In der Bad Godesberger Aennchenstraße befinden sich auf einer von Hecken umstandenen Parzelle von etwa 7 x 20 Meter Fläche 33 jüdische Grabsteine. Obwohl häufig als „jüdischer Friedhof“ angesprochen, „handelt es sich ... nicht um einen echten Friedhof“, da die Grabsteine erst nach dem Zweiten Weltkrieg am Fuß des Godesbergs entdeckt und hier aufgestellt wurden (uni-heidelberg.de, Alter Friedhof). Ob diese Steine von der Fläche des bis 1895 belegten ursprünglichen Jüdischen Friedhofs „am Südosthang des Godesbergs“ stammen, muss ohne genauere Informationen zum Ort ihres Auffindens, ihrem Alter usw. offen bleiben.
Ein Schild am Eingang weist die knapp 140 Quadratmeter umfassende Parzelle als „Jüdische Gedenkstätte“ aus, weitere Hinweise oder Informationen finden sich vor Ort nicht. Die Fläche ist über eine etwas morsche und unverschlossene Pforte frei zugänglich und macht einen gepflegten Eindruck. Auf den Grabsteinen abgelegte Steine zeugen davon, dass die Gedenkstätte offenbar regelmäßig besucht wird (Begehung 12.05.2014).
Die Aennchenstraße selbst ist nach Aennchen Schumacher (1860-1935) benannt, die als „Lindenwirtin“ zwischen 1891 und dem Ende des Ersten Weltkriegs einen Gasthof in Godesberg betrieb, dessen Original im Zuge der Bad Godesberger Altstadtsanierung 1971 abgetragen und 1974 als Neubau wieder eröffnet wurde. „Godesbergs Ännchen“ hat sich ferner über eine Sammlung studentischen Liedguts (Ännchen-Liederbuch) verdient gemacht (virtuellesbrueckenhofmuseum.de und www.goethezeitportal.de).
Baudenkmal Unter der irreführenden Bezeichnung „Israelitischer Friedhof, Ännchenstraße“ ist das Objekt ein eingetragenes Baudenkmal (Denkmalliste Bonn, Nr. A 548). Auch das LVR-Amt für Denkmalpflege im Rheinland führt die Gedenkstätte gleichermaßen als „Jüdischer (israelitischer) Friedhof“ unter der Nr. 29256.
Internet zentralarchiv-juden.de: Bad Godesberg, Alter Friedhof (mit Erwähnung der Gedenkstätte) (abgerufen 23.02.2021) de.wikipedia.org: Jüdischer Friedhof Bad Godesberg (abgerufen 09.06.2011, 07.05.2014 und 23.02.2021) www.bonn.de: Denkmalliste (PDF-Datei, 2,18 MB, Stand März 2021, abgerufen 26.04.2022) virtuellesbrueckenhofmuseum.de: Ännchen - Lindenwirtin in Godesberg (Galerie, 26 Bilder, abgerufen 17.08.2023) www.goethezeitportal.de: Ännchen Schumacher - Die Lindenwirtin in Bad Godesberg (abgerufen 17.08.2023) www.uni-heidelberg.de: Jüdische Friedhöfe in Nordrhein: Bad Godesberg, Alter Friedhof (abgerufen 07.05.2014, Inhalt nicht mehr verfügbar 23.02.2021)
Literatur
Reuter, Ursula (2007)
Jüdische Gemeinden vom frühen 19. bis zum Beginn des 21. Jahrhunderts. (Geschichtlicher Atlas der Rheinlande, VIII.8.) S. 25, Bonn.
Stadt Bonn, Amt 61-02, Untere Denkmalbehörde (Hrsg.) (2014)
Liste der gem. § 3 DSchG NW in die Denkmalliste eingetragenen Baudenkmäler, Bodendenkmäler, beweglichen Denkmäler und Denkmalbereiche der Stadt Bonn (Stand: 01.04.2014). S. 3, Bonn.
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