Die Herxheimer Epitaphe
Beim Neubau des Herxheimer Kirchenschiffes 1777/78 wurden zwei Grabplatten aus roten bzw. weißem Sandstein von Adeligen aus der vorangegangenen, spätgotischen Vorgängerkirche gesichert und in die Innenwände des neuen Kirchenbaus eingefügt. Es handelt sich um kunstvolle Grabplatten mit Flachrelief.
Das Grabmal der Edlen von Zeiskam, Anna von Hattstetten aus dem Jahre 1571 mit dem Familienwappen in der Mitte befindet sich an der Nordwand des Kirchenschiffs. Der umlaufende Text lautet:
„Anno 1571 den 3.dag No(v)embris s(t)arb die Edle und tugendsame frawe Anna von Hattstetteen [Geborne von Zeisken der selen] Gott gnedig und Barmhertzig seyn Well Amen. (Im Jahre 1571, den 3. November starb die edle und tugendsame Frau Anna von Hattstetten der Gott gnädig und barmherzig sein wolle - Amen)“.
In der Mitte der Platte ist ein einer Rollwerkkartusche der Leichentext aus „Job 19. Cap“ (= Hiob 19, 25-27a) eingetragen. Der Wortlaut des Textes entspricht - abgesehen von kleinen Verschreibungen - dem Text der Lutherbibel von 1545:
„(25. Aber) ich weiß, daß mein Erlöser lebet; und
er wird mich hernach aus der Erde auferwecken;
(26.) und werde danach mit dieser meiner Haut umgeben
werden und werde in meinem Fleisch Gott sehen.
(27.) Denselben werde ich mir sehen, und meine
Augen werden ihn schauen, und kein Fremder.“
Das Geschlecht der Edlen von Zeiskam war ebenfalls in Herxheim begütert.
(Klaus Eichenlaub, Herxheimer Heimatverein e.V., 2025)