Prägend in der Fassade sind die schräg laufenden Stützbalken der Fachwerkkonstruktion und die Größe der Fenster. Das zweigeschossige Haus mit ausgebautem Dachgeschoss stammt mit Sicherheit aus der Zeit vor 1827, da es auf der Katasterkarte aus jenem Jahr vermerkt ist. Im Haus wurde bei Umbauarbeiten ein Holzbalken mit der Jahreszahl 1791 gefunden. Im Garten entdeckten die Eigentümer einen Grabstein mit dem Datum 23.3.1699, der aber nicht zwingend etwas mit dem Gebäude zu tun haben muss.
Die überlieferten Bezeichnungen „(ehemaliger) Hammersteiner Hof“ beziehungsweise „Trierer Hof“ lassen darauf schließen, dass es sich ursprünglich um einen Hof in Lehenshoheit der jeweiligen Landesfürsten, der Grafen von Hammerstein, und nach deren Aussterben im 15. Jahrhundert, des Bistums Trier handelte. Als Kirchenbesitz wurde er unter der französischen Herrschaft (1894-1814) eingezogen und befindet sich seitdem in Privatbesitz.
Entgegen dem sehr authentisch wirkenden äußeren Eindruck sind einige Elemente der Anlage neu - so wurde die als Krüppelwalmdach ausgeführte und mit Gauben versehene Dachkonstruktion 1981 komplett erneuert. Aus heutiger Zeit stammt der Anbau zum Garten hin. Auch die Seitenwände sind überwiegend neu. Die rückwärtige Wand des Haupthauses ist ungewöhnlicherweise verschiefert. Nach Angaben der Eigentümer liegt der Grund in einer missglückten Restaurierung mit ungeeigneten Farbsubstanz, was seinerzeit auf Anraten der amtliche Denkmalpflege erfolgt sei. Unter Denkmalschutz gestellt wurde das Haus am 26.6.1980.
Kulturdenkmal
Das Objekt „sog. Trierer Hof, Eulengasse 23/25“ in Sinzig ist ein eingetragenes Baudenkmal (Denkmalverzeichnis für den Kreis Ahrweiler 2023, S. 65).
(Matthias Röcke, Verein zur Förderung der Denkmalpflege und des Heimatmuseums in Sinzig e.V., 2023)