Die historische Nutzungsform der Eschflur lässt sich heute noch anhand von Plaggeneschen mit bogenförmigen Parzellengrenzen in der Landschaft ablesen. Die Bodenkarte BK50 des Geologischen Dienstes weist hier „Typische Braunerde, podsolig, tiefreichend humos, zum Teil Grauer Plaggenesch“ aus.
Das Wegenetz weist teilweise Kurven um die Acker- und Wiesenflächen, teilweise winklige Verbindungen an Entwässerungsgräben auf. Als Verbindungsweg zwischen den Wirtschaftsflächen entstand im Gebiet gehöftnah ein Hohlweg.
Die meisten der heute noch vorhandenen Einzelgehöfte lassen sich mindestens bis in die Zeit der Karte der Preußischen Uraufnahme 1842 zurückverfolgen.
Einen dort schon fest gehaltenen Namen, teilweise mit Abwandlung, tragen folgende Höfe:
- Kumpisse (Compisse)
- Möllmann (am Alten Rheder Weg)
- Köper (hier entspringt Köpers Bach, der dem Winzelbach Wasser zuführt, dieser fließt in die Issel), der Hof grenzt nach Osten an einen Esch
- Hove (Hufe) - liegt angrenzend an zwei Eschflächen, die sich östlich des Hofes befinden
- Groß Langenhof(f)
- Dunkermanns Hof
Einige Höfe haben eine Namensänderung erfahren, der alte Name findet sich manchmal nicht fern davon in Weg- oder Flurnamen:
- Stam Knipping (Benennung taucht in Stamms Hütte wieder auf), am Hof Knipping das Naturdenkmal „Alte Eibe“
- Heisz Neuhaus. Die Benennung taucht in der Wegebezeichnung Heis Dicksken wieder auf. Der Weg „Heis Dicksken“ führt westlich des alten Rheder Weges an einem Esch vorbei, an dem heute Häuser moderneren Ursprungs stehen.
- Ebbert Tenderich (Benennung taucht in der Wegebezeichnung Ebberts Weg wieder auf)
- Steinert Ebbert (alter Name besteht fort in Wegebezeichnung Stenertsdick)
- Warning
- Dickmann
Andere Höfe existieren heute unter anderem Namen:
- Paus (oder Paas?) Terhorst
Ein Weg, heute im Gelände an seiner Eintiefung gut zu erkennen, führte schon um 1842 vom Hof Paus Richtung Osten in einem Bogen auf die gerade Verbindung zum damaligen Hof Tillmann (heute Ebberts Weg) zu.
- Kl. Langenhof Schlebusch
- Mitter Groß-Heynk
- Spikermann Angenendt
- Rielmann Ritte
Weitere alte Höfe mit Nennung 1842, deren Siedlungsstelle heute noch existiert, ohne in der Topografischen Karte vermerktem Namen:
- Schneiders
- Hartmann (Haarter Feld)
- Rötger/Tesing (Grenze zu Rhede)
Als zentrale Einrichtung der Bauerschaft Nordbrock vermerkt die Preußische Uraufnahme eine Schule. In der Nähe dieser ehemaligen Schule entstand 1923 die heute dort existierende Antoniuskapelle. In der Nachbarschaft liegt die Turmwindmühle Nordbrock, die 1844 erbaut wurde. Um die Bewahrung der Zeugnisse des kulturellen Lebens und gemeinschaftlichen Arbeitens in der Bauerschaft kümmert sich der Heimatverein Dingden.
(Biologische Station im Kreis Wesel e.V., 2014. Erstellt im Zuge des Projektes „Kulturlandschaft am Niederrhein“. Ein Projekt im Rahmen des LVR Netzwerks Umwelt)