Wasserturm in Goldap (Polen)

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Denkmalpflege, Architekturgeschichte
Gemeinde(n):
Koordinate WGS84 54° 18′ 29,61″ N: 22° 18′ 47,07″ O 54,30823°N: 22,31307°O
Koordinate UTM 34.585.431,98 m: 6.018.611,02 m
Koordinate Gauss/Krüger 7.585.661,37 m: 6.020.564,71 m
  • Wasserturm Goldap (2023)

    Wasserturm Goldap (2023)

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Der ehemalige Wasserturm in Goldap, einer Kleinstadt in der nordostpolnischen Woiwodschaft Ermland-Masuren, ist ein schönes Beispiel preußischer Industriearchitektur des frühen 20. Jahrhunderts. Erbaut um 1905 von der Danziger Firma A. W. Müller, während der witschaftlichen Blütezeit in Ostpreußen, diente der Turm ursprünglich der Wasserversorgung der wachsenden Stadtbevölkerung. Mit seiner charakteristischen Backsteinfassade und dem neugotischen Baustil spiegelt er den technischen Fortschritt und die ästhetischen Ideale der Kaiserzeit wider. Der Turm ragte über sieben Stockwerke rund 46 Meter in die Höhe und war mit einem imposanten Wasserbehälter mit einem Volumen von 250 Kubikmetern Wasser ausgestattet, der durch Dampfpumpen gespeist wurde - eine Innovation, die Goldaps Modernisierung in der Kaiserzeit symbolisierte.

Während des Ersten Weltkriegs blieb er weitgehend unversehrt, doch im Zweiten Weltkrieg wurde Goldap im Zuge der Schlacht um Ostpreußen 1944/45 stark zerstört. Der Wasserturm überstand die Kämpfe zwischen der Roten Armee und der Wehrmacht zwar beschädigt, konnte aber bis 1986 die Stadt weiterhin mit Wasser versorgen. Dann wurde der Turm wegen Schäden am Wasserbehälter außer Betrieb genommen und nach einem Besitzerwechsel ab 2008 umfassend saniert.

Heute dient der ehemalige Wasserturm als kulturelles Wahrzeichen und touristische Attraktion. Nach der Restaurierung, die EU-Fördermittel und lokale Initiativen ermöglichten, wurde im Inneren ein Café mit Aussichtsterrasse eingerichtet, von dem aus Besucher einen Panoramablick über die malerische Landschaft der Masuren bis zur nahe gelegenen russischen Exklave Kaliningrad genießen können. Zudem beherbergt der Turm eine kleine Ausstellung zur Stadtgeschichte, die die preußische Vergangenheit Goldaps, die Kriegszerstörungen und den polnischen Wiederaufbau thematisiert. Das Erdgeschoss wird gelegentlich für Kunstprojekte oder Veranstaltungen genutzt.

Architektonisch besticht der Turm durch seine Zweckmäßigkeit und Eleganz: Die schlanken Ziegelornamente, schmale Fensterbögen und der zinnenbekrönte Turmaufsatz erinnern an mittelalterliche Wehrbauten, während die robuste Konstruktion seine ehemals industrielle Nutzung unterstreicht. Einige originale Elemente, wie Teile der Pumpentechnik, sind erhalten und werden in der Ausstellung präsentiert.

Der Wasserturm von Goldap steht seit dem 17. Juli 2009, dem Tag der Wiedereröffnung, nicht nur für die Technikgeschichte Ostpreußens, sondern auch für für kulturelle Aktivitäten in einem der wenigen historischen Gebäuden Goldaps.

(Karl Peter Wiemer, Rheinischer Verein für Denkmalpflege und Landschaftsschutz e.V., 2025)

Internet
www.wieza-goldap.pl: Geschichte - Der Wasserturm im Goldap (abgerufen 26.04.2025)
www.wieza-goldap.pl: Wasserturm in Goldap (abgerufen 26.04.2025)

Quelle
Flyer „Wasserturm Goldap“

Literatur

Bentchev, Ivan u.a. (1989)
Polen. Geschichte, Kunst und Landschaft einer alten europäischen Kulturnation. Köln.
Micklitza, André (2019)
Masuren. mit Marienburg, Danzig und Thorn. Berlin.

Wasserturm in Goldap (Polen)

Schlagwörter
Straße / Hausnummer
ul. Paderewskiego 45
Ort
19-500 Goldap / Polen
Fachsicht(en)
Denkmalpflege, Architekturgeschichte
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Literaturauswertung, Geländebegehung/-kartierung, mündliche Hinweise Ortsansässiger, Ortskundiger
Historischer Zeitraum
Beginn 1905

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Empfohlene Zitierweise
Karl Peter Wiemer: „Wasserturm in Goldap (Polen)”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/KLD-345518 (Abgerufen: 31. Mai 2025)
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