Feuchtwiese bei Schermbeck-Bricht westlich Pontenweg

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Fachsicht(en): Naturschutz
Gemeinde(n): Schermbeck
Kreis(e): Wesel
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Koordinate WGS84 51° 40′ 45,61″ N: 6° 49′ 38,62″ O 51,67934°N: 6,8274°O
Koordinate UTM 32.349.794,44 m: 5.727.608,81 m
Koordinate Gauss/Krüger 2.557.271,37 m: 5.727.549,74 m
  • Blick nach Norden in eine Fläche verschiedener Gräser in der Feuchtheide bei Schermbeck-Bricht (2024).

    Blick nach Norden in eine Fläche verschiedener Gräser in der Feuchtheide bei Schermbeck-Bricht (2024).

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  • Blick nach Westen in eine Fläche der Feuchtheide bei Schermbeck-Bricht (2024).

    Blick nach Westen in eine Fläche der Feuchtheide bei Schermbeck-Bricht (2024).

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  • Ein weibliches Exemplar der Langflügeligen Schwertschrecke (Conocephalus fuscus) in der Feuchtheide bei Schermbeck-Bricht (2024).

    Ein weibliches Exemplar der Langflügeligen Schwertschrecke (Conocephalus fuscus) in der Feuchtheide bei Schermbeck-Bricht (2024).

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  • Ein Weibchen des Weißrandigen Grashüpfers (Chorthippus albomarginatus) in der Feuchtheide bei Schermbeck-Bricht (2024).

    Ein Weibchen des Weißrandigen Grashüpfers (Chorthippus albomarginatus) in der Feuchtheide bei Schermbeck-Bricht (2024).

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  • Sumpf-Schafgarbe (Achillea ptarmica) mit weißen Blütenköpfchen in einer Feuchtwiese bei Schermbeck-Bricht (2024).

    Sumpf-Schafgarbe (Achillea ptarmica) mit weißen Blütenköpfchen in einer Feuchtwiese bei Schermbeck-Bricht (2024).

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  • Vegetationsaufnahme eines Untersuchungsbereichs innerhalb der Feuchtheide bei Schermbeck-Bricht (24.07.2024).

    Vegetationsaufnahme eines Untersuchungsbereichs innerhalb der Feuchtheide bei Schermbeck-Bricht (24.07.2024).

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Die Feuchtwiese bei Schermbeck-Bricht liegt südlich der Bundesstraße B58 am nördlichen Rand des Naturschutzgebietes „Lippeaue“. Die Lippeaue hat nördlich der ehemaligen Bahnstrecke Dorsten-Wesel, die heute Radweg ist, einen bogenförmigen Grenzverlauf. Der Bogen zeichnet eine der vielen alten Schleifen des Flusses Lippe aus Vorzeiten nach. Innerhalb der Schleife, ganz am Rand des Naturschutzgebietes, liegt die hier beschriebene Wiese, die von einem Graben durchzogen wird. Dieser hat seinen Ursprung zwar im Wald, nimmt aber vermutlich auch Drainagen der weiter nördlich liegenden Ackerparzellen auf. An Wiese und Graben zeigen sich beispielhaft die sehr gegensätzlichen Einflüsse von Nährstoffeintrag (Acker) und Nährstoffentzug (extensive Wiese).

Arten in der Fläche
Die Vegetation der Fläche wird zum wertvollen Feuchtgrünland des Verbandes „Calthion“ (sogenannte Sumpfdotterblumenwiesen) gezählt. Vereinzelt kommen in der Fläche Sumpf-Kratzdistel (Cirsium palustre), Kuckucks-Lichtnelke (Lychnis flos-cuculi) und Sumpf-Schafgarbe (Achillea ptarmica) vor. Eine Untersuchung der Vegetation in einer Aufnahme zwischen Wiese und Graben zeigt einen raschen Wechsel von der eher mageren Wiese zum Grabenröhricht mit extremen Nährstoffzeigern wie dem Gewöhnlichen Wasserschwaden (Glyceria maxima).
Die Wiese liegt in einer Zone, in der man für den Naturschutz den Eintrag und die Anreicherung von Nährstoffen in der Fläche immer wieder durch Entnahme der Pflanzenmasse ausgleichen muss. Das funktioniert gut durch ein- bis zweimaliges Mähen pro Jahr mit Abräumen. Das Entnehmen des Aufwuchses fördert zudem die Arten, die sehr abhängig von voller Sonneneinstrahlung sind. Die Vegetation zeigt mit mehreren Volllichtpflanzen (Zeigerwert nach Ellenberg für Licht: 9) und weiteren Arten mit dem Zeigerwert 8 für Licht, dass kein dichter Aufwuchs aus konkurrenzstarken Gräsern diese Licht-Arten beschattet. Auch das Wollige Honiggras (Holcus lanatus) - dieses Gras bildet auf vielen extensivierten Wiesen leider oft sehr wüchsige Bestände, in denen wenig Kräuter vorkommen - hält sich hier im Bestand in Grenzen. Es tritt anteilsmäßig hinter anderen Gräsern wie dem Rotschwingel (Festuca rubra) und dem Licht liebenden „Nässezeiger“ Hunds-Straußgras (Agrostis canina) zurück. Aus naturschutzfachlicher Sicht ist dies ein gutes Zeichen.

Die Tierwelt
Die feuchte Wiese mit ihren benachbarten und verzahnten Röhrichten bietet einer angepassten Insektenwelt Lebensraum. Es konnten auch bei der Vegetationsaufnahme die Langflügelige Schwertschrecke (Conocephalus fuscus) und der Weißrandige Grashüpfer (Chorthippus albomarginatus) beobachtet werden - beide Tiere sind an nasses Grünland oder Röhrichte gebunden.
Funde an Pflanzen und Tieren während der Vegetationsbegehung wurden auch in die Non-Profit-Beobachtungsplattform Observation.org eingegeben.
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(Martina Erzner, Biologische Station Kreis Wesel und Krefeld e.V., 2025. Erstellt im Zuge des Projektes „Kulturhistorische Offenlandbiotope“. Ein Projekt im Rahmen des LVR Netzwerks Kulturlandschaft.)

Internet
www.nsg.naturschutzinformationen.de: Naturschutzgebiet Lippeaue (SO-007) in der Gebietsliste des Landesamts für Natur, Umwelt und Klima NRW (abgerufen 11.06.2025)

Literatur

Ellenberg, Heinz; Heinrich E. Weber; Ruprecht Düll (1991)
Zeigerwerte von Pflanzen in Mitteleuropa. In: Scripta Geobotanica Heft 18, S. 1-258. Göttingen.
Verbücheln, Georg (2020)
Rote Liste der Farn- und Blütenpflanzen – Pteridophyta et Spermatophyta – in Nordrhein-Westfalen. (LANUV-Fachbericht 118.) Recklinghausen.

Feuchtwiese bei Schermbeck-Bricht westlich Pontenweg

Schlagwörter
Ort
46514 Schermbeck
Fachsicht(en)
Naturschutz
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Geländebegehung/-kartierung

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Martina Erzner: „Feuchtwiese bei Schermbeck-Bricht westlich Pontenweg”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/KLD-356055 (Abgerufen: 20. Juni 2025)
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