Synagoge Elberfeld

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Fachsicht(en): Kulturlandschaftspflege, Landeskunde
Gemeinde(n): Wuppertal
Kreis(e): Wuppertal
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Koordinate WGS84 51° 15′ 33,57″ N: 7° 08′ 39,84″ O 51,25932°N: 7,1444°O
Koordinate UTM 32.370.525,25 m: 5.680.298,98 m
Koordinate Gauss/Krüger 2.579.927,49 m: 5.681.119,04 m
  • Innenraum der Alten Synagoge in Elberfeld mit Blick auf den Thoraschrein (Aufnahme zwischen 1865 und 1875).

    Innenraum der Alten Synagoge in Elberfeld mit Blick auf den Thoraschrein (Aufnahme zwischen 1865 und 1875).

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  • Die Begegnungsstätte "Alte Synagoge" am früheren Standort der Synagoge Elberfeld (2014).

    Die Begegnungsstätte "Alte Synagoge" am früheren Standort der Synagoge Elberfeld (2014).

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  • Begegnungsstätte Alte Synagoge Wuppertal in Elberfeld (2008)

    Begegnungsstätte Alte Synagoge Wuppertal in Elberfeld (2008)

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  • Gedenkstein an die "Alte Synagoge" am früheren Standort der Synagoge Elberfeld (2014).

    Gedenkstein an die "Alte Synagoge" am früheren Standort der Synagoge Elberfeld (2014).

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  • Teil der nördlichen Kellermauer der zerstörten Synagoge an der Begegnungsstätte "Alte Synagoge" am früheren Standort der Synagoge Elberfeld (2014).

    Teil der nördlichen Kellermauer der zerstörten Synagoge an der Begegnungsstätte "Alte Synagoge" am früheren Standort der Synagoge Elberfeld (2014).

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  • Der Eingangsbereich zur Begegnungsstätte "Alte Synagoge" am früheren Standort der Synagoge Elberfeld (2014).

    Der Eingangsbereich zur Begegnungsstätte "Alte Synagoge" am früheren Standort der Synagoge Elberfeld (2014).

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  • Der "unbetretbare Ort", ein Garten mit zehn Apfelbäumen und einem künstlichen Wasserlauf am früheren Standort der Synagoge Elberfeld (2014).

    Der "unbetretbare Ort", ein Garten mit zehn Apfelbäumen und einem künstlichen Wasserlauf am früheren Standort der Synagoge Elberfeld (2014).

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  • Die Begegnungsstätte "Alte Synagoge" am früheren Standort der Synagoge Elberfeld (2014).

    Die Begegnungsstätte "Alte Synagoge" am früheren Standort der Synagoge Elberfeld (2014).

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Die jüdische Gemeinde seit dem frühen 19. Jahrhundert: Erst ab 1800 konnten sich Juden kontinuierlich in Elberfeld ansiedeln. Vor allem seit Mitte des 19. Jahrhunderts wuchs die jüdische Gemeinde sehr schnell an. 1855 wurde die Synagogengemeinde Elberfeld konstituiert, die die Juden in den Kreisen Elberfeld und Lennep umfasste. 1876 spaltete sich eine orthodoxe Separatgemeinde ab. Seit 1894 bildeten die Barmer Juden eine eigenständige Gemeinde. 1932 waren Neviges (14 Personen), Heiligenhaus (12), Langenberg (12), Mettmann (10) und Wülfrath angeschlossen. Nach 1945 entstand in Wuppertal eine neue Gemeinde.
Gemeindegröße um 1815: 87 (1810) / 106 (1818), um 1880: 1249 (1885), 1932: 2500 / 2335 (1925), 2006: 2293.

Bethaus / Synagoge: Seit Beginn des 19. Jahrhunderts sind mehrere Betsäle bezeugt, 1865 wurde die neu gebaute Synagoge eingeweiht. Im 20. Jahrhundert existierten daneben mehrere Betsäle, vor allem für „ostjüdische“ Zuwanderer. 1938 wurde die Synagoge in Brand gesteckt, 1943 durch einen Bombenangriff vollständig zerstört. 1994 wurde die auf dem Synagogenareal errichtete Begegnungsstätte Alte Synagoge Wuppertal eröffnet. 1956 richtete die Nachkriegsgemeinde einen Betsaal im ehemaligen Jüdischen Altersheim ein. 2002 konnte eine neue Synagoge in Barmen eingeweiht werden (vorstehende Angaben alle nach Reuter 2007).

Zu Beginn des 19. Jahrhunderts wurden die Gottesdienste noch in privaten Häusern gefeiert. Die Synagogengemeinde Elberfeld-Barmen wurde am 29. Januar 1852 gegründet, sie erwarb 1863 ein Grundstück an der Genügsamkeitstraße zum Bau einer Synagoge mit Schule. Das 1864 bis 1865 errichtete Gebäude konnte am 15. September 1865 feierlich eingeweiht werden. Genauere Aussagen zur Architektur und zur genaueren Gestalt der Synagoge sind schwer zu treffen, da nur wenige Dokumente erhalten sind:
„Man vermutet eine dreischiffige Halle, das Mittelschiff rund 1,5 m höher als die Seitenschiffe, über denen die Frauenemporen angebracht waren. Der Raum hatte die Grundmaße von etwa 16 mal 12 Metern. Aus der dreiteiligen Eingangsfassade mit drei großen Rundfenstern trat ein etwas höherer Mittelrisalit hervor, der von einer offenen turmähnlichen Laterne gekrönt war. Die Länge des Schiffes entsprach fünf Fensterachsen an den Längsseiten.
Größere Umbauten wurden offenbar 1875 vorgenommen, die vor allem der technischen Erneuerung und dem Einbau einer Kanzel und einer Orgelempore dienten. Nach der Jahrhundertwende trug sich die trotz der Abspaltung der Barmer Juden immer größer werdende Gemeinde mit Plänen zu einem größeren Neubau, dessen Ausführung offenbar durch die Ereignisse des Ersten Weltkriegs verhindert wurde.“
(de.wikipedia)

Zerstörung 1938 und Erinnerung / Gedenken
Im Zuge der reichsweiten Novemberpogrome 1938 wurden alle jüdischen Gebäude Wuppertals in Brand gesteckt und zerstört, darunter auch am frühen Morgen des 10. November die Synagoge. Nach dem Zweiten Weltkrieg konnte die wieder gegründete jüdische Gemeinde Wuppertals den ehemaligen Speisesaal des 1913 gegründeten Altersheims in der Friedrich-Ebert-Straße (früher Königstraße) als Gotteshaus nutzen, welches ihr 1959 zurück übereignet wurde.

Vor Ort sind heute noch Reste der nördlichen Kellermauer zu sehen, davor ist der Grundriss des Gebäudes durch entsprechend verlegte Granitplatten nachgezeichnet.
„Den Grundriss der zerstörten Synagoge bezeichnen graue Granitsteinplatten. Darunter befinden sich noch Reste der alten Fundamente. Nur an der nördlichen Seite ist heute die freigelegte Ruine einer der Grundmauern zu sehen, die als “Mahnmal„ an die nationalsozialistische Judenverfolgung erinnert. Als “Antwort auf Zerstörung und Lärm und überhaupt das viele Ungelöste„ (Architekt Peter Busmann) schließt sich ein Garten mit zehn Apfelbäumen und einem künstlichen Wasserlauf in der Mitte an – ein “unbetretbarer Ort„.“ (alte-synagoge-wuppertal.de)

An den Standorten der ehemaligen Synagogen in Wuppertal-Barmen und Wuppertal-Elberfeld erinnern seit 1962 gleichlautende Bronze-Gedenktafeln an die beiden jüdischen Gotteshäuser (www.jüdische-gemeinden.de). Die in Versalien gehaltene Inschrift der Tafeln lautet:

Hier stand die Synagoge der / Jüdischen Gemeinde. Sie
wurde am 9. November 1938 / ein Opfer des Rassenwahns.
Die Stadt Wuppertal / 9.November 1962

Bodendenkmal
Das Objekt „Grundmauern der ehemaligen Synagoge Elberfeld, Genügsamkeitstraße“ ist ein eingetragenes ortsfestes Bodendenkmal (Denkmalliste Wuppertal, Eintragungsdatum: 30.10.1989, Nr. B005).

(Franz-Josef Knöchel, LVR-Redaktion KuLaDig, 2014/2021)

Internet
www.alte-synagoge-wuppertal.de (abgerufen 25.02.2014)
www.ns-gedenkstaetten.de: NRW, Wuppertal (abgerufen 25.02.2014)
www.jüdische-gemeinden.de: Wuppertal - Elberfeld u. Barmen (abgerufen 02.09.2021)
www.wuppertal.de: Denkmalliste-online (abgerufen 25.02.2014)
de.wikipedia.org: Alte Synagoge (Elberfeld) (abgerufen 25.02.2014)

Literatur

Reuter, Ursula (2007)
Jüdische Gemeinden vom frühen 19. bis zum Beginn des 21. Jahrhunderts. (Geschichtlicher Atlas der Rheinlande, VIII.8.) S. 37, Bonn.

Synagoge Elberfeld

Schlagwörter
Straße / Hausnummer
Genügsamkeitstraße
Ort
42105 Wuppertal
Gesetzlich geschütztes Kulturdenkmal
Ortsfestes Denkmal gem. § 3 DSchG NW
Fachsicht(en)
Kulturlandschaftspflege, Landeskunde
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Literaturauswertung
Historischer Zeitraum
Beginn 1864 bis 1865, Ende 1938

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Empfohlene Zitierweise
„Synagoge Elberfeld”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/O-86772-20140225-2 (Abgerufen: 25. April 2024)
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