Lage und Beschreibung
Anfänge der Haupisch in Oberkail
Jahrgedingsprotokolle als anschauliche Quellen
Bekannte Vorfahren, das Ehepaar Hegener-Steinborn und deren Kinder
Das 19. Jahrhundert mit vier Ausgründungen
Aus Haupisch wird Miehla
Liste der Besitzer in den Ausgründungshäusern
Quellen
Lage und Beschreibung
Das alte Haupisch-Haus steht heute in der Haupichgasse 6, die Nachbarhäuser Haupichgasse 4 und 5 sind neuere Haupisch-Häuser. Das Gebäude ist giebelseitig zur Haupichgasse ausgerichtet und besitzt in seinem dortigen Breitgiebel jeweils zwei breite, großflächige Fenster im Erd- und Obergeschoss. Nur die beiden kleineren Fenster im Dachgeschoss haben die Originalgröße behalten. Links schließt sich entlang der Haupichgasse ein Anbau an, der im Erdgeschoss ein kleines Fenster und ein Garagentor enthält. Im Obergeschoss befindet sich ein Fenster, das ebenso groß ist wie die Fenster des Hauptgebäudes, das jedoch etwas höher gesetzt ist. Der Hauseingang erfolgt heute traufseitig vom Hof zum Nachbargebäude Haupichgasse 4. Die Maueröffnung mit zurückverlegter Haustüre befindet sich in etwa in der Mitte der Breitseite, drei Stufen aus geschliffenem Basalt führen hinauf. Im Obergeschoss ist ein kleines Fenster in der Achse über der Haustür angebracht. Die rechte Fensterachse weist sowohl unten als auch oben jeweils ein großflächiges Fenster auf. Dort wo sich die linke Achse befindet, gibt es keine Maueröffnungen. Über der Haustür ist ein Relief der Gottesmutter Maria eingelassen. Etwa zwei Meter weiter links ist der Putz ausgespart, um den Blick auf einen Stein mit Resten einer Inschrift freizugeben, wovon die Worte „Suerch“ und „von Keyl“ zu lesen sind. Dieser Stein war früher auf dem Speicher vermauert – aber auch das war nicht seine ursprüngliche Funktion. Die sichtbaren Fassaden des Gebäudes sind fein verputzt und leicht gelblich gestrichen. Die Fenster- und Türöffnungen sind mit sehr schmaler Farbeinfassung in Braun betont. Der Sockel ist dominant in Braun gestrichen. In der Flucht des Hauses schließt sich nach rechts eine Scheune an. Ehemalige Ökonomiegebäude befinden sich abgewinkelt dazu in einem etwas niedrigeren Baukörper, der sich fast bis zum Anwesen Haupichgasse 4 erstreckt.
Anfänge der Haupisch in Oberkail
Der Hausname Haupisch leitet sich ab vom Vornamen Hubert. Im Luxemburgischen wird ein Mann namens Hubert auch heute noch oft „Haupert“ oder „Haupisch“ genannt. Der Hausnamen Haupisch ist in der Region in mehreren Dörfern nachweisbar, zum Beispiel in Hontheim, Trittenheim und Breit im Hochwald. Nennungen von Haupisch-Leuten in Oberkail sind seit dem 16. Jahrhundert bekannt:
Die Abgabenlisten der Herrschaft Kail von 1571 und 1577 nennen Huprichts Hanß und Huprichs Jakob, 1594 taucht Hubrichts Hubert auf. Dieser wird auch in den Feuerstättenverzeichnissen von 1604 und 1611 als Vogteibesitzer geführt. Das älteste Flur- und Wegekreuz der Gemeinde steht auf der „Runderwiese“, und wurde 1644 von „Hubertz Leonhard“, einem Mitglied der Haupisch-Familie, errichtet. Frühere Veröffentlichungen gingen davon aus, dass es von den letzten Bewohnern des nahegelegenen alten Leisenhofes errichtet wurde. Wahrscheinlicher ist jedoch, dass sich die genannte Familie vor der im Dorf grassierenden Pest hierher flüchtete, einige Zeit an der Stelle der aufgegebenen Siedlung lebte und danach aus Dankbarkeit das Kreuz errichten ließ. Huprichts Leonhard wird 1656 im Luxemburger Feuerstättenverzeichnis als Ackermann aufgeführt und ist wohl identisch mit dem Vorgenannten. Im Jahrgedingsprotokoll aus der Zeit um 1670 wird ein Hauprichts Wilhelm genannt.
1698 ist in einem Güterverzeichnis im Pfarrarchiv ein Johannes Huprichß als Stockhausbesitzer erwähnt. Dieser trug bereits den Nachnamen Steinborn, was darauf hindeutet, dass er (oder einer seiner männlichen Vorfahren) aus Steinborn stammte und wohl in das Haupisch-Haus eingeheiratet war.
Jahrgedingsprotokolle als anschauliche Quellen
Bei den sogenannten Jahrgedingen handelte es sich um die jährlich stattfindende Gerichtsverhandlung des Grafen von Manderscheid-Kail als Grundherrn (meist vertreten durch seinen Sekretär oder Rentmeister), die mit den Untertanen der Herrschaft Kail abgehalten wurde. Neben der Festsetzung der Banngrenzen, der Festlegung und gegebenenfalls Erörterung der Rechte und Pflichten der Dorfbewohner wurden die anstehenden Rechtsfälle behandelt. Der Sekretär verfasste darüber ein Protokoll, das vom Vize-Meyer und den Schöffen unterschrieben, beziehungsweise verhandzeichnet wurde. Diese Protokolle liefern uns heute einige Informationen über das dörfliche Leben vor 300 Jahren. So wird 1730 angemahnt, „daß bei visita[ti]on der schornstein Schmitz[en], Hubertz Undt Webers mit groß[en] auffgelegt[en] harsten holtz gefund[en], solte kunfftig hin vermeydt wird[en] wirdt für diestmahl passirt.“ Das heißt, dass auch im Haupisch-Haus über dem trichterförmigen, nach unten weite, nach oben sich verjüngenden Rauchfang über dem offenen Herdfeuer eine Menge an Holz gelagert war, was aus Brandschutzgründen aber verboten war. Es blieb bei der Ermahnung. In verschiedenen Jahrgedingsprotokollen (1733 bis 1743) wird ein Michael Haupisch bzw. Mich(a)el Steinborn als Hochgerichtsschöffe genannt. Dessen Sohn Jakob soll 1734 mit einem anderen Burschen aus dem Dorf im Winter verbotenerweise über den zugefrorenen Weiher zum Stall der Burg gegangen sein und dort die Mägde zu einem Stelldichein getroffen haben: „It[em] Renthmeister de Malaise bringt an, daß Hauberts Michels Sohn Jacob und Meister Ernest Blums sohn Adam diesen wintern nacht über das Eyss des hochgräffl[iche]n Weyhers ins Schloss zu gehen und denen Mägden in dem Kuhe Stall im Horfest eine visite nicht umb den rosen crantz miteinander zu betten ab zu statten zwey mahlen sich erkühnet.“ Dafür musste er eine Geldstrafe von fünf Goldgulden zahlen.Im Jahrgedingsprotokoll von 1737 wird berichtet, „daß Haubert Michels jung auf Herrschaftl[iche]n Kirschbaum gestiegen“ war und als Strafe drei Stüber entrichten musste. Jakob Steinborn taucht 1740 wieder im Jahrgeding auf, scheint aber nicht persönlich anwesend gewesen zu sein: „Bischoffs Bernard bring[t] ahn, daß Hubrichts Jäb ihnen gröblich imparirt als nemblich er hette ihnen einen schelmen geheissen eyn wesen eyn todtschlager, er were des landts verwiesen undt thete nichts wegs rechts mehr, worauf er geantwortet, er Jäb wehre ein Huhren Jäger[.] Hubrichts Jäb fals derselbe eingeklagte injurien gestehet oder verwiesen wird, wird verwiesen in eine bouss von drey goldgulden dieses in eruntum, er Bischoffen Linard aber wegen eingestandenen injurien wird verwiesen in drey goldgulden.“
Bekannte Vorfahren, das Ehepaar Hegener-Steinborn und deren Kinder
Der Stammvater der heutigen Haupisch-Familien ist Johann Steinborn (+1759), vermutlich der älteste Sohn von Michael und älterer Bruder von Jakob Steinborn, jedenfalls ist er ab 1745 Nachfolger von Michel Steinborn als Hochgerichtsschöffe. Barbara Steinborn (*1708) ist vermutlich die Schwester von Johann und Jakob. Sie heiratete Johann Jaegen (aus Schwarzenborn) und lebte mit ihm auf der Biermühle, wo sie fünf Kinder hatten. Johann Steinborn heiratete Barbara Hoffmann (1703-1770), die aus Oberhersdorf stammte. Das Paar war vermutlich auch der Erbauer des Haupisch-Hauses in den Jahren um 1736. Von deren Kindern heiratete ein Sohn ins Schmieds-Haus, eine Tochter ins Trappen-Haus. Das erstgeborene Kind und damit Hoferbin war die Tochter Maria Agatha (1728-1788), die 1750 Jodokus (Jodok) Hegener (1726-1788) aus Niersbach heiratete. Dieser wurde nach dem Tod seines Schwiegervaters 1760 dessen Nachfolger als Hochgerichtsschöffe. Er ist am 22.05.1778 mit dem Pferdewagen angeblich auf dem Weg zur Richtstätte (Flurnamen Gericht) verunglückt. Daran erinnert bis heute das sogenannte Haupisch-Kreuzchen. Dem Paar Jodok Hegener und Maria Agatha Steinborn wurden zwischen 1750 und 1771 elf Kinder geboren. Der Logik der Luxemburgischen Erbfolge im Ancien Régime folgend war Nikolaus (*1750) als Erstgeborener der Haushaltsvorstand ab 1778. Offenbar war er ein „Spätzünder“, denn er war rund 60 Jahre alt als er seine rund fünfunddreißig Jahre jüngere Frau Margarethe Schmitt heiratete. Davor hatte das Paar aber schon zwei gemeinsame Kinder. Sein nachgeborener Bruder August (*1752) war nach Pohlbach verheiratet. Theodor (*1757) heiratete 1799 die knapp dreißigjährige Veronika Schwickerath aus dem Neissen-Haus in Steinborn. Vermutlich lebte er mit seiner Familie ebenfalls im Haupisch-Stammhaus. Johann Peter (*1759) wurde 1797 der zweite Ehemann der Maria Elisabeth Schmitz, verwitwete Schwadorf, die „Erbtochter“ des Bischoffs-Stockhauses. Katharina (*1771) heiratete 1803 den gleichaltrigen Müllerssohn Johann Rauen von der Korneshütte.
Das 19. Jahrhundert mit vier Ausgründungen
Zu Beginn des 19. Jahrhunderts erfahren wir recht wenig von der Haupisch-Familie. Insbesondere schienen deren Mitglieder sich nicht wie die allermeisten anderen Oberkailer auf einen Vergleich mit den Nachfahren der Manderscheider Grafen eingelassen zu haben, die die alte Ordnung wieder herzustellen versuchten. Nach dem Ende der Prozesse um genau diese juristischen Schwierigkeiten, als die Eigentumsverhältnisse zugunsten der ehemaligen Stockbauern geklärt waren, die Realteilung zur Praxis geworden war und zudem die politischen Verhältnisse im Königreich Preußen stabil schienen, setzte um 1830 in Oberkail eine gewisse Bautätigkeit ein.
Nikolaus Hegeners Tochter Elisabeth (um 1810-1883) heiratet 1829 den aus Spang stammenden Christoph Gierten (1800-1875). Das Paar wohnte im Haupisch-Stammhaus und ihm wurden dort dreizehn Kinder geboren. Deshalb waren wohl Theodors Kinder, die erwachsenen Cousins der Elisabeth im Haus nicht mehr willkommen. Jakob (1800-1840) erbaute 1832 mit seiner Frau Anna Schwickerath (1810-1848) das heutige Haus Hauptstraße 2, das von seinem Familiennamen abgeleitet bis heute als „Hehnisch“ bekannt ist. Der zweite Sohn Nikolaus (1802-1846) erbaute 1832 mit seiner Ehefrau Anna Etteldorf (1790-1874) das Haus Haupichgasse 4 in direkter Nachbarschaft, das bis heute auch als Haupisch bezeichnet wird. Der Erstgeborene des Ehepaares Gierten-Hegener, Peter Gierten (1830-1907) lebte nach der Hochzeit mit Magdalena Kohl (1827-1891) zunächst im Elternhaus und erbaute dann 1860-62 gegenüber diesem das heutige Haus Haupichgasse 5. Ein Teil der zum Aufbau der Scheune verwendeten Steine soll laut mündlicher Überlieferung von den Ruinen des untergegangenen Dorfes Giersdorf stammen.
Neben Peter und den im jungen Alter verstorben Kindern der Eheleute Gierten-Hegener gab es noch Maria Magdalena (1837-1914, 1868 mit Ehemann Johann Kerry und Kindern nach Nordamerika ausgewandert), Susanna (*1839, heiratet 1863 Heinrich Schmitt aus Oberkail), Anna Maria (*1842, heiratet drei Monate vor der Geburt eines Zwillingspaares den aus dem Wewisch-Haus stammenden Johann Lenz, der kurz später verstarb; eine zweite Ehe ging sie mit Peter Kyll aus Großlittgen ein), Johann (*1844, er hat eine wechselvolle Auswandererbiographie aufzuweisen: erstmals wanderte er am 4. November 1867 nach Nordamerika aus, kehrte aber im Mai 1870 wieder zurück. Einen zweiten Anlauf unternahm er im März 1872, jedoch war er im November desselben Jahres wieder in der Eifel. Über seinen Familienstand ist nichts bekannt.), Katharina (1846-1940, sie wanderte mit ihrem Mann Johann Baptist Kerry und der gemeinsamen Tochter Elisabeth ebenfalls wie Johann am 4. November 1867 nach Nordamerika aus. Elisabeth war erst ein halbes Jahr alt und verstarb auf der Überfahrt. Ihre Leiche wurde dann ins Meer geworfen.), Ludwig (*1849, heiratete 1874 seine Nachbarin Anna Maria Keil -sie war eine Enkelin von Nikolaus Hegener und Anna Etteldorf- und wandert mit ihr und drei in Oberkail geborenen Kindern am 26.02.1880 nach Nordamerika aus. Im amtlichen Bericht steht dazu: „Hat sein Vermögen veräußert und nimmt den Erlös mit.“), Elisabeth (1851-1916, ist mit ihrem Mann Anton Kohl – die beiden hatten wohl keine Kinder – ins kleinere Nachbarhaus Haupichgasse 4 gezogen, das durch die Auswanderung freigeworden war.) und Johann (1854-1912, heiratete Margaretha Lenz aus Wewisch, kaufte 1887 das Haus Wittlicher Straße 9 und errichtete dort eine Schmiede.)
Aus Haupisch wird Miehla
Elisabeth Gierten war also vermutlich die letzte Haupisch-Bewohnerin des Haupisch-Stammhauses. Nach dem Umzug des letzten Bewohnerehepaares in das Nachbarhaus wurde dieses verkauft und hatte dann für rund 15 Jahre verschiedene Besitzer. 1885 sind Peter Lenz (1846-1886, aus dem Schmieds-Haus stammend) und seine Ehefrau Anna Densborn (1850-1894, aus dem Krones-Haus stammend) die Eigentümer. Ihnen folgt 1895 ihr Sohn Peter Joseph Lenz (1870-1916), der später mit seiner Frau Anna Maria Biesdorf (1864-1940) in die Burgstraße 15 verzog. Dort wurden seine Nachfahren von den Nachbarn ebenfalls als „Haupisch“ bezeichnet.
1896 wird die Witwe von Joseph Ludwig Kuhn, Katharina Lenz (*1841), kurzfristig als Eigentümerin genannt. Sie hat aber vermutlich nie hier gewohnt, sondern seit den 1880er Jahren im Haus Kuhberg 1. 1896 tritt in den Grundbüchern ein nicht näher bezeichneter Matthias Lenz in Erscheinung. Bei ihm handelt es sich vermutlich um den Bruder (1844-1897) von Peter Joseph und Katharina Lenz.
Nach dessen Tod muss das Haus 1899 an den früheren Mühlenknecht Matthias Schuh (1855-1940) aus Karl, Witwer der Veronika Funk (1860-1894) aus Oberkail, verkauft worden sein. 1900 heiratete Matthias Schuh in zweiter Ehe die ebenfalls aus Karl stammende Angela Metzen (1873-1937). Das Erwachsenenalter erreichten zwei Kinder aus der ersten Ehe und zehn Kinder aus der zweiten Ehe. Der alte Hausname Haupisch wurde für diese Familie nicht mehr übernommen – es gab ja schon zwei Haupisch-Häuser in direkter Nachbarschaft. Aufgrund des früheren Berufes von Matthias Schuh bürgerte sich der Name „Miehla“ ein.
Zeitweise wohnten mehrere der Geschwister gleichzeitig, zum Teil mit Familien, im Haus. Der Sohn Johann Schuh (1911-1997) heiratete 1952 die Kriegswitwe Katharina Foegen geborene Weber (1914-2015), die dann mit ihrer Tochter Elfriede aus der Reisshiehl in den Haupischecken zog. 1959 kam es zu einem großen Brand im Anwesen, bei dem Scheune, Schuppen und Stall stark beschädigt wurden. In den Folgejahren wurde im Zuge der Wiederaufbauarbeiten auch das Haus grundlegend umgebaut und nach damaligen Gesichtspunkten modernisiert. Dabei wurde auch der Hauseingang vom Giebel an die heutige Stelle verlegt. Ab 1963 tritt Johann Schuh als alleiniger Eigentümer in den Grundbüchern in Erscheinung. Die Eheleute Schuh-Weber hatten drei Söhne, die als erwachsene Männer aus Oberkail verzogen sind. Nach dem Tod ihrer Mutter übernahm Elfriede Rech geb. Foegen das Haus, das seitdem vermietet ist. Bei Elfriede Rech handelt es sich übrigens um eine fünffache Urenkelin der Hauserbauer Johann Steinborn und Barbara Hoffmann von 1736.
Liste der Besitzer in den Ausgründungshäusern
Die vier im 19. Jahrhundert von Mitgliedern der Haupisch-Familie erbauten beziehungsweise erworbenen Häuser blieben lange in Familienbesitz. Die Reihen der Besitzer werden nachfolgend stichpunktartig wiedergegeben:
Hauptstraße 2 (Hehnisch, 1832 erbaut, Land- und Gastwirtschaft):
Jakob Högener (1800-1840) und Ehefrau Anna Maria Schwickerath (1810-1848); deren Sohn Peter Högener (1832-1888) und Ehefrau Elisabeth Kisgen (1836-1893); deren Tochter Elisabeth Högener (1861-1936) und Ehemann Martin Kohl (1849-1907); deren Sohn Franz Peter Kohl (1880-1945) und erste Ehefrau Katharina Reinart (1881-1919) beziehungsweise zweite Ehefrau Anna Hoffmann (1886-1960), die beiden unverheirateten Kinder aus erster Ehe Barbara Kohl (1909-1989) und Nikolaus Kohl (1913-2002). Deren Großneffe Kurt Kohl vermietete danach das Haus und verkaufte es 2024 an Familie Dumitru-Ionut.
Haupichgasse 4 (Haupisch, 1832 erbaut; Landwirtschaft):
Nikolaus Högener (1802-1846) und Ehefrau Anna Etteldorf (1790-1874); deren Tochter Elisabeth Högener (1830-1901) und Ehemann Peter Kail (1826-1912) folgen als Besitzer, doch sie wandern mit ihren Kindern 1879 nach Nordamerika aus. Die Kusine 2. Grades aus dem Stammhaus, Elisabeth Gierten (1851-1916) und ihr Ehemann Anton Kohl (1843-1906) kaufen vor 1882 das Haus. Sie bleiben auch noch Jahrzehnte nach ihrem Tod grundbuchmäßige Eigentümer. Wahrscheinlich um die Jahrhundertwende wurde die Nichte von Anton Kohl, die aus Hehnisch stammende Elisabeth Susanna Kohl (1882-1853) Beisatz in diesem Haus. Sie heiratete 1902 Nikolaus Herrmann (1861-1922). Beider Sohn Johann Peter Herrmann („Haupisch Schamm“, 1912-1965) wurde laut Grundbuch 1960 alleiniger Eigentümer. Heute bewohnt dessen zweitgeborener Sohn aus der ersten Ehe mit Elisabeth Vanck (1921-1961), Anton Herrmann mit seiner Frau das Haus.
Haupichgasse 5 (Haupisch, 1860 erbaut; Landwirtschaft):
Peter Gierten (1830-1907) und Ehefrau Magdalena Kohl (1827-1891); deren Sohn Christoph Gierten (1856-1932) und Ehefrau Anna Maria Densborn (1857-1912); deren Sohn Ludwig Gierten (1882-1967) und Ehefrau Katharina Peifer (1886-1937). [Deren jüngster Sohn Jakob, gerade einmal 14 1/2 Jahre alt, half natürlich in der Landwirtschaft mit. Am 15. Juni 1936 sollte er mit einer neuen Mähmaschine fahren, als ihm auf dem Weg in der Gindorfer Straße die Pferde durchgingen - möglicherweise weil ein Bolzen an der Maschine gebrochen war - und er in die Mähmaschine fiel und noch am Unglücksort starb. Die Familie hat zum Gedenken ein Wegekreuz errichten lassen.] Den Hof übernahm die Tochter Elisabeth Gierten (1914-1990) und Ehemann Johann Peter Kreutz (1907-1979); deren Sohn Ludwig Kreutz und Familie (bis 2020); seitdem Familie Ferres-Biedler.
Wittlicher Straße 9 (Giertens, 1887 gekauft; Landwirtschaft und Schmiede):
Johann Gierten (1854-1912) und Ehefrau Margaretha Lenz (1856-1935); deren Sohn Johann Baptist Gierten (1886-1965) und Ehefrau Maria Weber (1887-1952); deren Sohn Wilhelm Gierten (1921-2005) und Ehefrau Elisabeth Follmann (1923-2013); ab Mitte/Ende der 1960er Jahre vermietet (unter anderem an die Kreissparkasse); heute ist es im Besitz der Familie Leitenberger.
(Jörg Kreutz, Oberkailer Zeitspuren - geschichtlicher Arbeitskreis der Ortsgemeinde Oberkail, 2024)
Quellen
• Archives Générales du Royaume de Belgique (Staatsarchiv Brüssel), Bestand d‘Arenberg, LA3080, LA3185, LA5369, LA5706, LA6771-6776.
• Genealogie-Lexikon; https://genlex.de/jahrgeding/ (Aufruf am 01. November 2024)
• Herzogliche von Croysches Archiv Dülmen/Westfalen, HCAD 11, 4, Jahrgedingsprotokolle von 1730, 1734, 1737 und 1740; Transkription von Claus Rech.
• Kreisarchiv Bitburg: Akten des Standesamtes Oberkail.
• LHAK 15, 1052, Maria-Theresia-Kataster 1766.
• LHAK 15, 280, Steuerliste 1793.
• LHAK, Außenstelle Kobern-Gondorf; Bestände 734-1104, 736-2291 und 736-3427.
• mündliche Überlieferung
• Pfarrarchiv Oberkail und Bistumsarchiv Trier: Kirchenbücher der Pfarrei Oberkail.
• Pfarrarchiv Oberkail: Gebunde Abschrift eines Güterverzeichnisses aus der Zeit um 1700.