Naturschutzgebiet Momm-Niederung

NSG WES-018

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Kulturlandschaftspflege
Gemeinde(n): Voerde (Niederrhein)
Kreis(e): Wesel
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Koordinate WGS84 51° 35′ 46,28″ N: 6° 38′ 8,65″ O 51,59619°N: 6,63574°O
Koordinate UTM 32.336.246,17 m: 5.718.775,01 m
Koordinate Gauss/Krüger 2.544.095,64 m: 5.718.165,98 m
  • Streuobstwiese

    Streuobstwiese

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  • Kopfeschen auf einer Wiese

    Kopfeschen auf einer Wiese

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  • Eine Straße in der Momm-Niederung, die links und rechts von Kopfbäumen und Gebüsch gesäumt ist (2010).

    Eine Straße in der Momm-Niederung, die links und rechts von Kopfbäumen und Gebüsch gesäumt ist (2010).

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  • Allee mit Kopfeschen

    Allee mit Kopfeschen

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  • Kopfesche

    Kopfesche

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  • Auf einem Ast sitzender Steinkauz, aufgenommen in der Mommniederung bei Voerde (2004).

    Auf einem Ast sitzender Steinkauz, aufgenommen in der Mommniederung bei Voerde (2004).

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Die Momm-Niederung in Voerde „liegt in ihrer idyllischen und urländischen Pracht am Ostufer des Rheins“ (Eickhoff, 2011). Das Naturschutzgebiet umfasst circa 600 Hektar Fläche und zieht sich, beginnend nördlich von Mehrum, in einer breiten, weit geschwungenen Schlinge bis nach Götterswickerhamm. Namensgebend für die Rheinaue ist der Mommbach, der zum einen zwischen den Ortsteilen Mehrum und Ork, zum anderen östlich von Götterswickerhamm in den Rhein mündet. Der Verlauf des Mommbachs entspricht etwa dem früheren Verlauf des Rheins.

Das Rheinvorland war auch früher schon regelmäßigen Überschwemmungen ausgesetzt, wobei die eingetragenen Nährstoffe zu üppigen Auenwäldern führten. Einzelne, höher liegende „Inselterrassen“ machten eine Besiedlung der Niederterrassenbereiche damals trotz Hochwassergefahren möglich. Löhnen ist neben Ork und Mehrum eines der ältesten Ortsteile in Voerde, da diese Bereiche leicht erhöht und durch künstlich aufgeschüttete Warften auch dem Hochwasser fern lagen. Löhnen gilt als das südlichste Warftendorf am Rhein, mit der historischen Wasserburganlage „Haus Löhnen“.
Zur Kultivierung der Niederung wurden die Auenwälder ab der zweiten Hälfte des Mittelalters großflächig gerodet und in Schläge (Flurstücke) aufgeteilt. Straßennamen wie „Holzweg“ und „In den Schlägen“ zeugen noch von dieser Zeit. Eine intensive Beweidung dieser Flächen scheint aufkommende Gehölze immer wieder zurückgedrängt zu haben. Der Ortsname Löhnen (Lohne/Lönne = Abzugsgraben, Vertiefung), weist darauf hin, dass für die Schaffung von landwirtschaftlichen Nutzflächen und für den Bau von Siedlungen auch Entwässerungsgräben angelegt wurden. Vor Überflutungen schützte der bereits im frühen Mittelalter erbaute Rheindeich westlich von Mehrum – dies tut er auch heute noch.

In der Niederung sind auch heute noch überwiegend Obstwiesen und -weiden (ca. 7.000 alte hochstämmige Obstbäume), Hecken und Kopfbaumreihen mit Eschen zu finden, aber auch Kopfweiden und -eichen. Einzelne Parzellen sind teils durch Weißdornhecken, Zäune und Gräben abgegrenzt. Zusammen mit dem umgebenden artenreichen Grünland ist die Landschaft kleinräumig reich strukturiert und vielfältig. Viele Hecken- und Höhlenbrüter finden hier einen Lebensraum, insbesondere der Steinkauz hat große Bestände in den alten Kopfbäumen und Baumhöhlen. Ohne regelmäßige Pflegeschnitte der (Kopf-)Bäume und Hecken würde diese Kulturlandschaft schnell verschwinden.
Das Grünland ist als Brut-, Rast- und Überwinterungsgebiet für arktische Wildgänse und andere Wasservögel von großer Bedeutung.

Die durch den Steinkohlebergbau, dieser endete 2008, entstandenen Bergsenkungen führten zu einem veränderten Grundwasserregime – und somit zu eine beachtlichen Veränderung des Mommbachs und der ihn begleitenden Auenlandschaft.

(Biologische Station im Kreis Wesel e.V., 2013. Erstellt im Zuge des Projektes „Kulturlandschaft am Niederrhein“. Ein Projekt im Rahmen des LVR Netzwerks Umwelt.)

Internet
nsg.naturschutzinformationen.nrw.de: Naturschutzgebiet Momm-Niederung (WES-018) (abgerufen 14.02.2024)

Literatur

Eickhoff, Peter (2011)
111 Orte am Niederrhein die man gesehen haben muss. Goch.
Klein, Hermann / Kreis Wesel (Hrsg.) (2010)
Das Mommbachgebiet in Voerde. In: Kreis Wesel Jahrbuch 2011, S. 174-182. o. O.

Naturschutzgebiet Momm-Niederung

Schlagwörter
Ort
46562 Voerde
Fachsicht(en)
Kulturlandschaftspflege
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Literaturauswertung, Geländebegehung/-kartierung, mündliche Hinweise Ortsansässiger, Ortskundiger

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Biologische Station im Kreis Wesel e.V. (2013): „Naturschutzgebiet Momm-Niederung”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/O-80337-20131128-2 (Abgerufen: 24. April 2024)
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