Jüdische Friedhöfe in Mönchengladbach: Zwei Friedhöfe sind bekannt: Ein auf das frühe 17. Jahrhundert zurückgehender, aber nicht mehr existenter älterer Friedhof am ehemaligen Grünen Weg (später Laurentiusstraße) und ein jüngerer in der Hügelstraße, der heute noch genutzt wird.
Der jüngere jüdische Friedhof in Mönchengladbach liegt in der Hügelstraße (Flur 81, Nr. 32). Er wurde 1841 als Nachfolger des Friedhofs am Grünen Weg erworben und angelegt. 1891 und 1899 erfolgten Erweiterungen des Friedhofs, nach 1945 wurde die Fläche auf die heutige Größe von 7071 Quadratmeter verkleinert. Hier sind 462 Grabsteine erhalten. 555 Inschriften aus den Jahren 1857 bis heute sind in der epigraphischen Datenbank epidat des Essener Steinheim-Instituts dokumentiert.
Der unmittelbar westlich neben der Ernst-Reuter-Sportanlage gelegene und mit Bäumen bestandene Begräbnisplatz ist nicht frei zugänglich. Vor Ort finden sich weder Hinweise auf ihn noch weitere Informationen. Von außen ist der mit einer hohen Backsteinmauer umgebene Friedhof nur schwer einzusehen, die große Parzelle macht dabei aber einen sehr gepflegten Eindruck (Begehung am 23.02.2015).
„(…) der älteste erhaltene Grabstein stammt aus dem Jahr 1857, aus dem Zeitraum bis einschließlich 1942 sind 286 Grabsteine erhalten, der Friedhof wird jedoch weiterhin belegt und umfasste 2007 555 Grabsteine. 1993 wurde er in die Denkmalliste der Stadt Mönchengladbach eingetragen.“ (steinheim-institut.de) „Laut Pracht-Jörns sind während der NS-Zeit ca. 300 Grabsteine von Gladbacher Steinmetzbetrieben für den Gebrauch auf christlichen Friedhöfen umgearbeitet worden, lediglich etwa 50 Steine wurden gefunden und nach 1945 zurückgebracht. Demnach wäre von einem Verlust von 250 Grabsteinen auszugehen. Der heutige Begräbnisplatz ist kleiner als der ursprüngliche, da die Jüdische Kultusgemeinde nach dem Zweiten Weltkrieg der Stadt einen unbelegten Teil zur Errichtung der Ernst-Reuter-Sportanlage abtrat. Im Bildbestand des Stadtarchivs befinden sich zwei Friedhofsansichten aus den frühen 50er Jahren. Lamers vermutet 1998 etwa 500 Begräbnisse.“ (Jüdische Friedhöfe in Deutschland)
Mönchengladbach. (Rheinischer Städteatlas, Lieferung XII, Nr. 65.) S. 16f., Köln.
Pracht-Jörns, Elfi (2000)
Jüdisches Kulturerbe in Nordrhein-Westfalen, Teil II: Regierungsbezirk Düsseldorf. (Beiträge zu den Bau- und Kunstdenkmälern im Rheinland 34.2.) S. 182-192, Köln.
Reuter, Ursula (2007)
Jüdische Gemeinden vom frühen 19. bis zum Beginn des 21. Jahrhunderts. (Geschichtlicher Atlas der Rheinlande, VIII.8.) Bonn.
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