Katholische Pfarrkirche Sankt Stephan in der Mainzer Altstadt

Stephanskirche, Stiftskirche St. Stephan

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Kulturlandschaftspflege, Landeskunde
Gemeinde(n): Mainz
Kreis(e): Mainz
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Koordinate WGS84 49° 59′ 44,44″ N: 8° 16′ 8,03″ O 49,99568°N: 8,2689°O
Koordinate UTM 32.447.599,50 m: 5.538.406,31 m
Koordinate Gauss/Krüger 3.447.653,60 m: 5.540.182,42 m
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Willigis, der Erzbischof von Mainz (975-1011) und Erzkanzler des Reiches, ließ um 990 an der Stelle der heutigen St. Stephanskirche auf der südwestlichen Anhöhe der Stadt eine Stiftskirche errichten. Diese Kirche sollte als „Gebetsstätte des Reiches“ erbaut werden. Willigis, der Erbauer des Mainzer Domes, fand selbst seine letzte Ruhe im Jahr 1011 in St. Stephan. Der gotische Neubau datiert jedoch aus späterer Zeit, er wurde um 1290 begonnen und um 1338 fertiggestellt. Dieser Nachfolgerbau orientierte sich an den Vorgaben des Grundrisses des Willigis-Baus und gab somit die Ausgestaltung als Doppelchoranlage vor. Der Kreuzgang an der Südseite wurde von 1462 bis 1499 hinzugefügt. In der Barockzeit erhielt St. Stephan eine entsprechende innere Gestaltung. Nach der Aufhebung des Stifts wurde St. Stephan 1802 zur Pfarrkirche umgeändert.
Als 1857 der nahe gelegene Pulverturm explodierte, führte dies auch an St. Stephan zu schweren Beschädigungen und die reiche barocke Ausstattung war nicht mehr vorhanden. Ebenfalls führte der Zweite Weltkrieg zu großen Schäden an St. Stephan. Besonders der große Westturm musste nach Kriegsende aufwendig restauriert werden. Die Wiederaufbauarbeiten dauerten bis 1959 an, allerdings wurde das Gewölbe von Langhaus und Chor nicht wieder hergestellt, sondern durch eine flache Holzdecke ersetzt. Umfassende Sanierungsarbeiten an den Außenmauern wurden erst Mitte der 1990er Jahre zum Abschluss gebracht.

Bauweise
Erzbischof Willigis ließ an der Stelle der heutigen Pfarrkirche St. Stephan um 990 eine doppelchörige Basilika im ottonisch-vorromanischen Stil errichten. Zwischen 1290 und 1338 ließ das Kollegiatstift, eine Gemeinschaft von Weltpriestern, die Kirche im gotischen Stil neu erbauen. Der Turm war ursprünglich nur eingeschossig, erhielt jedoch 1495 eine Glockenstube mit Maßwerkfenstern. Im Jahr 1740 wurde der Turm um eine sogenannte Türmerwohnung erhöht, gleichzeitig fand die Erhöhung der Glockenhaube auf 66 Meter statt. Am Außenbau sind große Maßwerkfenster und gestaffelte Strebepfeiler zu erkennen, die der Jochteilung im Inneren entsprechen. Das Satteldach des Mittelschiffes ist mit Walmdächern gedeckt, die entsprechend der jeweiligen Jochteilung emporragen. Der zwischen 1462 und 1499 hinzugefügte Kreuzgang befindet sich an der Südseite der Kirche und besteht aus vier etwa gleichlangen Flügeln, die einen Innenhof umschließen.

Heutiges Erscheinungsbild
Die Kirche stellt sich heute als klar gegliederte gotische Hallenkirche mit drei Schiffen dar, mit Chören im Osten und im Westen. Ein großer achteckiger Glockenturm ragt über dem Westchor. Die Wände sind in heller Farbe gehalten, dies bildet einen guten Kontrast zu dem roten Sandstein der tragenden Architekturteile. Der 66 Meter hohe Turm des Bauwerkes stammt, Vermutungen zufolge, bis zur Höhe des Spitzbogenfrieses noch von der Willigiskirche. 1947 wurde ein breiter Riss im Turm geschlossen. 1962 fand in Mainz die 2000-Jahr-Feier statt, zu der der St. Stephanskirche Kuppel und Laterne wieder aufgesetzt wurden. Die auf der südwestlichen Anhöhe gelegene Pfarrkirche St. Stephan prägt mit dem hohen Turm das Mainzer Stadtbild. St. Stephan gilt als größter Kirchenbau nach dem Mainzer Dom. Zudem ist die Kirche die älteste doppelchörige kreuzförmige Hallenkirche am Mittelrhein. Die einzigartige Baugestalt entsteht durch das bei Hallenkirchen sonst eher untypische Querhaus und ebenso durch den Turm, der sich über dem westlichen Mittelschiffsjoch befindet.

Chagallfenster
Die von dem berühmten Maler Marc Chagall in den Jahren zwischen 1978 und 1985 geschaffenen neun Fenster für den Ostchor und das Querschiff von Sankt Stephan sind die einzigen Glasfenster des jüdischen Künstlers in Deutschland. Das letzte vollendete der Mainzer Ehrenbürger Marc Chagall, der die Stadt Mainz jedoch nie kennen lernte, kurz vor seinem Tod im 98. Lebensjahr. Die Fenster setzen ein Zeichen für Völkerverständigung und Frieden, indem sie in biblischen Darstellungen die Verbundenheit zwischen jüdischem und christlichem Glauben zeigen. Die blau leuchtenden Glasfenster machen St. Stephan zu einer Attraktion, was durch die Zahl von 200.000 Touristen pro Jahr belegt wird, die auf den Stephansberg hinauf wandern.

(Nina Pfeiffer, Universität Koblenz-Landau, 2015)

Quelle
Informationstafel vor Ort

Internet
www.st-stephan-mainz.de: Katholische Pfarrgemeinde St. Stephan Mainz (Abgerufen: 22.03.2015)
www.mainz.de: St. Stephan - Chagalls Mystik des blauen Lichts (Abgerufen: 22.03.2015)

Literatur

Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz (Hrsg.) (2023)
Nachrichtliches Verzeichnis der Kulturdenkmäler, Kreisfreie Stadt Mainz. Denkmalverzeichnis Kreisfreie Stadt Mainz, 3. April 2023. S. 4, Mainz. Online verfügbar: denkmallisten.gdke-rlp.de/Mainz, abgerufen am 16.06.2023
Wegner, Ewald (1990)
Stadt Mainz, Altstadt. (Kulturdenkmäler in Rheinland-Pfalz, Band 2.2.) S. 114 -118, Düsseldorf.

Katholische Pfarrkirche Sankt Stephan in der Mainzer Altstadt

Schlagwörter
Ort
Mainz - Altstadt
Fachsicht(en)
Kulturlandschaftspflege, Landeskunde
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Auswertung historischer Karten, Literaturauswertung, Geländebegehung/-kartierung, Fernerkundung
Historischer Zeitraum
Beginn 1290 bis 1338

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„Katholische Pfarrkirche Sankt Stephan in der Mainzer Altstadt”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/O-119145-20150324-7 (Abgerufen: 24. April 2024)
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