Hochbunker in Dottendorf

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Kulturlandschaftspflege, Landeskunde
Gemeinde(n): Bonn
Kreis(e): Bonn
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Koordinate WGS84 50° 42′ 17,66″ N: 7° 06′ 45,34″ O 50,7049°N: 7,1126°O
Koordinate UTM 32.366.727,98 m: 5.618.709,07 m
Koordinate Gauss/Krüger 2.578.638,61 m: 5.619.409,66 m
  • Hochbunker in Dottendorf, Quiriniusplatz (2013)

    Hochbunker in Dottendorf, Quiriniusplatz (2013)

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    Mauß, Caecilius / CC BY-SA 3.0 via WikimediaCommons
    Fotograf/Urheber:
    Caecilius Mauß
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Der Hochbunker in Dottendorf wurde im Rahmen des sogenannten „Führer-Sofortprogrammes“ von 1940 zum Schutz der Bevölkerung des Bonner Stadtteils vor Luftangriffen der Alliierten in den Jahren 1941/42 als Baumaßnahme realisiert, wobei die anfallenden Kosten vom Deutschen Reich übernommen wurden.

Das Gebäude
Bei dem Hochbunker handelt es sich um einen Stahlbetonbau auf einem fast rechteckigem Grundriss, der am östlichen Ende des Quiriniusplatzes gelegen ist und aufgrund seiner Größe den Charakter des Platzes prägt. Mit seinen 985 Quadratmetern bietet das viergeschossige Bauwerk Raum für 870 Menschen.
Seinen besonderen Charakter erhält der Dottendorfer Hochbunker durch die beiden Ecktürme, die gleich einem Risalit (ein Risalit ist ein auf ganzer Höhe aus der Fassade hervorspringender Gebäudeteil) aus der Westfassade hervortreten und den Gebäudekomplex ca. um einen Meter überragen. Die Türme sind mit Schiefergedeckten Pyramidendächern versehen. Die Durchfensterung der beiden Türme mit schmalen hochrechteckigen Fenstern sowie jeweils einem Rundfenster erinnern an einen Sakralbau. In den Türmen sind je ein Treppenhaus sowie auch der Zugang zu dem mit Kies abgedecktem Flachdach untergebracht.

Ebenfalls an der Westfassade befinden sich die beiden Eingänge, die in einer Portikus (eine Portikus ist ein von Säulen getragener Eingangsraum) integriert sind. Diese liegt leicht erhöht und kann durch Treppen aus Naturstein errreicht werden. An der Nord-, Süd- und Ostfassade befinden sich auf der Höhe des dritten Stockwerks erkerartige Verstärkungen. Neben den beiden Ecktürmen bietet der Dottendorfer Hochbunker zwei weitere Besonderheiten: Die drei erkerartigen Verstärkungen werden von abgetreppten Konsolen gehalten, die aufgrund ihrer Gestaltung fast dekorativ anmuten. Diese Eigenheit, einen eigentlich rein funktionalen Bau mittels bestimmter Architekturelemente besonders gestalten zu wollen, lässt sich auch in der Befensterung der beiden Türme wiederfinden, wo sich der Wechsel der Fensterformen allein aus seiner Funktionalität heraus, nicht erklären lässt.
Neben diesen Eigenheiten, die an der Außenfassade sichtbar werden, überrascht auch die - im Vergleich mit anderen Hochbunkern - geringe Wandstärke. Diese beläuft sich bei dem unterirdisch gelegenen Geschoss auf drei Meter, bei den drei überirdischen Geschossen auf lediglich zwei Meter.

Weitere Nutzung
Der Hochbunker in Dottendorf wurde während des Zweiten Weltkrieges nicht beschädigt und galt deshalb zur Zeit des Kalten Krieges als potentieller Schutzraum. Die Zivilschutzbindung erlosch jedoch 2011. Ende des Jahres 2014 wurde der Hochbunker von der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben verkauft und befindet sich nun in Privatbesitz.

Baudenkmal
Das Objekt „Hochbunker in Dottendorf“ am Quiriniusplatz 1, ist ein eingetragenes Baudenkmal der Stadt Bonn (www.bonn.de, Stand 05. Mai 2017, Nr. A 3188).

(Florian Weber, LVR-Redaktion KuLaDig, 2018)

Internet
www.bonn.de: Stadt Bonn, Amt 61-02, Untere Denkmalbehörde, Liste der gem. § 3 DSchG NW in die Denkmalliste eingetragenen Baudenkmäler, Bodendenkmäler, beweglichen Denkmäler und Denkmalbereiche der Stadt Bonn (PDF-Datei, 734 kB, Stand: 01.05.2017, S. 47, abgerufen 29.03.2018)
www.general-anzeiger-bonn.de: Neue Eigentümer für den Dottendorfer Bunker (General-Anzeiger Bonn vom 05.01.2015, abgerufen 29.03.2018)
rheinische-geschichte.lvr.de: Bonn im Bombenkrieg 1939-1945 (Text Helmut Vogt, abgerufen 06.10.2022)
www.rheinische-geschichte.lvr.de: Bonn im Bombenkrieg 1939-1945 (abgerufen 29.03.2018, Inhalt nicht mehr verfügbar 06.10.2022)

Literatur

Bothien, Horst-Pierre; Stang, Erhard (2004)
Bonn im Bombenhagel, 18. Oktober 1944. Gudensberg-Gleichen.

Hochbunker in Dottendorf

Schlagwörter
Straße / Hausnummer
Quirinusplatz 1
Ort
53129 Bonn - Dottendorf
Fachsicht(en)
Kulturlandschaftspflege, Landeskunde
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
keine Angabe
Historischer Zeitraum
Beginn 1941 bis 1942

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„Hochbunker in Dottendorf”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/KLD-276755 (Abgerufen: 20. Mai 2024)
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