1870 ist für eine Windmühle eine recht späte Entstehungszeit, hielt in dieser Zeit doch die effektivere Dampfkraft in Industrie und Gewerbe Einzug. So ist „folgerichtig“ aus 1882 per Urkunde eine Dampfkraftanlage belegt, die in einem dem Mühlturm angegliederten Kesselhaus untergebracht wurde.
Aus der Festschrift zur Wiedereröffnung der Mühle 1997 ist zu entnehmen, dass die Mühle bis 1935 noch in Betrieb war, die ca. 12 Meter langen Flügel jedoch in jenem Jahre abgenommen wurden, da sie marode waren. Die Mühlenhaube war damals mit einem Bretterbelag ohne Anstrich, aber einer Asphaltbedeckung gedeckt.
In den 1950er Jahren erwarb die Gemeinde Sonsbeck die Mühle von den Nachfahren der Familie Gomman und ließ sie 1983/84 instandsetzen.
1995 mussten die Mühlenflügel nach einem Sturmschaden, bei dem einer der Flügel abriss, abgenommen werden. Ende November 1997 konnte die Mühle nach einer weiteren Restaurierung dem Verein für Denkmalpflege übergeben werden.
Die Mühle beherbergt heute eine Keramikausstellung, eine Sammlung von historischen Fotos und Artefakten, z. B. einem Fragment der eisernen Umzäunung der „Friedenseiche“, und Erinnerungsstücke an altes Handwerk. Aber die Mühle dient nicht nur dieser musealen Betrachtung der Vergangenheit. Im ebenerdigen Eingangsraum der Mühle, der mit Stühlen ausgestattet ist, darf man sich vor der historischen Kulisse als Paar das Ja-Wort geben.
Der Verein für Denkmalpflege Sonsbeck e.V. ist Ansprechpartner für Anfragen oder eine Besichtigung.
(Verein für Denkmalpflege Sonsbeck e.V., 2014. Erstellt in Kooperation mit der Biologischen Station im Kreis Wesel e.V. im Zuge des Projektes „Kulturlandschaft am Niederrhein“. Ein Projekt im Rahmen des LVR Netzwerks Umwelt)
Internet
www.denkmal-sonsbeck.de: Gommansche Mühle (abgerufen 29.01.2018)