Mayen-Koblenz 2015, S. 12). Das Schloss ist ebenfalls als Baudenkmal von nationaler Bedeutung gelistet.

Französischer Salon
Das ovale Gemälde des Salons zeigt Georg Ernst Graf zu Sayn-Wittgenstein-Berleburg-Ludwigsburg (1735-1792), welcher während der Französischen Revolution mit seinem „Régiment de Wittgenstein“ König Ludwig XVI. (1754-1793) zur Seite stand und daher Opfer der so genannten „Septembermorde“ 1792 wurde. Die Morde werden thematisch im Bild des Malers Leon Fleury (1804- 1858) wieder aufgegriffen. Das rechteckige Gemälde des Salons zeigt Ludwig Adolf Peter zu Sayn-Wittgenstein-Berleburg (1769-1843), welcher unter anderem gegen Marschall Murat (1767-1815), dem König von Neapel und Schwager Napoléon Bonapartes (1769-1821), in der Völkerschlacht bei Leipzig (1813) kämpfte und durch den König von Preußen in den Fürstenstand erhoben wurde. Das weiß-blaue Geschirr an der Wand stellt das Wappen des Fürsten dar und stammt von Gallé in Nancy, während der blütenverzierte Deckenleuchter aus Sèvres stammt.
Im 19. Jahrhundert standen sich Murat und Ludwig zu Sayn-Wittgenstein-Berleburg als Feinde gegenüber – 2001 heiratete Graf Vittorio Mazzetti d'Albertis (*1965), ein Nachfahre Murats, Filippa Prinzessin zu Sayn-Wittgenstein-Sayn (1980-2001).

Blauer Salon
In diesem kleinen Speisezimmer sind die Spiegelglasbilder an den blau gestalteten Wänden und die Wandleuchter aus venezianischem Glas gefertigt. Auf der Kommode befindet sich Wedgwood-Geschirr, während auf dem Esstisch ein silberner Tafelaufsatz steht. Die Vorhänge wurden mit italienischen Stoffen von italienischen Innenarchitektinnen angefertigt. Die Marmorbüste zwischen den beiden Fenstern stammt von Christian Daniel Rauch (1777-1857) und stellt Antonia (1778-1856), die Ehefrau von Ludwig Adolf Peter zu Sayn-Wittgenstein-Berleburg dar.

Roter Salon
Der Rote Salon ist mit prachtvollen Gemälden und barocken Möbeln ausgestattet. Das größte Ölgemälde (ca. 228 x 300 Zentimeter) wurde von Horace Vernet (1789-1863) im Jahr 1837 gemalt. Das Gemälde stellt Fürstin Leonilla (1816-1918) hoch zu Ross und mit einem Falken auf der rechten Hand dar. Sie war die zweite Frau des Fürsten Ludwig Adolf Friedrich (1799-1866), welcher sich rechts im dunkleren Hintergrund befindet. Auf der linken Seite des Gemäldes sieht man die Tochter Marie aus der ersten Ehe des Fürsten. Ihre Mutter, Caroline Stephanie Prinzessin Radziwill (1809-1832), war die erste Frau des Fürsten und eine der reichsten Frauen jener Zeit.
Neben Marie erkennt man die Amme, deren rechte Gesichtshälfte von einem Kleinkind, Leonillas erstem Kind Friedrich, verdeckt wird. Die Amme wurde im Gemälde etwas verdeckt dargestellt, da sie schielte.
Im Vordergrund des Gemäldes sieht man einen Jungen mit einem Windhund. Es handelt sich um Peter, den Sohn aus der ersten Ehe des Fürsten. An den sich gegenüberliegenden Wänden des roten Salons, befinden sich die in warmen Farbtönen gehaltenen Gemälde des Malers Franz Xaver Winterhalter (1805-1873). Winterhalter war ein geschätzter Maler des Hochadels.
Das ovale Portrait der Fürstin Leonilla, oberhalb der Kamineinfassung aus Carrara-Marmor, ist von Aquarellen mit italienischen Landschaften umgeben, welche die Fürstin von ihren Reisen mitbrachte. Fürstin Leonilla war kunstinteressiert sowie sozial engagiert und gründete das bis 1965 bestehende „Leonillastift“ in Bendorf-Sayn. Sie starb im Alter von 102 Jahren und wurde in der Schlosskapelle beigesetzt. Sie erhielt im Guinnessbuch der Rekorde einen Eintrag als „älteste Dame des Hochadels“.

Grüner Salon
Im Grünen Salon findet man Erinnerungsstücke der russischen Familiengeschichte. Das Gemälde des Malers Francken stellt Schloss Marno, das Geburtsschloss der Fürstin Leonilla, dar. Das Gemälde des Zaren Alexander den I. (1777-1825) stammt vom englischen Maler George Dawe (1781-1829) und die Marmorbüste der Alexandra Fjodorowna (Charlotte von Preußen, 1798-1860) stammt, wie auch die Marmorbüste im Blauen Salon, von Christian Daniel Rauch (1777-1857).

Maurischer Salon
Die blau-weißen Kacheln des Maurischen Salons wurden im maurisch-spanischen Stil handbemalt und stammen aus der ehemaligen spanischen Botschaft in Bonn. Das Deckenzelt aus verschiedenfarbigen Stoffbahnen wurde zudem in warmen Farbtönen gestaltet. In diesem Salon befindet sich ebenfalls ein Gemälde des aktuellen Fürstenpaares, Gabriela Fürstin zu Sayn-Wittgenstein (*1950) und Alexander Fürst zu Sayn-Wittgenstein-Sayn (*1943).

Restaurant
Im Restaurant des Schlosses hängt die Kopie eines Gemäldes von Franz Xaver Winterhalter (1805-1873), welcher ebenfalls einige der Gemälde des Roten Salons erstellte. Das Gemälde im Restaurant entstand 1843 und stellt die Fürstin Leonilla dar. Der Kontrast zwischen der leuchtenden, cremefarbenen Haut der Fürstin und den kräftigen Farben der Stoffe sowie das Detail wie die Fürstin mit ihrer Perlenkette spielt, wecken die Aufmerksamkeit des Betrachters. Das Original befindet sich im Getty Museum in Los Angeles, Kalifornien.

(Karolina Paus, Universität Koblenz-Landau, 2015)

Quellen
Gespräche und freundliche Hinweise von Alexander Fürst zu Sayn-Wittgenstein-Sayn, 2015.

Internet
www.getty.edu: Portrait of Leonilla, Princess of Sayn-Wittgenstein-Sayn (abgerufen 22.03.2015)
www.sayn.de/schloss-sayn: Schloss Sayn (abgerufen 22.03.2015)
www.sayn.de/schloss-sayn/museum: Rheinisches Eisenkunstguss Museum im Schloss Sayn (abgerufen 22.03.2015)

Literatur

Engelhardt, Heiderose (2006)
Schloss und Burg Sayn. (DKV-Kunstführer Nr. 637.) München.
Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz (Hrsg.) (2023)
Nachrichtliches Verzeichnis der Kulturdenkmäler, Kreis Mayen-Koblenz. Denkmalverzeichnis Kreis Mayen-Koblenz, 21. März 2023. Mainz. Online verfügbar: denkmallisten.gdke-rlp.de/Mayen-Koblenz, abgerufen am 16.06.2023
Tavernier, Ludwig / Arbeitsgruppe Kulturpark Sayn (Hrsg.) (2011)
Kulturlandschaft Sayn. Regensburg.

Fürstliche Zimmer im Schloss Sayn

Schlagwörter
Ort
56170 Bendorf - Sayn
Fachsicht(en)
Kulturlandschaftspflege, Museen
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Geländebegehung/-kartierung, mündliche Hinweise Ortsansässiger, Ortskundiger, Literaturauswertung
Historischer Zeitraum
Beginn 1301 bis 1400

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„Fürstliche Zimmer im Schloss Sayn”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/O-117843-20150311-7 (Abgerufen: 24. April 2024)
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