Der Name des Bagelwaldes ist eventuell auf den Weseler Verlags- und Druckereigründer August Bagel (1809-1881) zurückzuführen. Aber auch die Preußische Uraufnahme verzeichnet hier einen Hof im Wald mit dem (unleserlichen) Namen Bakolt (?), so dass auch eine Zurückführung des Namens auf „Bakolt's Wald“ möglich wäre. Auf der Preußischen Neuaufnahme ist im nordwestlichen Teil des heutigen Bagelwaldes eine parkähnliche Anlage mit größeren Gebäuden auszumachen, die heute aber nicht mehr besteht. Seit 1956 wurde der Bagelwald als abgeschlossenes Betriebsgelände des Wasserwerkes II Obrighoven genutzt.
Mit dem Ende der Nutzung der Brunnen für die Wasserversorgung der Stadt Wesel stand mehrfach – zuletzt im Jahre 2003 – eine Planung im Raum, den Wald, der in einem Netz von Wanderwegen bzw. Straßen liegt, zu öffnen. Jedoch erhielt der Wald gerade durch seine Abgeschlossenheit seinen beispiellosen Wert: Der Bagelwald ist ein reich strukturierter Mischwald aus Buche, Stieleiche, Roteiche, Winterlinde, Hainbuche, Bergahorn, Sandbirke, Waldkiefer und Fichte u.a. mit Naturverjüngung; ca. zwei Drittel des Bestandes sind mehr als 90 Jahre alt.
Im Kernbereich beiderseits der damals vorgesehenen Wegeführung stocken, jeweils mit alten Roteichen durchsetzt, über 120 Jahre alte Buchen- (mehr im westlichen Teil) und Stieleichenbestände (mehr im östlichen Teil). Insbesondere entlang des Weges dürften etliche Buchen wie auch Eichen schon bald ihre Lebensaltersgrenze erreicht haben. Hier befinden sich auch die meisten Bäume mit Naturhöhlen und besonders viel Totholz. Im eingezäunten Bereich sind weit über 100 Nistkästen verschiedenster Art – darunter 28 Hohltaubenkästen – besonders im Buchenaltbestand und mit Schwerpunkt im östlich gelegenen Eichenhochwald in Augenhöhe angebracht.
Nicht zuletzt durch Nachweise der im Bagelwald beheimateten Fledermäuse konnte der Wert des Gebietes vermittelt werden. Eine Öffnung des Waldes hätte bedeutet, dass zur Verkehrssicherung auf den Wanderwegen ein Großteil der alten, bruchgefährdeten und bereits zerborstenen Bäume gefällt und geräumt hätte werden müssen. Im Jahr 2003 wurde mit Zustimmung des Rates der Stadt Wesel auf eine Öffnung verzichtet. Mit Änderung des Landschaftsplanes wurde das Naturschutzgebiet „Bagelwald im Wackenbruch“ rechtskräftig.
(Biologische Station im Kreis Wesel e.V. 2014. Erstellt im Zuge des Projektes „Kulturlandschaft am Niederrhein“. Ein Projekt im Rahmen des LVR Netzwerks Umwelt)
Der hier präsentierte Inhalt ist urheberrechtlich geschützt. Die angezeigten Medien unterliegen möglicherweise zusätzlichen urheberrechtlichen Bedingungen, die an diesen ausgewiesen sind.
Möchten Sie dieses Objekt in der Kuladig-App öffnen?
Wir verwenden Cookies
Dies sind zum einen technisch notwendige Cookies,
um die Funktionsfähigkeit der Seiten sicherzustellen. Diesen können Sie nicht widersprechen, wenn
Sie die Seite nutzen möchten. Darüber hinaus verwenden wir Cookies für eine Webanalyse, um die
Nutzbarkeit unserer Seiten zu optimieren, sofern Sie einverstanden sind. Mit Anklicken des Buttons
erklären Sie Ihr Einverständnis. Weitere Informationen finden Sie auf unserer Datenschutzseite.