Kriegergedächtniskapelle auf dem Kirchberg in Herxheim

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Landeskunde
Gemeinde(n): Herxheim bei Landau / Pfalz
Kreis(e): Südliche Weinstraße
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Koordinate WGS84 49° 08′ 48,26″ N: 8° 13′ 0,91″ O 49,14674°N: 8,21692°O
Koordinate UTM 32.442.892,26 m: 5.444.063,52 m
Koordinate Gauss/Krüger 3.442.944,87 m: 5.445.802,22 m
Die Kriegergedächtniskapelle auf dem Kirchberg wurde im Jahre 1831 am Platz des früheren Schul- und Rathauses als Wacht- und Arresthaus errichtet. Der Baukörper auf rechteckigem Grundriss weist klassizistische Merkmale auf. Ihm ist ein von vier dorischen Säulen getragener Portikus vorgestellt, den ein Dreiecksgiebel abschließt. Dieser Baustil war auf Wunsch König Ludwigs I. nach Plänen des Baukunstausschusses München unter Leitung von Leo von Klenze gewählt worden. Der Portikus steht auf einem dreistufigen Treppenunterbau nach klassischem Vorbild. Die Gewänder der vier Fenster (zwei auf der Breitseite und je eins auf den Schmalseiten) verdienen besondere Beachtung. Der Fenstersockel besitzt ein Mäanderfries, die Seitengewänder sind geböscht, d. h. die Fenster verjüngen sich nach oben, und schließlich sind die Fenster von einem Gebälk gekrönt. 1921/22 erfolgte der Umbau zu einer „Kriegergedächtniskapelle“, der Innenraum wurde 1960/61 umgestaltet.

Ausstattung
Den Eingang bildet ein schmiedeeisernes, verglastes Tor. Im Inneren befindet sich ein Sandsteinblock mit den Jahreszahlen der letzten drei Kriege 1870/71, 1914/18, 1939/45; dahinter, in einer Nische eine spätgotische Kreuzigungsgruppe.

Erinnerungsarbeit
An den Wänden finden sich auf Bronzetafeln die Namen der Gefallenen und Vermissten der beiden Weltkriege. Den Tafeln zufolge kostete der Erste Weltkrieg 190 und der Zweite Weltkrieg 340 jungen Herxheimern das Leben.
In unserer Mediengalerie finden Sie die Bilder von einigen Gefallenen aus Herxheim. Die Bilder dieser Personen führen jeweils auf eigene Seiten mit biografischen Angaben (siehe auch Linkliste unter „Internet“). Diese Personen waren - ob freiwillig oder unfreiwillig - am Angriffskrieg Nazideutschlands gegen eine Vielzahl von Ländern beteiligt gewesen. Die Namen verraten, dass manchmal aus einer Familie mehrere Personen starben. Wir fühlen uns vor diesem Hintergrund und aktuellen Diskussionen bestärkt und verpflichtet, die Beiträge zu den einzelnen Soldaten zu einer kritischen Auseinandersetzung mit der menschenverachtenden und kriegstreibenden Machtpolitik der Nationalsozialisten zu leisten.

(Klaus Eichenlaub, Herxheimer Heimatverein e.V., 2024)

Liste der gefallenen und vermissten Herxheimer
In der Kriegergedächtniskapelle in Herxheim wird den nachfolgend aufgelisteten Personen gedacht. Zu einigen von ihnen wurden eigene Webseiten unter www.kulturelleserbe-rlp.de angelegt (abgerufen 07/2024 und ff., diese Liste wird weiter ergänzt):
Adam, August
Adam, Edmund
Adam, Herbert
Adam, Josef
Anton, Arthur
Anton, Josef
Aprill, Anton
Arnold, Josef
Arnold, Rudolf
Bach, Hans Josef
Baron, Edelbert
Bartscherer, Walter
Baumstark, Josef
Beiner, Adolf
Beiner, August
Beiner, Eduard
Beiner, Hans
Bullinger, Erwin
Daum, Guido
Deck, Jakob
Detzel, Richard
Ebler, Franz
Ohmer, Alfons
Rung, Joseph
Rung, Otto
Schmiedebach, Joachim
Wiebelt, Alfons
Zotz, Ludwig August

Kriegergedächtniskapelle auf dem Kirchberg in Herxheim

Schlagwörter
Straße / Hausnummer
Untere Hauptstraße
Ort
76863 Herxheim
Gesetzlich geschütztes Kulturdenkmal
Geschütztes Kulturdenkmal gem. § 8 DSchG Rheinland-Pfalz
Fachsicht(en)
Landeskunde
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Literaturauswertung, Geländebegehung/-kartierung, mündliche Hinweise Ortsansässiger, Ortskundiger
Historischer Zeitraum
Beginn 1828 bis 1831

Empfohlene Zitierweise

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Klaus Eichenlaub (2024): „Kriegergedächtniskapelle auf dem Kirchberg in Herxheim”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/KLD-354130 (Abgerufen: 1. Mai 2025)
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