Geschichte
Ein erster (indirekter) Hinweis auf die Existenz einer Burg bei Freckenfeld ist die Tatsache, dass sich Mitglieder einer bis zum Beginn des 15. Jahrhundert bezeugten Familie nach der Burg (von dem hohen Haus) benannten. Albert Schwarz hält eine ursprüngliche Zugehörigkeit der männlichen Familienmitglieder zur Kloster Weißenburger Ministerialität für möglich (Vgl. Schwarz 2002, S. 414). Dagegen befand sich der 1331 urkundlich erwähnte Eckbrecht offensichtlich in pfalzgräflichen Diensten (ebd.).
Zu Lebzeiten der Vorgenannten bleibt Burg urkundlich unerwähnt. So ist letztlich der aus dem Jahre 1611 überlieferte Flurname „auf dem hohen Hausbuckel“ der erste konkrete Hinweis auf die Burg und ihren Standort (Vgl. Walter 1905, S. 183).
Auch die weitere Geschichte der Burg, insbesondere der Zeitpunkt ihrer Zerstörung oder Auflassung ist letztlich unbekannt. Möglich erscheint eine Zerstörung im Zusammenhang mit Dorfuntergang des alten Freckenfeld, das bis „1460 unterhalb des Hohenhausbuckels bei der Schaidter Mühle gelegen hatte“ (Schwarz 2002, S. 414). Ein - wenn auch vager - Hinweis sind zwei in Burgnähe gelegene Adelshöfe, die im Besitz der Familie von Hohenhausen bzw. von Otterbach waren. Vor allem der Erstgenannte könnte möglicherweise als Nachfolger der Burg in Betracht kommen.
1938 nutzte man die Hügel beim Bau des „Westwalls“ als Standort von Bunkern. Beim Bau gemachte Keramikfunde wurden gesichert (Vgl. Schwarz 2002, S. 414). Auf Veranlassung der französischen Besatzungsmacht wurden nach 1945 die Bunker gesprengt und später die Trümmer beseitigt. Bei den letztgenannte Arbeiten ließ die rheinland-pfälzische Bodendenkmalpflege „die alte Geländegestalt“ wiederherstellen (Vgl. Schwarz 2002, S. 414).
Baubeschreibung
Dem historisch interessierten Schaidter Lehrer Gustav Getto ist es zu verdanken, dass in den 30er Jahren des 20. Jahrhunderts die Öffentlichkeit über den Standort der Burg bei Freckenfeld Kenntnis erhielt. Der Lehrer glaubte in den Burgresten eine Anlage aus dem 10. und 11. Jahrhundert zu erkennen (Vgl. Getto, 1932/33, Nr. 10). Getto beurteilte die beiden - unweit der eigentlichen Burgstelle befindet sich ein weiter, kleiner Hügel - mit Bäumen bepflanzten Aufhügelungen als erhaltenswert und schlug vor, sie als „Heimatdenkmal“ zu erhalten (Vgl. Ebd.).
Die Angelegenheit besaß eine gewisse Dringlichkeit, da der damalige Pächter der umliegenden landwirtschaftlich genutzten Flächen beabsichtigte, die ihm hinderlich erscheinenden Hügel zu roden und abzutragen. Ungeachtet der Getto'schen Bemühungen begann der Pächter mit umfangreichen Rodungen. Der Lehrer besuchte 1933 den Burghügel und beschrieb diesen folgendermaßen: „Auf dem großen Hügel treten die Spuren des Gebäudes (es kann nur ein Lehm- oder Fachwerkbau gewesen sein, das er trug), deutlich zutage. Nur das nördliche Eck ist ausgefüllt mit Bauschutt. Ca. 90 cm unter der Oberfläche stößt man auf den Boden des Gebäudes. Er besteht aus hartem, glattgestrichenem Lehm, der einer Zementschicht gleicht. Der Grundriß dieses Gebäudes könnte, nach meiner Ansicht, durch Grabung ermittelt werden. (Vgl. Getto, 1932/33, Nr. 10)“
Der diesbezüglich angesprochene Leiter des Historischen Museums der Pfalz, Friedrich Sprater veranlasste lediglich die Anfertigung von Photographien, die den damaligen Zustand dokumentieren sollten. Zusammenfassend kann man sagen, dass ein künstlich geformter Hügel (Maße 1933: in Nord-Süd-Richtung 19, in Ost-West-Richtung zwölf Meter) die Burg trug. Der Hügel erreichte eine Höhe von sechs bis acht Metern (Vgl. Schwarz 2002, S. 415). Erleichtert wurde das Erreichen dieser beachtlichen Höhe durch die Nutzung des Aushubs „aus dem zehn Meter breiten Ringgraben“ (Ebd.).
Lage und Aufhügelung sprechen für den Burgtypus „Motte“.
(Jürgen Keddigkeit, Kaiserslautern, 2024)