Alter Turm EImstein

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Kulturlandschaftspflege, Denkmalpflege, Landeskunde
Gemeinde(n): Elmstein
Kreis(e): Bad Dürkheim
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Koordinate WGS84 49° 20′ 55,08″ N: 7° 56′ 59,44″ O 49,34863°N: 7,94985°O
Koordinate UTM 32.423.727,24 m: 5.466.743,06 m
Koordinate Gauss/Krüger 3.423.772,19 m: 5.468.490,69 m
  • Alter Turm im Appenthal in Elmstein (2022)

    Alter Turm im Appenthal in Elmstein (2022)

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Die Ruine des Alten Turms im Elmsteiner Ortsteil Appenthal gehörte einst als Kirchturm zu einer Sandsteinkirche, die im 15. Jahrhundert erbaut wurde und nur 100 Jahre später wieder verfallen war.


Das Kulturgut
Die Baumeister
Ähnlichkeit Spitalkirche in Deidesheim
Des Kurfürsten Capelle


Das Kulturgut
Der „Alte Turm“ im Appenthal in Elmstein gehörte zu einer respektablen Sandsteinkirche, die Ende des 15. Jahrhunderts erbaut wurde. Nachdem die Kirche schon im 16. Jahrhundert verfallen war, wurden die roten Sandsteine für Hausbauten wiederverwendet. Die Mauern des Turms waren jedoch zu robust, um sie ebenfalls abtragen zu können. Daher ist er heute noch ein wichtiges Kulturgut des Elmsteiner Tals.
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Die Baumeister
Die spätmittelalterliche (spätgotische) Bauweise des Turms zeichnet sich vor allem in den hohen, spitzbogigen Fenstern mit Maßwerkresten, aber auch in Simsen und Profilen sowie dem Vorhangbogengewände der kleinen Tür auf der Turmsüdseite aus. Des Weiteren sind die Rand- und Gewändesteine mit den Steinmetzzeichen der Meister, die sie sorgfältig behauen haben, versehen. Aufgrund der Menge an Zeichen lässt sich daraus schließen, dass für den Bau der Kirche viele Bauleute benötigt wurden. So findet man alleine an der Turmruine etwa 32 verschiedene Gravuren. Eine große Besonderheit an der Ruine ist der Großteil an Werkmeisterkennzeichen, die der berühmten Straßburger Bauhütte zugeordnet werden können. So ergaben Untersuchungen, dass die meisten Zeichen am Turm in Appenthal mit denen am Straßburger Münster übereinstimmen. Man kann also davon ausgehen, dass ein Bautrupp aus Straßburg bei der Entstehung der Appenthaler Kirche beteiligt war.
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Ähnlichkeit Spitalkirche in Deidesheim
Eine weitere Ähnlichkeit zu anderen Bauten findet sich im näher gelegenen Deidesheim. Die um dieselbe Zeit entstandene Spitalkirche, welche heute noch im Zentrum der Altstadt zu bewundern ist, wurde vermutlich unter der Leitung desselben Hüttenmeisters errichtet. Hinweise darauf finden sich in Grundriss und Bauweise der beiden Kirchen.
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Des Kurfürsten Capelle
Der „Alte Turm“ findet erstmals in seiner Stiftungsurkunde 1493 Erwähnung. Überlieferungen einer Entstehung bzw. des Baubeginns im Jahre 1488 konnten bis heute nicht belegt werden. Stattdessen kann man aus der Urkunde entnehmen, dass die Kirche von Pfalzgraf Philipp in Auftrag gegeben und gestiftet wurde. Obwohl er in Heidelberg residierte, kam er für die Jagd oft in die zu seinen Ländereien gehörenden Elmstein-Appenthaler Wälder. Geweiht wurde die Kirche der „heiligsten Jungfrau Maria“, deren Verehrung sich Ende des 15. Jahrhunderts in ihrer Blütezeit befand. Die Kirche wird außerdem in den Schriften als „Capelle“ bezeichnet, was in diesem Falle nichts mit ihrer Größe, aber mit der kirchlichen Einordnung zu tun hatte. Sie gehörte nicht zu einem Pfarramt, sondern zu einer Kaplanei (unter der „mater“ Elmstein). Auch eine „Wallfahrtskirche“ war das Gotteshaus in Appenthal nicht. Berichte mit dem Begriff „Wallfahren“ wurden fälschlicherweise so ausgelegt. Es sollte nur im Sinne von „zur Kirche gehen“ verstanden werden.
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Der Alte Turm wird im Nachrichtlichen Verzeichnis der Kulturdenkmäler im Kreis Bad Dürkheim (Stand 13.07.2022, dort S. 34) geführt.
Der Eintrag lautet:
„Kapellenruine, sog. Alter Turm, Bruchsteinbau mit Ansätzen der Außenmauern des ehem. Saalbaus, 1488; Teile der Langhauswände im Haus Talstraße 15“

(Kreisverwaltung Bad Dürkheim, 2022)

Internet
Nachrichtliches Verzeichnis der Kulturdenkmäler Kreis Bad Dürkheim
Elmsteiner Heimatschrift

Quelle
Zusammenfassung von Milena Hook, 2016 aus Elmsteiner Heimatschriften: Appenthal - sein Alter Turm und seine Chronik, 1996.



Alter Turm EImstein

Schlagwörter
Straße / Hausnummer
Talstraße 13
Ort
67471 Elmstein / Rheinland-Pfalz
Gesetzlich geschütztes Kulturdenkmal
Geschütztes Kulturdenkmal gem. § 8 DSchG Rheinland-Pfalz
Fachsicht(en)
Kulturlandschaftspflege, Denkmalpflege, Landeskunde
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Vor Ort Dokumentation, Archivauswertung

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Empfohlene Zitierweise
Kreisverwaltung Bad Dürkheim: „Alter Turm EImstein”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/KLD-344106 (Abgerufen: 17. Mai 2024)
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