Butrint ist eine antike Hafenstadt an der ionischen Küste des südlichen Albaniens, die sich heute im Nationalpark Butrint befindet und die 1992 von der UNESCO zur Welterbestätte ernannt wurde. Butrint (lateinisch Buthrotum) ist eine Ruinenstadt im Süden Albaniens, rund 20 Kilometer südlich der Stadt Saranda gelegen. Sie dehnt sich auf einer Halbinsel aus, die im Norden und Osten vom Butrintsee und im Süden vom Vivar-Kanal, der nach 2,5 Kilometern ins Ionische Meer mündet, umgeben ist. In Sichtweite liegt die griechische Insel Korfu.
Gegründet wurde Butzrint der Überlieferung nach von den Verbannten, die das gefallene Troja verlassen hatten. Virgil erwähnt in seinem Epos „Aenaeis“ die Stadt Butrint, die er auf seiner Reise nach Italien besuchte. Viele der Monumente, die bis heute in der antiken Stadt zu besichtigen sind, wurden von der Italienischen Ärchäologischen Mission unter Leitung von Luigi Maria Ugolini zwischen 1928 und 1939 freigelegt. In Butrint hinterließen zahlreiche Kulturen ihre Spuren - bis heute sind Zeugnisse der hellenistischen, byzantinischen, venezianischen und osmanischenKultur erhalten. Als städtisches Zentrum einer weiten Region kam sie zu Reichtum und Macht, wovon die zahlreichen Profan- und Prachtbauten, Straßen und Festungsanlagen zeugen.
228 nach Christus geriet Butrint unter römische Herrschaft und wurde Teil der römischen Provinz Mazedonien. Durch die archäologischen Grabungen gilt heute als gesichert, dass um den alten Wohnort im 4. Jahrhundert nach Christus eine Schutzmauer errichtet und der Ort allmählich zu einem Kultzentrum wurde - unter anderem sichtbar an einem dem Gott Asklepios - dem Gott der Medizin - geweihten Heiligtum am Fuße des Akropolishügels. Die Stadt wurde Schauplatz eines großen Bauprogramms, es entstanden Tempel, Plätze, Theater, Brunnen, Bäder und Villen zu privaten Wohnzwecken.
Im 5. Jahrhundert wurde Butrint Bischofssitz, wovon unter anderen die Taufkapelle und die große Basilika zeugen - beides aus dem 6. Jahrhundert, beide beeindruckende Zeugnisse frühchristlicher Kunst und Architektur. In der gesamten Stadt wurden bisher acht Kirchen aus dieser Zeit freigelegt.
Heute liegt die 1992 von der UNESCO mit dem Welterbestatus ausgezeichnete Ruinenstadt inmitten inmitten eines über 9.000 Hektar großen Nationalparks (RAMSAR-Zone) mit außergewöhnlicher floristischer und faunistischer Vielfalt. Hierzu gehören etwa 800 Pflanzenarten, ca. 250 Vogelarten, mehr als 100 verschiedene Fisch- und ca. 40 verschiedene Säugetierarten.
Der hier präsentierte Inhalt steht unter der freien Lizenz CC BY-NC-SA 4.0 (Namensnennung, nicht kommerziell, Weitergabe unter gleichen Bedingungen). Die angezeigten Medien unterliegen möglicherweise zusätzlichen urheberrechtlichen Bedingungen, die an diesen ausgewiesen sind.
Empfohlene Zitierweise
Karl Peter Wiemer (2022): „Archäologisches Museum Butrint / Albanien”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/KLD-343984 (Abgerufen: 3. Mai 2024)
Möchten Sie dieses Objekt in der Kuladig-App öffnen?
Wir verwenden Cookies
Dies sind zum einen technisch notwendige Cookies,
um die Funktionsfähigkeit der Seiten sicherzustellen. Diesen können Sie nicht widersprechen, wenn
Sie die Seite nutzen möchten. Darüber hinaus verwenden wir Cookies für eine Webanalyse, um die
Nutzbarkeit unserer Seiten zu optimieren, sofern Sie einverstanden sind. Mit Anklicken des Buttons
erklären Sie Ihr Einverständnis. Weitere Informationen finden Sie auf unserer Datenschutzseite.