Arten in der Fläche
Die Vegetation der Fläche wird zum wertvollen Feuchtgrünland des Verbandes „Calthion“ (sogenannte Sumpfdotterblumenwiesen) gezählt. Vereinzelt kommen in der Fläche Sumpf-Kratzdistel (Cirsium palustre), Kuckucks-Lichtnelke (Lychnis flos-cuculi) und Sumpf-Schafgarbe (Achillea ptarmica) vor. Eine Untersuchung der Vegetation in einer Aufnahme zwischen Wiese und Graben zeigt einen raschen Wechsel von der eher mageren Wiese zum Grabenröhricht mit extremen Nährstoffzeigern wie dem Gewöhnlichen Wasserschwaden (Glyceria maxima).
Die Wiese liegt in einer Zone, in der man für den Naturschutz den Eintrag und die Anreicherung von Nährstoffen in der Fläche immer wieder durch Entnahme der Pflanzenmasse ausgleichen muss. Das funktioniert gut durch ein- bis zweimaliges Mähen pro Jahr mit Abräumen. Das Entnehmen des Aufwuchses fördert zudem die Arten, die sehr abhängig von voller Sonneneinstrahlung sind. Die Vegetation zeigt mit mehreren Volllichtpflanzen (Zeigerwert nach Ellenberg für Licht: 9) und weiteren Arten mit dem Zeigerwert 8 für Licht, dass kein dichter Aufwuchs aus konkurrenzstarken Gräsern diese Licht-Arten beschattet. Auch das Wollige Honiggras (Holcus lanatus) - dieses Gras bildet auf vielen extensivierten Wiesen leider oft sehr wüchsige Bestände, in denen wenig Kräuter vorkommen - hält sich hier im Bestand in Grenzen. Es tritt anteilsmäßig hinter anderen Gräsern wie dem Rotschwingel (Festuca rubra) und dem Licht liebenden „Nässezeiger“ Hunds-Straußgras (Agrostis canina) zurück. Aus naturschutzfachlicher Sicht ist dies ein gutes Zeichen.
Die Tierwelt
Die feuchte Wiese mit ihren benachbarten und verzahnten Röhrichten bietet einer angepassten Insektenwelt Lebensraum. Es konnten auch bei der Vegetationsaufnahme die Langflügelige Schwertschrecke (Conocephalus fuscus) und der Weißrandige Grashüpfer (Chorthippus albomarginatus) beobachtet werden - beide Tiere sind an nasses Grünland oder Röhrichte gebunden.
Funde an Pflanzen und Tieren während der Vegetationsbegehung wurden auch in die Non-Profit-Beobachtungsplattform Observation.org eingegeben.
(Martina Erzner, Biologische Station Kreis Wesel und Krefeld e.V., 2025. Erstellt im Zuge des Projektes „Kulturhistorische Offenlandbiotope“. Ein Projekt im Rahmen des LVR Netzwerks Kulturlandschaft.)
Internet
www.nsg.naturschutzinformationen.de: Naturschutzgebiet Lippeaue (SO-007) in der Gebietsliste des Landesamts für Natur, Umwelt und Klima NRW (abgerufen 11.06.2025)