Bis ins 19. Jahrhundert gab es in Sonsbeck nur Wundärzte, 1841 ließ sich der erste akademisch ausgebildete Mediziner in Sonsbeck nieder. Das Haus verfügte zunächst über 10 Betten, nach einem Anbau des Westflügels mit Isolierstation im Jahr 1897 verfügte man über 40 Betten.
Durchweg waren 15 Clemensschwestern sowohl in der Krankenpflege als in der Ausbildung für Mädchen zu Wirtschafterinnen in ländlichen Haushalten tätig. Seit 1930 war dem Krankenhaus das „van-Doornick-Haus“ als Invalidenheim für hilfsbedürftige nervenkranke Frauen angegliedert, von denen die meisten später dem Euthanasieprogramm der Nationalsozialisten zum Opfer fielen.
Während des Zweiten Weltkrieges diente das Haus als Lazarett und als Erholungsheim für an Staublunge erkrankte Bergleute. Nach dem Krieg hat der Orden die erste Essensversorgung für Schüler initiiert. Aus diesem Gedanken heraus entwickelte sich ein starker landwirtschaftlicher Zweig.
1971 wurde das Krankenhaus aufgelöst und als Altenheim weiter genutzt. Es befindet sich seit 1996 in der Trägerschaft der Caritas.
Ausstellung zu Christian s'Grooten
Im Flur der ersten Etage des Altbaus befindet sich die Ausstellung der Nachdrucke der Karten aus der Christian s'Grooten-Forschung. Christian s'Grooten (um 1525-1603) wurde in Sonsbeck geboren und gehört zu den großen Kartographen des 16. Jahrhunderts. Im Dienst für den spanischen Königs Philipp II. vollendete er 1573 den „Brüsseler Atlas“ und 1592 den „Madrider Atlas“. Die Werke umfassen Karten in unterschiedlichen Maßstäben, darunter auch Weltkarten mit lebendiger Kolorierung. Regional und lokal sind seine Karten als historische Quelle von großer Bedeutung.
(Verein für Denkmalpflege Sonsbeck e.V., 2014. Erstellt in Kooperation mit der Biologischen Station im Kreis Wesel e.V. im Zuge des Projektes „Kulturlandschaft am Niederrhein“. Ein Projekt im Rahmen des LVR Netzwerks Umwelt)