Malzfabrik Schragmalz in Berghausen

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Fachsicht(en): Landeskunde
Gemeinde(n): Römerberg
Kreis(e): Rhein-Pfalz-Kreis
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Koordinate WGS84 49° 17′ 41,5″ N: 8° 24′ 39,9″ O 49,29486°N: 8,41108°O
Koordinate UTM 32.457.180,05 m: 5.460.401,77 m
Koordinate Gauss/Krüger 3.457.238,29 m: 5.462.147,02 m
  • Webseite der Reihe "Lost Places in Römerberg" zur Malzfabrik Schragmalz in Berghausen (2024)

    Webseite der Reihe "Lost Places in Römerberg" zur Malzfabrik Schragmalz in Berghausen (2024)

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  • Arbeiter in der Malzfabrik Schragmalz in Berghausen (1950er Jahre)

    Arbeiter in der Malzfabrik Schragmalz in Berghausen (1950er Jahre)

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  • Plan zum Gebäudebestand der Malzfabrik Schragmalz in Berghausen vor dem Abriss (1980er Jahre)

    Plan zum Gebäudebestand der Malzfabrik Schragmalz in Berghausen vor dem Abriss (1980er Jahre)

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  • Die Gebäude der Malzfabrik Schragmalz in Berghausen vor der Erweiterung (1940er Jahre)

    Die Gebäude der Malzfabrik Schragmalz in Berghausen vor der Erweiterung (1940er Jahre)

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  • Arbeiter der Malzfabrik Schragmalz in Berghausen beim Schaufeln des Malzes (1950er Jahre)

    Arbeiter der Malzfabrik Schragmalz in Berghausen beim Schaufeln des Malzes (1950er Jahre)

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  • Der Unternehmer Otto Schrag, Firmenleiter der Malzfabrik Schragmalz in Berghausen (1960er Jahre)

    Der Unternehmer Otto Schrag, Firmenleiter der Malzfabrik Schragmalz in Berghausen (1960er Jahre)

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  • In diesem Haus, Herrenhaus genannt, in Berghausen begann die Malzverarbeitung im Ort (um 1900)

    In diesem Haus, Herrenhaus genannt, in Berghausen begann die Malzverarbeitung im Ort (um 1900)

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  • Screenshot aus einem Video zur Sprengung der Malzfabrik in Berghausen Römerberg im Jahre 1991

    Screenshot aus einem Video zur Sprengung der Malzfabrik in Berghausen Römerberg im Jahre 1991

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    Hans Sona, Römerberg
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  • Die Jubiläumsfeier zum 100-jährigen Bestehen der Firma (Ende der 1960er Jahre)

    Die Jubiläumsfeier zum 100-jährigen Bestehen der Firma (Ende der 1960er Jahre)

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  • Ansicht der Kirche und der Malzfabrik in Berghausen Römerberg (1980er Jahre)

    Ansicht der Kirche und der Malzfabrik in Berghausen Römerberg (1980er Jahre)

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    Pater Herbert Hausy, Römerberg
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  • Ansicht der Kirche und der Malzfabrik in Berghausen Römerberg (1980er Jahre)

    Ansicht der Kirche und der Malzfabrik in Berghausen Römerberg (1980er Jahre)

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  • Aktie über Eintausend Reichsmark der Schrag & Söhne Aktiengesellschaft Malzfabriken Bruchsal (1929)

    Aktie über Eintausend Reichsmark der Schrag & Söhne Aktiengesellschaft Malzfabriken Bruchsal (1929)

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Außer einem Straßennamen im Ortsteil Berghausen deutet heute nichts mehr daraufhin, dass weit über ein Jahrhundert lang hier eine Mälzerei betrieben wurde, die unter dem Namen „Schragmalz“ bundesweite Bedeutung erlangte und weltweit operierte. Der Höhepunkt war in den 60er Jahren des letzten Jahrhunderts erreicht; die rund 60m hohen Hochsilos überragten das gesamte Dorf und waren von weitem sichtbar.  

Gründung
Doch gehen wir zurück in die Anfänge der Malzfabrik. Ohne gesicherte Quellen wird davon ausgegangen, dass schon neben dem sogenannten „Herrenhaus“ kirchlichen Ursprungs in der heutigen Berghäuserstraße im 17./18. Jahrhundert Malz hergestellt und Bier gebraut wurde. Mitte des 19. Jahrhunderts entstand eine Mälzerei mit großen Dunstabzugshauben, die über Jahrzehnte das Bild der Malzfabrik prägten. Im Jahr 1925 ging sie von dem örtlichen Gutsbesitzer Jakob Friedrich Dennhardt an die Firma Schrag und Söhne mit Sitz in Bruchsal über, die den Standort Berghausen ausbauten.

Firmenleitung
Firmenchef wurde Otto Schrag, der aufgrund seiner Zugehörigkeit zum jüdischen Glauben ab 1936 ins Ausland emigrierte und letztendlich die Firma ganz veräußern musste. Während des Zweiten Weltkrieges dienten die Kellergeschoße der Bevölkerung als Schutzräume und in der Fabrik selbst wurde im Rahmen der Kriegswirtschaft Trockengemüse und Dörrobst hergestellt. Nach dem Krieg, im Jahr 1950, kehrte Otto Schrag zurück und übernahm wieder die Leitung, nachdem auch eigentumsrechtlich die Aktien wieder zurückübertragen wurden.

Bauliche Erweiterungen nach dem Krieg
Mit dieser Übernahme der Firmenleitung ging es dann in den 50er und 60er Jahren Schlag auf Schlag in Berghausen aufwärts. Es wurde an- und umgebaut (Hochsilobau 1955/56, Bau Weichhaus II 1961, Erweiterung Keimkasten und Weichhaus 1968) bis hin zum Bau des Opti-Mälzers im Jahre 1971. „Schragmalz“ – und damit auch der damalige selbständige Ort „Berghausen“ waren in aller Munde; die Malzfabrik gehörte zu einer der größten Mälzereien in Deutschland – internationale Delegationen kamen hierher zur Besichtigung des neuen Opti-Mälzers, der 14.500 kg Gerste in einem einzigen Arbeitsgang verarbeiten konnte. 

Niedergang
Der Unternehmer Otto Schrag verstarb 1971 im Alter von 69 Jahren, 3 Jahre nach der Feier des 100-jährigen Bestehens der Firma und der Übertragung der Ehrenbürgerwürde auf Otto Schrag. Die Firma hatte in den 70er Jahren noch einige wirtschaftliche Erfolge zu verzeichnen, doch die Besitzer wechselten und schon um das Jahr 1980 wurde die Produktion zurückgefahren und 1985 letztendlich eingestellt. Bemühungen um eine Fortsetzung der Produktion oder den vorhandenen Standort für ein anderes Gewerbe zu nutzen schlugen fehl. Der 1971 montierte Opti-Mälzer wurde verkauft und demontiert. Die Hochsilos samt Werkshallen wurden, nachdem die politische Gemeinde Römerberg im Jahr 1989 Eigentümer des gesamten Geländes wurde, im Mai 1991 gesprengt. Die Tausende von Tonnen Beton und Eisen wurden abgefahren bzw. die riesigen Keller damit verfüllt. Ein neues Wohnbau-Gebiet entstand. Eine Straße darin führt den Namen „Malzfabrik-Straße“.  

(Heinz-Peter Schneider, Verein für Heimat- und Brauchtumspflege in Römerberg e.V., 2024)  

Internet
www.kulturelleserbe-rlp.de Lost Places in Römerberg: Malzfabrik Schragmalz Berghausen (abgerufen 23.10.2024)
www.o-sp.de: Ehemalige Malzfabrik Römerberg: Bebauungsplan (abgerufen 23.10.2024)

Malzfabrik Schragmalz in Berghausen

Schlagwörter
Straße / Hausnummer
Berghäuser Straße
Ort
67354 Römerberg - Berghausen
Fachsicht(en)
Landeskunde
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Literaturauswertung, Geländebegehung/-kartierung, mündliche Hinweise Ortsansässiger, Ortskundiger
Historischer Zeitraum
Beginn 1850 bis 1991

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Heinz-Peter Schneider (2024): „Malzfabrik Schragmalz in Berghausen”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/KLD-355654 (Abgerufen: 1. Mai 2025)
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