Halde Rockelsberg

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Kulturlandschaftspflege
Gemeinde(n): Duisburg
Kreis(e): Duisburg
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Koordinate WGS84 51° 25′ 10,23″ N: 6° 43′ 10,05″ O 51,41951°N: 6,71946°O
Koordinate UTM 32.341.431,85 m: 5.698.944,88 m
Koordinate Gauss/Krüger 2.550.090,35 m: 5.698.563,04 m
  • Halde Rockelsberg (2016)

    Halde Rockelsberg (2016)

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    Kai-William Boldt / Rheinischer Verein für Denkmalpflege und Landschaftsschutz e. V.
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    Kai-William Boldt
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Das Krupp Stahlwerk Rheinhausen hat nicht nur durch die Ausdehnung seiner Werksanlangen und der zugehörigen Infrastruktureinrichtungen den Stadtteil Rheinhausen geprägt, sondern es ist auch für die Umgestaltung des Reliefs verantwortlich. So entstand in Rheinhausen direkt am Rhein ein 2,5km langer und etwa 40 m über das Gelände hinausragender Haldenkomplex: der Kern des heutigen Rheinuferparks.

Die eigentliche Rockelsberghalde befindet sich nördlich der Wegkreuzung von Rheingasse und Deichstrasse; für die Bevölkerung gehören oft auch die flankierenden Haldenhügel dazu. Den Namen leitete die Bevölkerung von dem Unternehmen Rockelsberg ab, das die Aufschüttungen vorgenommen hat.

Die Halden befinden sich an der Stelle ehemaliger Kiesgruben, die wie viele andere im Bereich ehemaliger Rheinarme, durch den steigenden Bedarf an Kiesen und Sanden für die Betonherstellung entstanden sind. Hier sind sie kartennachweislich in der Zeit zwischen 1926 und 1938 entstanden (kein Nachweis auf der TK25 von 1928). Eine beginnende Verfüllung ist erstmals in der TK25 von 1948 dokumentiert. So entstanden allmählich die Vollformen durch weitere Aufschüttung von Schlacken, später wurden die Halden als Deponie für Hausmüll und Schutt weiter modifiziert.

Die Halde Rockelsberg ist in mehreren Schritten renaturiert worden. Im Zuge der IBA Emscherpark (1989-1999) und ihrer Folgeinitiativen sind solche Standorte als besondere Industrienatur ausgewiesen worden. Sie punkten mit hoher biologischer Diversität auf aussergewöhnlichen Substraten. Merkmale wie Nährstoffarmut, Salz- oder Schwermineralanreicherungen unterscheiden diese urbanen Bodenvarianten von ihren natürlichen Pendants. Ökosysteme im Bereich des industriekulturellen Erbes zeigen aufgrund ihres jungen Alters eine ständige Veränderung: Stoffflüsse variieren und pflanzliche Sukzessionen sind bei einer hohen Artenvielfalt räumlich sehr unterschiedlich.

(Kai-William Boldt, Rheinischer Verein für Denkmalpflege und Landschaftsschutz e.V. / LVR-Fachbereich Regionale Kulturarbeit, Abteilung Landschaftliche Kulturpflege, 2016)

Internet
Metropole Ruhr, Rockelsberghalde: Berg mit Hafensicht (abgerufen: 01.09.2016)

Literatur

Boldt, Kai-William; Gelhar, Martina (2008)
Das Ruhrgebiet - Landschaft, Industrie, Kultur. Darmstadt.
Keil, P.; Fuchs, R.; Loos, G.H. (2007)
Auf lebendigen Brachen unter extremen Bedingungen. Die industrietypische Flora und Vegetation des Ruhrgebiets. In: Praxis der Naturwissenschaften - Biologie in der Schule, (56.) Köln.
Winzig, G. (2000)
Die Haldenproblematik im Ruhrgebiet. In: Das Ruhrgebiet. Geographische Exkusionen, S. 186-193. Gotha.

Halde Rockelsberg

Schlagwörter
Straße / Hausnummer
Rheingasse
Ort
47228 Duisburg - Rheinhausen
Fachsicht(en)
Kulturlandschaftspflege
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Geländebegehung/-kartierung, Auswertung historischer Karten, Literaturauswertung
Historischer Zeitraum
Beginn 1945 bis 2010

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„Halde Rockelsberg”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/KLD-252552 (Abgerufen: 21. Mai 2024)
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