Anfänge des Gedenkens an die Gefallenen
Bereits kurz nach Ende des Ersten Weltkriegs regte sich in der Bevölkerung der Wunsch, für die gefallenen Holzbüttger ein Ehrenmal zu errichten. Zu jener Zeit befand sich an der Ecke Kreuzstraße/Königstraße auf dem Grundstück der Familie Schroers bereits das sogenannte Dorfkreuz, dessen Inschrift „Mein Jesus Barmherzigkeit“ lautet. Die Eheleute Schroers stellten Grundstück und Kreuz zur Errichtung eines Kriegerdenkmals zur Verfügung.
Am Fuße des Kreuzes wurde eine Tafel aus Muschelkalk angebracht, auf welcher der Spruch „Es starben den Heldentod fürs Vaterland“ gefolgt von den Namen der Gefallenen angebracht wurden. Das neu entstandene Ehrenmal wurde mit einem kleinen Eisengitter eingefasst. Holzbüttgen, wo sich zu jener Zeit kein eigener Friedhof befand, hatte nun eine kleine Gedenkstätte.
Renovierung des Kriegerdenkmals
Im Jahr 1956 rammte ein Pferdegespann die Gedenkstätte und beschädigte dabei das umlaufende Gitter sowie das Kreuz. Die notwendige Reparatur, in deren Rahmen auch eine Erweiterung und eine Verschönerung gewünscht wurden, übernahm die St. Sebastianus-Bruderschaft Holzbüttgen. Die Arbeiten kosteten 3.000 DM, die durch eine Haussammlung und einen Zuschuss der Gemeinde finanziert wurden. Die Tafel mit den Namen der Gefallenen wurde links des Kreuzes angebracht, die Inschrift am Kreuz lautete nunmehr „Wer Gott schaut, lebt“. Die renovierte Gedenkstätte wurde am 4. August 1957 eingeweiht.
Nach der Fertigstellung der Holzbüttger Kirche im Jahr 1972 montierten einige Bürger die Gedenktafel mit den Namen der Gefallenen ab, um sie in der Kirche anzubringen. In der Bürgerschaft und bei den Schützen regte sich daraufhin Widerstand und die Tafel kam zurück zum Ehrenmal (Klüber 1992).
Weitere Entwicklungen und Renovierungen des Kriegerdenkmals
Zum 25-jährigen Bestehen des Schützenzuges „Alt Hubertus“ im Jahre 1980 stifteten die Mitglieder eine Gedenktafel für die Toten des Zweiten Weltkriegs, die rechts des Kreuzes angebracht wurde (Klüber 1992). Die kleine Gedenkstätte galt nunmehr den Gefallenen beider Weltkriege.
Im Jahr 1996 war wieder eine Renovierung des Gedenkortes nötig geworden. Wieder machten sich die Holzbüttger Schützen unentgeltlich an die Arbeit. Zu dieser Zeit hatte Georg Gaspers schon längere Zeit die laufende Pflege der Anlage übernommen (Festschrift St. Sebastianus-Schützenbruderschaft Holzbüttgen August 1997, Seite 46, 48 und 50).
Im Jahr 2007 fand nochmals eine umfassende Renovierung statt. Der Kaarster Steinmetz Jörg Schulz erstellte eine neue Tafel, die die Namen von 72 Gefallenen des Zweiten Weltkrieges trägt, die gärtnerische Neugestaltung der Gedenkstätte übernahm Georg Gaspers. Zwei einbetonierte Edelstahlkübel rahmen nunmehr das Kreuz. Insgesamt wurden für die Renovierung 5.000 € an Spenden aufgebracht. Die renovierte Anlage konnte im August 2007 am Schützenfestsamstag feierlich eingeweiht werden.
Vom 13. bis 16. Juni 2013 fand im Rahmen der 72-Stunden-Aktion des Bundes Deutsche Katholische Jugend (BDKJ) eine weitere Renovierung der Anlage statt. Die Holzbüttger Jungschützen renovierten das Ehrenmal, beseitigten Feuchtigkeitsschäden am Mauerwerk und verkleideten die Frontmauern mit Holz (Festheft St. Sebastianus Schützenbruderschaft 2013, S. 39).
(Arbeitskreis Stadtgeschichte im Stadtarchiv Kaarst, Arbeitsgruppe Wegekreuze, 2016)
Quelle
St. Sebastianus Schützenbruderschaft Holzbüttgen, Festheft 1997, Seite 46, 48 und 50
Internet
www.kaarst.geschichte-in-strassen.de: Am Ehrenmal (abgerufen: 04.07.2024)
www.sbhb.de: St. Sebastianus Schützenbruderschaft Holzbüttgen, Festheft 2013 (PDF-Datei, 7,4 MB, abgerufen: 05.07.2024)