Altes Hüttenareal Neunkirchen

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Kulturlandschaftspflege, Denkmalpflege, Landeskunde
Gemeinde(n): Neunkirchen / Saar (Saarland)
Kreis(e): Neunkirchen (Saarland)
Bundesland: Saarland
Koordinate WGS84 49° 20′ 52,34″ N: 7° 10′ 18,62″ O 49,34787°N: 7,17184°O
Koordinate UTM 32.367.220,87 m: 5.467.735,75 m
Koordinate Gauss/Krüger 2.585.190,43 m: 5.468.538,60 m
  • Altes Hüttenareal in Neunkirchen (2018)

    Altes Hüttenareal in Neunkirchen (2018)

    Copyright-Hinweis:
    Holger Klaes / klaes-images
    Fotograf/Urheber:
    Holger Klaes
    Medientyp:
    Bild
    Anklicken öffnet eine größere Vorschau in Galerieansicht
  • Altes Hüttenareal in Neunkirchen (2024)

    Altes Hüttenareal in Neunkirchen (2024)

    Copyright-Hinweis:
    Karl Peter Wiemer / CC BY 4.0
    Fotograf/Urheber:
    Karl Peter Wiemer
    Medientyp:
    Bild
    Anklicken öffnet eine größere Vorschau in Galerieansicht
  • Altes Hüttenareal Neunkirchen (2024)

    Altes Hüttenareal Neunkirchen (2024)

    Copyright-Hinweis:
    Karl Peter Wiemer / CC BY 4.0
    Fotograf/Urheber:
    Karl Peter Wiemer
    Medientyp:
    Bild
    Anklicken öffnet eine größere Vorschau in Galerieansicht
  • Altes Hüttenareal Neunkirchen (2024)

    Altes Hüttenareal Neunkirchen (2024)

    Copyright-Hinweis:
    Karl Peter Wiemer / CC BY 4.0
    Fotograf/Urheber:
    Karl Peter Wiemer
    Medientyp:
    Bild
    Anklicken öffnet eine größere Vorschau in Galerieansicht
  • Altes Hüttenareal Neunkirchen (2024)

    Altes Hüttenareal Neunkirchen (2024)

    Copyright-Hinweis:
    Karl Peter Wiemer / CC BY 4.0
    Fotograf/Urheber:
    Karl Peter Wiemer
    Medientyp:
    Bild
    Anklicken öffnet eine größere Vorschau in Galerieansicht
  • Altes Hüttenareal Neunkirchen (2024)

    Altes Hüttenareal Neunkirchen (2024)

    Copyright-Hinweis:
    Karl Peter Wiemer / CC BY 4.0
    Fotograf/Urheber:
    Karl Peter Wiemer
    Medientyp:
    Bild
    Anklicken öffnet eine größere Vorschau in Galerieansicht
  • Altes Hüttenareal Neunkirchen (2024)

    Altes Hüttenareal Neunkirchen (2024)

    Copyright-Hinweis:
    Karl Peter Wiemer / CC BY 4.0
    Fotograf/Urheber:
    Karl Peter Wiemer
    Medientyp:
    Bild
    Anklicken öffnet eine größere Vorschau in Galerieansicht
  • Altes Hüttenareal Neunkirchen (2024)

    Altes Hüttenareal Neunkirchen (2024)

    Copyright-Hinweis:
    Karl Peter Wiemer / CC BY 4.0
    Fotograf/Urheber:
    Karl Peter Wiemer
    Medientyp:
    Bild
    Anklicken öffnet eine größere Vorschau in Galerieansicht
  • Altes Hüttenareal Neunkirchen

    Altes Hüttenareal Neunkirchen

    Copyright-Hinweis:
    Karl Peter Wiemer / CC BY 4.0
    Fotograf/Urheber:
    Karl Peter Wiemer
    Medientyp:
    Bild
    Anklicken öffnet eine größere Vorschau in Galerieansicht
  • Altes Hüttenareal Neunkirchen

    Altes Hüttenareal Neunkirchen

    Copyright-Hinweis:
    Karl Peter Wiemer / CC BY 4.0
    Fotograf/Urheber:
    Karl Peter Wiemer
    Medientyp:
    Bild
    Anklicken öffnet eine größere Vorschau in Galerieansicht
  • Altes Hüttenareal Neunkirchen (2024)

    Altes Hüttenareal Neunkirchen (2024)

    Copyright-Hinweis:
    Karl Peter Wiemer / CC BY 4.0
    Fotograf/Urheber:
    Karl Peter Wiemer
    Medientyp:
    Bild
    Anklicken öffnet eine größere Vorschau in Galerieansicht
  • Altes Hüttenareal Neunkirchen (2024)

    Altes Hüttenareal Neunkirchen (2024)

    Copyright-Hinweis:
    Karl Peter Wiemer / CC BY 4.0
    Fotograf/Urheber:
    Karl Peter Wiemer
    Medientyp:
    Bild
    Anklicken öffnet eine größere Vorschau in Galerieansicht
  • Altes Hüttenareal in Neunkirchen (2024)

    Altes Hüttenareal in Neunkirchen (2024)

    Copyright-Hinweis:
    Karl Peter Wiemer / CC BY 4.0
    Fotograf/Urheber:
    Karl Peter Wiemer
    Medientyp:
    Bild
    Anklicken öffnet eine größere Vorschau in Galerieansicht
  • Altes Hüttenareal in Neunkirchen (2024)

    Altes Hüttenareal in Neunkirchen (2024)

    Copyright-Hinweis:
    Karl Peter Wiemer / CC BY 4.0
    Fotograf/Urheber:
    Karl Peter Wiemer
    Medientyp:
    Bild
    Anklicken öffnet eine größere Vorschau in Galerieansicht
Die erste Eisenhütte wurde 1593 von Graf Albrecht von Ottweiler im Bliestal gründet. 1635 wurde das Werk im Dreißigjährigen Krieg zerstört. Der Wiederaufbau erfolgte 1652. Im Jahr 1752 folgte der Bau der „Oberen Schmelz“. Das Eisenwerk ging am 21. März 1806 in den Besitz der Gebrüder Stumm über. Im Jahr 1858 übernahm Carl Ferdinand Stumm (1836-1901), der 1888 zum Freiherrn von Stumm ernannt wurde, gemeinsam mit seinem Onkel Carl Böcking die Leitung des Werkes. 1903 wurde das Unternehmen in eine GmbH überführt; Inhaber waren die Erben Stumm. Im Jahr 1920 erfolgte die Gründung der Neunkircher Eisenwerk AG. Am 10. Februar 1933 kamen bei einer Gasometerexplosion 63 Menschen ums Leben. Nach Fliegerangriffen am 30. November 1944 wurde das Werk so stark beschädigt, dass der Betrieb eingestellt werden musste. Ab dem 15. Juli 1950 erfolgte nach und nach die Wiederinbetriebnahme. Es folgten der Bau einer neuen Drahtstraße im Jahr 1963 und einer neuen Mölleranlage im Jahr 1967. Eine neue Feinstahlstraße ging 1972 in Betrieb. Im Jahr 1978 erfolgte im Rahmen der Stahlwerke Röchling-Burbach die Übernahme der noch weiter bestehenden Neunkircher Eisenwerk AG durch die ARBED-Gruppe.

Ab dem 08. Juli 1982 begann die teilweise Außerbetriebnahme des Eisenwerks: Die Kokerei, die Hochöfen und das Stahlwerk wurden stillgelegt. Der letzte Hochofenabstich erfolgt am 29. Juli 1982. In Betrieb blieben lediglich zwei Walzstraßen. In den Jahren 1984 bis 1987 wurden viele funktionslos gewordene Werksteile abgerissen. Zwischen 1987 und 1995 wurden insgesamt 93 Hektar Industriebrache revitalisiert und rekultiviert.

Im Jahr 1991 wurde der Neunkircher Hüttenweg eröffnet. Es folgte 1995 die Fertigstellung des Hüttenparks. 1996 wurde das Freizeit- und Kulturzentrum Wasserturm eröffnet, 1999 die Gebläsehalle als offene Veranstaltungshalle renoviert, 2000 eine Illuminierung des „Alten HüttenAreals“ realisiert, 2003 der Spitzbunker begehbar gemacht und 2011/12 die Gebläsehalle zu einer Eventhalle umgebaut.

Das „Alte HüttenAreal“ in Neunkirchen ist Beispiel eines gelungenen Strukturwandels. Es zeigt eine Symbiose aus Erhaltung industriekultureller Zeugnisse bei gleichzeitiger Schaffung eines modernen Erlebnisareals. Die neue Gebläsehalle, der Wasserturm und die Stummsche Reithalle bilden heute ein kulturelles Zentrum der Stadt Neunkirchen. Der grüne Hüttenpark, der aus 40 Hektar Industriebrache entstanden ist, beherbergt in Erinnerung an das Neunkircher Eisenwerk Teile ehemaliger Großmaschinen. Vor dem Wasserturm befindet sich das von Seiji Kimoto geschaffene Denkmal, das an die über 3.000 Zwangsarbeiter erinnert, die während der NS-Zeit im Eisenwerk arbeiten mussten.

Heute erschließt der „Neunkircher Hüttenweg“ die Relikte des „Alten HüttenAreals“ und gibt Einblick in die damalige Lebenswelt der Hüttenherren und -arbeiter. Er führt u.a. an folgenden industriekulturellen Zeugnissen entlang: Die Stummsche Reithalle wurde 1858/59 als „Reitbahn“ für die Kinder der Familie Stumm errichtet und gehörte zum einstigen Ensemble des Herrenhauses. Heute dient das restaurierte Gebäude als Veranstaltungsort. Der 1936 zur Sicherung der Wasserversorgung der Hochöfen erbaute Wasserturm beherbergt seit seinem Umbau 1996 Kinos und gastronomische Betriebe. Von der Hochofengruppe sind von ehemals sechs Hochöfen heute noch die Hochöfen II und VI erhalten. Sie zeigen gemeinsam mit dem alten Gebläsehaus und dem Wasserturm Funktionsgebäude des früheren Eisenwerks. Die Gichtbühne von Hochofen VI fungiert heute als Aussichtsplattform, die im Rahmen von Gruppenführungen begangen werden kann. Das alte Gebläsehaus wurde ab 1903 errichtet und beherbergte die mit Hochofengas (Gichtgas) betriebenen Gebläse, deren Aufgabe es war, die Cowper (Winderhitzer) mit Luft zu versorgen. Die noch erhaltene Maschine stammt aus dem Jahr 1909. Heute wird die Gebläsehalle kulturell genutzt. Der 1938 gebaute achtgeschossige Spitzbunker hat eine Höhe von 23 Metern und war für bis zu 400 Personen ausgelegt. Er kann im Rahmen von Führungen besichtigt werden. Die vom Kommunalbaumeister Mathias Mußweiler aus Sankt Wendel entworfene Stummsche Kapelle wurde 1852 bis 1854 erbaut. Der im neugotischen Stil errichtete Sakralbau wurde von der Familie Stumm bis zu deren Übersiedlung nach Schloss Halberg in Saarbrücken im Jahr 1880 als Privatkapelle genutzt. Die Stummsche Erbbegräbnisstätte in Sinnerthal (siehe KLD-354054) ist von einer Mauer umschlossen. Den Mittelpunkt der Anlage bildet eine gusseiserne Stele von 1845, um die sich die mit gusseisernen Kreuzen versehenen Gräber der Familie Stumm gruppieren.

Weitere industriekulturelle Zeugnisse sind die 1845 in Erinnerung an das Stummsche Imperium errichtete Eisenstele, der Hammergraben, der Parkweiher, die Hüttenschule, das 1902 von Prof. Hugo Wilhelm Fritz Schaper geschaffene Stummdenkmal, die 1867 bis 1869 vom Architekten Heinrich Wiethase im neugotischen Stil errichtete evangelische Christuskirche, das 1938 von Prof. Fritz Claus geschaffene gusseiserne Arbeiterdenkmal des Eisengießers, das 1904 von der Familie Stumm für Waisen und Alte gestiftete Karl-Ferdinand-Haus, die beginnend um 1880 errichteten Meisterhäuser in der Königstraße und das Anfang des 20. Jahrhunderts erbaute Villen-Ensemble in der Goethestraße.

Die 1882 errichteten sogenannten „Meisterhäuser“ in der Königstraße dienten als Wohnungen für die Arbeiter des Eisenwerks.

(Ministerium für Bildung und Kultur, des Saarlandes, 2022)

Internet
www.saarland.de: Altes HüttenAreal Neunkirchen (abgerufen 10.06.2024)

Literatur

Mörsdorf, Markus (2021)
Saar-Lor-Lux. Saarland, Lothringen und Luxemburg. Bielefeld.

Altes Hüttenareal Neunkirchen

Schlagwörter
Ort
Neunkirchen
Fachsicht(en)
Kulturlandschaftspflege, Denkmalpflege, Landeskunde
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Literaturauswertung, Vor Ort Dokumentation, mündliche Hinweise Ortsansässiger, Ortskundiger, Übernahme aus externer Fachdatenbank
Historischer Zeitraum
Beginn 1593

Empfohlene Zitierweise

Urheberrechtlicher Hinweis
Der hier präsentierte Inhalt ist urheberrechtlich geschützt. Die angezeigten Medien unterliegen möglicherweise zusätzlichen urheberrechtlichen Bedingungen, die an diesen ausgewiesen sind.
Empfohlene Zitierweise
Ministerium für Bildung und Kultur, des Saarlandes (2022): „Altes Hüttenareal Neunkirchen”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/KLD-354062 (Abgerufen: 3. Mai 2025)
Seitenanfang